Paulas Wunsch #2 Wie oft hat das Wort „Rock-Oper“ eigentlich schon zu Unrecht ein Album geziert? Wie oft wurde die Phrase „Hier haben wir es...

My Chemical Romance - The Black Parade














Paulas Wunsch #2

Wie oft hat das Wort „Rock-Oper“ eigentlich schon zu Unrecht ein Album geziert? Wie oft wurde die Phrase „Hier haben wir es mit einem Konzeptalbum zu tun“ schon sinnlos verschwendet? Und was tun, wenn man mit dem zweiten Album bereits eine Genrereferenz abgeliefert hat? Nun ja, die Möglichkeit, sich zu wiederholen, ist wohl selten verlockender, verspricht sie doch sichere Verkäufe und befriedigte Fans. Zu einfach für My Chemical Romance. Stattdessen einen großen Schritt weiter: Kajal abwischen, Haare ab, kurz Liza Minnelli (!) für einen flotten Polka-Song („Mama“) eingeladen und straight back to the 70s. Gut, natürlich nicht in Schlaghosen, sondern in eigens designten Uniformen und weiterhin mit diesem düsteren Charme, den die Band stets umgeben hat. Schließlich handelt das Album textlich vom Sterben und letztlich dem Tod des „Patienten“, einer fiktiven, an Krebs erkrankten Person. Erklärt, warum der erste Song den Titel „The End“ trägt. Sänger Gerard Way sieht darin gleichermaßen das Ende der „alten“ My Chemical Romance. Auch Albumtitel und der großartige Titeltrack hängen mit der Geschichte des Patienten zusammen, ist doch die Black Parade eines der wenigen erinnerungswürdigen Dinge in seinem Leben. Die Parade zieht sich weiter wie ein roter Faden durch das Artwork, zumal das Bild im Booklet aussieht, als hätten sich die Personen vom „Sgt. Pepper’s“-Cover post mortem noch mal zum gleichen Foto getroffen. Womit wir bei der ersten Referenz wären. Eine weitere ist offensichtlicher: Queen, mit all ihrem Bombast – in dunklerem Gewand –, scheinen zurück zu sein. Dieses Album wird sicherlich polarisieren. Aber es ist von vorne bis hinten durchdacht und verfügt dazu mit Rob Cavallo über einen Produzenten, der weiß, was er tut, hatte er doch auch bei Green Days Comeback und (wichtiger) „Dear You“ von Jawbreaker die Finger im Spiel. Tatsächlich: Hier haben wir ein Konzeptalbum, eine Rock-Oper. Da würde selbst Freddie Mercury eine kleine Respektsbekundung senden.


MySpace mit 2 Titeln des Albums
Homepage

1 Kommentar: