Und weiter zu "musikalischen Abgründen", die dieser Blog nur selten sieht. Dieser Bandname, dieser Plattentitel, dazu das eindeuti...

The Felice Brothers - Tonight At The Arizona

Tonight at the Arizona [Vinyl LP]

Und weiter zu "musikalischen Abgründen", die dieser Blog nur selten sieht. Dieser Bandname, dieser Plattentitel, dazu das eindeutige Cover, wenn ich jetzt noch sage, dass es auf's erste Hören stimmlich stark an Bob Dylan erinnert, wird keiner der hier geschätzten Teilnehmer weiterlesen, geschweige denn reinhören wollen. GROßER FEHLER ! Handelt es sich doch hierbei um eine der großen Überraschungen des Musikjahres 2007, die ich persönlich in meiner Liste knapp hinter Bright Eyes auf Platz 2 verorten würde. Zugegebenermaßen sollte man keine absolute Abneigung gegen amerikanisch rootsartig angehauchte Musik haben, ist man da aber offen, kann man ein Album entdecken, das vor wunderschönen Melodien strotzt und vor allem und das ist leider viel zu selten, eine Eigenschaft besitzt, die zumindest bei mir in der Wahrnehmung von Musik eine immer größere Rolle spielt: Es berührt einen ungemein. Wenn dieses Album läuft, kann ich nicht anders als zuhören und zwar nicht nebenbei, nicht als Hintergrundbeschallung, sondern konzentriert und mit vollster Aufmerksamkeit, so sehr schlägt es mich in seinen Bann. Da spielen auch die kleinen Abstriche, die auch ich machen muß, so zum Beispiel bei der doch sehr unnötig ans Ende drangeklatschten Liveversion, keine große Rolle. Und die erste Seite (sprich die ersten 5 Songs) sind in ihrer durchgehen hohen Güte das Beste, was mir 2007 auf einem Album am Stück untergekommen ist. Das hat nicht mal Conor Oberst geschafft. Und das die Band bei einem Song wie "Revolver" den Blitzeinschlag und das anschließende Donnergrollen, das während der Aufnahme von Statten ging, eben auf selbiger lässt und keinen neuen Take startet, macht sie umso sympathischer. Bitte wenn schon nicht die ganze Platte dann zumindest "Roll On Arte" auf

MYspace

anhören (und nicht abschrecken lassen vom Rest, der ist bis auf "Mercy" nicht auf dem Album, nicht das ich die Songs schlecht fände, aber ich kenn euch ja ;-)

6 Kommentare:

  1. wie gesagt, momentan in meiner Jahresliste auf 2 und somit
    9 Punkte

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  2. Volker, Respekt und Anerkennung: Dieses Album beschreiben ohne die Begriffe "Folk" oder "Country" zu nennen... das bedarf schon eines Ausdrucks wie "amerikanisch rootsartig angehauchte Musik". Trotzdem klingt der erste Eindruck nicht so abschreckend wie befürchtet. Ich werde mich auf das Abenteuer einlassen...

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  3. Das Album beginnt wirklich mehr als verheißungsvoll, um dann (wie von Volker beschrieben) in der zweiten Hälfte nachzulassen, schade. „Take this hammer“ gefällt mir in der Version der Notting Hillbillies („Working on the railroad“) um einiges besser als in der unnötigen Liveversion. Ein komplette Platte auf dem Niveau der ersten Hälfte und ich wäre begeistert, so gibt es 6 Punkte

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  4. dafür wird hier noch mal zugelegt
    9,5 Punkte

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  5. Ich stelle einmal diese These auf:
    Damit einem die Musik von The Felice Brothers, Bob Dylan & Co. gefällt, müssen mehrere folgender Bedingungen erfüllt sein:

    - Man muss bereits verheiratet sein.
    - Muss muss mindestens 1 Kind haben.
    - Man muss ein alter Sack sein.

    Da auf mich nur der dritte Punkt zutrifft, gibt es auch nur

    4,5 Punkte

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