7 Tage - 7 Platten: Sonntag Uzi & Ari, die Namensgeber der Band, sind die beiden Jungs von Ben Stiller aus dem Film „The Royal Tenenbaum...





7 Tage - 7 Platten: Sonntag

Uzi & Ari, die Namensgeber der Band, sind die beiden Jungs von Ben Stiller aus dem Film „The Royal Tenenbaums“.

Uzi & Ari, sind kein Duo, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern eine Band, oder eigentlich ist es nur Band Shepard, der mit wechselnden Begleitmusikern agiert.

Uzi & Ari konnten bisher mit „Don’t Leave In Such A Hurry“ (2004) und „It Is Freezing Out“ (2006) zwei Alben verbuchen, derentwegen Vergleiche zu Thom Yorke, Mogwai, Radiohead und The Postal Service bemüht wurden.

Uzi & Ari legen nun „Headworms“ vor, das genau so verhuscht und verträumt daherkommt, wie es das Plattencover vermuten lässt und, weil es so schön knistert, knirscht und knarzt, Assoziationen zu Island und der dortigen Musikszene weckt; seien es nun Múm, Sigur Rós oder die befreundeten The Album Leaf, an die man unweigerlich denken muss.

Denn die Stücke auf dem neuen Album seines Projektes Uzi & Ari sind, so schön sie auch sein mögen, nun gar nicht hervorstechend melodiös und leicht zu durchdringen. Im Gegenteil: Er hat das letzte bisschen spielerische US-Indie-Tradition hinter sich gelassen und die neuen zehn Tracks gewissenhaft und detailversessen bis ins Letzte durchkomponiert. Vorbild war dabei ganz offensichtlich neben ambitionierten Landsleuten wie Album Leaf die isländische Schule der verstiegen-träumerischen Stimmungen um Sigur Rós.
(intro.de)


„Wolf Eggs“ MP3




„Mountain/Molehill“ Video (aus: „It Is Freezing Out“; 2006)




„Asleep In Armor“ Video (aus: „It Is Freezing Out“; 2006)

7 Tage - 7 Platten: Samstag Erneut das zweite Album einer Band. Das Besondere daran: Zwischen den beiden Veröffentlichungsterminen liegen nu...





7 Tage - 7 Platten: Samstag

Erneut das zweite Album einer Band. Das Besondere daran: Zwischen den beiden Veröffentlichungsterminen liegen nur wenige Monate und sowohl „Hold On Now, Youngster…“ als auch „We Are Beautiful, We Are Doomed“ bewirbt sich hier um den Titel „Album des Jahres 2008“.
Überbordende Kreativität ist also nur ein Markenzeichen der Los Campesinos! und über alle weiteren hat Christoph bereits in seiner Vorstellung des Debüts geschwärmt, so dass ich hier gar nicht mehr viel hinzufügen muss. Die Band holtert und poltert erneut durch 10 schräge Indiepop-Nummern, dass es eine helle Freude ist, und man darf gespannt sein, welches Werk in der Endabrechnung weiter oben zu finden sein wird.

Einen Toast auf die Krise der Musikindustrie! Gerade mal fünf Monate nach ihrem Debüt bringen Los Campesinos! das nächste Album raus - das hätte ihnen früher keine Plattenfirma durchgehen lassen. Eigentlich wollten sie bei Indieproduzentenlegende John Goodmanson (Sleater Kinney, Blonde Redhead) in Los Angeles nur eine EP aufnehmen, doch dann waren sie von den kompletten Aufnahmen so überzeugt, dass sie jede Marketingstrategie fahren ließen. Doch warum betont das Waliser Sextett noch mal extra, dass es sich bei den zehn Songs nicht um Abfallmaterial des Debüts handelt? Nicht nur Songtitel wie "You'll need those Fingers for crossing" und "Documented Minor emotional Breakdown # 1" sind der Poesie des Erstlings mindestens ebenbürtig. Wenn sie weiter so wunderbar hibbelige wie eingängige Lo-Fi-Hymnen vorlegen, dürfen sie gerne noch vor Weihnachten das dritte Album Veröffentlichen.
(kulturnews.de)


Da aus dem Album keine Singles ausgekoppelt werden, hier noch einmal etwas aus dem Vorgänger:




“My Year In Lists” Video

7 Tage - 7 Platten: Freitag Ziemlich originell, sein zweites Album „ 2 “ zu nennen. Wäre Adriana Alba früher, also vor Veröffentlichung des ...




7 Tage - 7 Platten: Freitag

Ziemlich originell, sein zweites Album „2“ zu nennen.
Wäre Adriana Alba früher, also vor Veröffentlichung des Albums, bei den Halbfinalisten ausgestiegen und würde sich die Zahl dann auf Ferry Gouw und Chris Steele-Nicholson, die beiden nun verbliebenen Bandmitglieder beziehen, hätte ich ja nichts gesagt...

Ziemlich originell auch, sein Album mit 80er Jahre-Sounds vollzustopfen und zuzukleistern. Macht ja sonst keiner im Moment.
Wäre vom schrägen und gleichzeitig charmanten Indiepop des ersten Albums der Semifinalists noch etwas übrig geblieben, hätte ich ja nichts gesagt...

The latest band to join the hoards of eighties revivalists, London film-school lovelies Semifinalists have swapped the psychedelic shoegaze of their previous effort for sparkling synth-pop. Ever the experimentalists, opener ‘Our Body’ sees Ferry Gouw and co. coming over all lo-fi before unleashing a Smashing Pumpkins style freakout.
‘Odd Situation’ is the sound of Hot Chip slow dancing with the Pet Shop Boys, whilst ‘x Song’ sees Adriana Alba grabbing the mic for a return to their former Cocteau Twins meets Flaming Lips sublime whimsy. Occasionally ‘2’ delves into parts of the era of bubble perms and shoulder pads that are probably best forgotten, with ‘Last Pretending’s cringe-inducing synth stabs, but when it’s in the name of experimentalism, who cares?. Flying the flag for weirdos everywhere, Semifinalists are blissfully explorative, and the result is ace. ‘Makeout Club’ manages to simultaneously sound like the soundtrack to a low budget sci-fi series and be a swoon inducing love song. As gloriously mind boggling as ever.
(Neu Magazine)




„Odd Situation“ Video

7 Tage - 7 Platten: Donnerstag In meiner Kindheit stieß man beim schnell erledigten Zappen durch die Kanäle (es gab schließlich nur 3 Sender...




7 Tage - 7 Platten: Donnerstag

In meiner Kindheit stieß man beim schnell erledigten Zappen durch die Kanäle (es gab schließlich nur 3 Sender) immer wieder mal im WDR auf den Computerclub. Eine Sendung für Nerds und Freaks, die in meinen Augen so schrecklich war wie Schulfernsehen und von deren Inhalten ich rein gar nichts verstand: Heimcomputer, BTX, Computersprachen, Lallus, KOMCOM - für mich alles böhmische Dörfer.

Nicht aus Böhmen, sondern aus Birmingham stammen die Herren Paul Hampton (Gesang, Gitarre), Jonathan Baker (Gitarre), Matthew Cross (Bass) und Richie Grinter (Schlagzeug), die sich Computerclub nennen und dieser Tage ihre erste Veröffentlichung in Europa vorlegen (es gab bereits im letzten Jahr ein Album, aber nur in Japan).
„Before The Walls Came Down“ wurde in 9 Tagen in einem Studio in Bath eingespielt und von Paul Corkett (Radiohead, The Cure, Placebo) produziert. Soundmäßig orientieren sich Computerclub an New Wave (Echo And The Bunnymen, Joy Division) und heutigen Indierock-Ikonen (Editors, Interpol, Bloc Party), ohne jedoch als reine Plagiatoren dazustehen.

Computerclub have come up with a UK debut that justifies the plaudits.
(NME)

Computerclub have developed, resulting in a debut that uses our testicles as a dancefloor.
(The Fly)

Their debut album is something spezial. Buy this album, it’s so great to come across a band with such depth and talent.
(baconmusic.co.uk)





„ Before The Walls Came Down“ Video




„Electrons And Particles“ Video

7 Tage - 7 Platten: Mittwoch Seit mehr als 10 Jahren und über über 5 reguläre Alben (Japan-only-Veröffentlichung und Remix-Platte nicht mitg...





7 Tage - 7 Platten: Mittwoch

Seit mehr als 10 Jahren und über über 5 reguläre Alben (Japan-only-Veröffentlichung und Remix-Platte nicht mitgezählt) hinweg gibt uns Marc Bianchi als Her Space Holiday schon den deprimierten Klapprechner-Tüftler, der sein Trübsal in Indietronic- und Elektrogefrickel umsetzt und so zu verarbeiten sucht.
Doch plötzlich werden die Computer aus dem Studio entfernt, Gitarre, Bass, Banjo, Mandoline, Glockenspiel und echtes Schlagzeug herangeschafft, mitunter sogar fröhliche Melodien ersonnen und dazu in die Hände geklatscht.

Alles auf "XOXO, Panda And The New Kid Revival" klingt provisorisch, skizzenhaft, leicht neben der Spur. Das Banjo klimpert, das Schlagzeug scheppert, die Gitarre schrammelt - und Bianchi nörgelt bisweilen so schnoddrig wie der junge Dylan. Scheint Spaß gemacht zu haben. Egal, ob dieser plötzliche Ausbruch von Lebensfreude nun ein kurzer Urlaub von der schweren Introspektion ist oder ein kompletter Richtungswechsel: Ein lohnendes Album ist es auf jeden Fall - wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.
(intro.de)





„The New Kid Revival“ Video




„The Telescope“ Video

„The Boys And Girls“ MP3

7 Tage - 7 Platten: Dienstag Möglicherweise ist da ein Bandnamen Generator am Werk, denn nach Noah And The Whale und Margot & The Nuclea...





7 Tage - 7 Platten: Dienstag

Möglicherweise ist da ein Bandnamen Generator am Werk, denn nach Noah And The Whale und Margot & The Nuclear So And So’s kommen nun No And The Maybes.

Troels Tarp, Anders Wiedemann und Mikkel Bagge Lange schreiben zusammen die Lieder, spielen sie ein und übernehmen auch gemeinsam die Gesangsparts. Da wären wir auch schon beim besonderen Charakteristikum der Band: mehrstimmiger Gesang, gerne auch mal versetzt oder als hintergründiger Chor. Hinzu kommen eingängige Melodien und Anleihen beim psychedelischen 60ies Pop, 80er Jahre Sounds und typischer Indiepop (man höre bzw. sehe nur das Xylophon auf dem Plattencover). Wollte man diesen Einflüssen jeweils Referenz-Bands zuordnen, so wären The Beatles und The Beach Boys, Aztec Camera und XTC, sowie Simian und Olivia Tremor Control zu nennen.

Die Vorstellung des selbstbetitelten Debütalbums dieses dänischen Trios möchte ich unbedingt als Hörempfehlung verstanden wissen.

Just take a listen to first single ‘Petra Petrified’ which elegantly sums up their musical universe consisting of 1960s pop complete with uh-la-la-la choir, 1980s synths, a great melody and - in this particular case - a theme revisiting French duo Air’s smash-hit ‘Sexy Boy’ from their 1998 debut full length ‘Moon Safari’.
In an interview with Danish magazine Musikeren (“the Musician”) Mikkel Bagge Lange revealed that the trio work with a concept they call “the sparrow” - that little something in the songs which will catch your attention, e.g. hand claps, finger snaps, a choir arrangement and/or surprising instrumentation.
Whatever it may be, I strongly suggest you pay some attention to No And The Maybes. They will cater both the inner pop-child looking for a quick fix and the curious looking to be challenged.
(allscandinavian.com)





„Monday“ Video

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, also schnell noch einmal: 7 Tage - 7 Platten: Montag Da müsste doch was gehen mit den drei Jungs aus Brookl...




Das Jahr neigt sich dem Ende zu, also schnell noch einmal:

7 Tage - 7 Platten: Montag

Da müsste doch was gehen mit den drei Jungs aus Brooklyn: Gitarren treffen elektronische Elemente treffen wunderbare Melodien treffen warme Gesangsharmonien treffen ungewöhnliche Songstrukturen. Wäre da bloß nicht dieser blöde Bandname! Blöd zu googeln, blöd auf einem T-Shirt aussehend und blöd zu schreiben. Was denn nun: +/- oder Plus/Minus oder gibt es etwa noch eine Variante?
Gut, dass sich über die Qualität ihres vierten Albums nicht lamentieren lässt: „Xs On Your Eyes“ müsste jedem Death Cab For Cutie-Fan die Tränen in die Augen treiben, denn so hätte es dort nach „Transatlanticism“ auch weitergehen können! Man staune, wenn durch das ruhige und erhabene „Tired Eyes“ plötzlich ein Schlagzeug- und Gitarrengewitter zuckt, man höre „Snowblind“ und erfreue sich an einem stetig wachsenden Song, wie er nicht näher an The Postal Service sein könnte und man lese noch noch mehr lobende Worte:

"...schlicht brilliant, irrsinnig komplex und dabei wunderschön. (...) Wo der Vorgänger durch virtuos zusamnmengeschraubte Elektronik-Texturen führte, die man wohl niemals in ihrer Gänze begreifen wird, kommen sie jetzt direkter, unverfälschter und unmittelbarer daher. (...) Mehr als je zuvor stehen die Songs im Mittelpunkt, und die sind - zumindest für jeden, der melancholische Melodien reiner Güte mag - einfach perfekt. Damit ist ihnen ein seltener Balanceakt gelungen, denn obwohl sie immer noch Lichtjahre davon entfernt sind, eine schnöde Indiepop-Band zu sein, dürfte das neue Album besser, schneller und unmittelbarer in Hirn und Herz kleben bleiben."
(Visions)





„Snowblind“ Video

Wer hätte gedacht, dass eine Band noch tiefer im 80er Jahre-Sumpf versinken könnte als Keane auf „Perfect Symmetry“? The Killers machen es ...




Wer hätte gedacht, dass eine Band noch tiefer im 80er Jahre-Sumpf versinken könnte als Keane auf „Perfect Symmetry“?
The Killers machen es mit Hilfe von Stuart Price (Madonna, Seal, Keane), der sich als Thin White Duke für den Remix von „Mr Brightside“ auszeichnete, vor. Selbst nennen sie Elton John, David Bowie und Lou Reed als Einflüsse, dabei klingt das Ganze letztendlich eher nach Bryan Ferry („Losing Touch“), den Pet Shop Boys im Euro-Disco-Gewand („Human“), einem billigen New Order-Abklatsch („Spaceman“), einer „Club Tropicana“-Remineszens (Wham!) in „Joy Ride“ und so weiter und so fort. Ich brauche hier gar nicht weiter die einzelnen Songs des Albums durchzugehen und die mitunter schrecklichen Quellen zu benennen, fest steht, dass The Killers bereits für den mehrmaligen (!) Gebrauch eines Saxophons (!!) hinter Gitter gehören.

Die Kritiker stehen „Day & Age“ durchaus positiv gegenüber:

With neither the sugar rush of Hot Fuss nor the blustery thrills of Sam's Town, this is the Killers' most beguilingly strange record. As an accurate reflection of its frontman, it succeeds handsomely.
(guardianc.o.uk)

But when they strip down the wordy solemnity, the Killers can deliver quite a spectacle. They remain fascinated by heartland mythos, but by becoming more comfortable with their glitzy roots, they've actually found the pulse of something more authentic. After all, you can't take the Vegas out of the showmen.
(Spin)

Like their hometown of Las Vegas, the Killers have a flair for anything supersize, sparkly and over-the-top: soaring synth-pop operas, multipart arena-rock anthems, "Bohemian Rhapsody"-style choirs. So it makes sense that, after 2006's massively ambitious Sam's Town, their third studio album expands their scope even further, adding subtle world-music accents to their glittery New Wave anthems — fitting for a band bent on international megastardom.
(Rolling Stone)


Neben den regulären 10 Songs des Albums muss sich der gewillte Fan noch auf die Suche nach den diversen Bonus-Tracks („A Crippling Blow“, „Forget About What I Said“ und „Tidalwave“) begeben.
Für das Artwork des Albums und der Singles zeichnet sich der Künstler Paul Normansell verantwortlich und wer kein Photoshop besitzt, kann sich mit dem Online-Cover-Creator sein eigenes individuelles Cover erstellen.




„Human“ Live At Later... With Jools Holland; Video


The Killers in Deutschland:

13.03.09 Düsseldorf, Phillipshalle
14.03.09 Berlin, Max Schmeling Halle
16.03.09 München, Zenith

Coldplay, nehmt dies! U2, nehmt das! SWR3-Hörer, zieht euch warm an, denn hier kommt das neue Snow Patrol Album! Für „ A Hundred Million Sun...





Coldplay, nehmt dies! U2, nehmt das! SWR3-Hörer, zieht euch warm an, denn hier kommt das neue Snow Patrol Album!

Für „A Hundred Million Suns“ hat das Quintett um Sänger Gary Lightbody nicht nur hundert Millionen Papiersonnen für ihr Cover gebastelt, sondern (wie auch schon Travis, Keane und Tiger Lou) ein Studio in Berlin gebucht und Garret „Jacknife“ Lee (Bloc Party, U2, R.E.M.) als Produzenten gewinnen können.
Die Band spielt immer noch Breitwandrock, der sich im Stadion oder großen Hallen (zur Not auch in TV-Serien) am wohlsten fühlt, verzichtet jedoch zugunsten der Homogenität des Albums auf so herausragende Singles wie „Chasing Cars“ oder „Run“. Mit dem dreiteiligen, 16minütigen „The Lightning Strike“ wird „A Hundred Million Suns“ nicht gerade massenkompatibel abgeschlossen. Warum aber 3 Einzeltitel zu solch einem Koloss zusammengekleistert werden mussten, konnte sich mir bisher nicht erschließen. Vielleicht sind die Fünf auch etwas überambitioniert an den Nachfolger des überaus erfolgreichen „Eyes Open“ heran gegangen, so schimmern hier zum Beispiel gelegentlich die Einflüsse von Elbow („Lifeboats“) durch, die soeben in England mit dem Mercury Prize ausgezeichnet wurden.
Gelungen sind das Hinzufügen neuer Elemente in den Sound von Snow Patrol, in Form von elektronische Einsprengsel und Rhythmen („The Planets Bend Between Us“, „Set Down Your Glass“, „The Golden Floor“).

Die limitierte Version des Albums liegt in schöner Buchform vor, der eine zusätzliche DVD hinzugefügt ist.

Auf "A Hundred Million Suns" pendeln Snow Patrol abermals beständig zwischen aufrichtig gemeintem Indiepop und Feuerzeugballade. Sie begeben sich bei diesem Spagat jedoch häufig auf gefährlich dünnes Eis und riskieren wie bei "Lifeboats" oder "The Golden Floor", ihre Songs mit einer Lawine aus Kitsch und Pathos zu überfrachten. Die Band steht also mit zehn Beinen samt Moonboots immer noch fest im Mainstream. In diesen Breiten müssen sie sich vor der Konkurrenz keineswegs verstecken.
Wenn dieses Album auch nicht gerade die Strahlkraft multipler Sonnen besitzt, ist es doch ein kleiner Lichtblick. Gerade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer und dunkler werden. Wer sich am letzten Album des Fünfers erwärmen konnte, wird auch an "A Hundred Million Suns" Gefallen finden.
(laut.de)





„Take Back The City“ Live At Later... with Jools Holland; Video

„Crack The Shutters“ Video

Heute einmal einen „familiären Doppelpack“: Auch mit seinem dritten Album versucht sich der Schwede Karl Rasmus Kellermann wieder bei Platte...




Heute einmal einen „familiären Doppelpack“:

Auch mit seinem dritten Album versucht sich der Schwede Karl Rasmus Kellermann wieder bei Platten vor Gericht: Nach „Is My Head Still On?“ (2004; Notenschnitt 7,5) und „The Loyal“ (2005; 7,0) schickt Tiger Lou nun „A Partial Print“ ins Rennen, das noch deutlich düsterer und melancholischer als seine beiden Vorgänger geriet. Das mag möglicherweise daran liegen, dass Karl Kellermann für mehrere Monate ins winterliche Berlin zog, wo das Album komplett entstand.
Dem Album, liegt in seiner limitierten Form eine Bonus-CD mit Remix-Versionen der 10 Titel bei.

Statt auf das hinreichend kopierte Interpol'sche Rezept (Joy Division plus New Wave plus Indie) zu setzen, bedient sich die Ein-Mann-Kapelle Tiger Lou eher beim Alternative Rock und packt reichlich Emotionales in die Gesangesspur. In Zeiten der dogmatischen Ambivalenz - alles ist zum Lachen und zum Heulen - liegt Kellermans Musik erst einmal schwer im Magen, weil die Richtung zu eindeutig ist. Statt Ironie lieber Kirchenorgel ("Odessa"), statt schwedischem Pisten-Rock à la The Hives, dann doch eher Geige ("A Partial Print"), statt The-Cure-Zitat dann doch lieber düsteres Elektrogefrickel ("So Demure"). (...)
Doch die Crux an den elf Songs ist, dass der Funke des Schwermuts nicht überspringen will, sondern schnell verpufft. Vielleicht wäre das Interpol'sche Rezept dann doch besser gewesen.
(motor.de)





„Coalitions (Demo)“ Video

„Crushed By A Crowd“ MP3


Tiger Lou zusammen mit Firefox AK auf Deutschland-Tour:

03.12.03 Hamburg, Übel & Gefährlich
04.12.08 Berlin, Festsaal Kreuzberg
05.12.08 Bielefeld, Forum
06.12.08 Köln, Werkstatt
07.12.08 Regensburg, Heimat
08.12.08 Stuttgart, Schoken
09.12.08 München, Ampere
12.12.08 Wiesbaden, Schlachthof
13.12.08 Magdeburg, Projekt 7


Vielleicht spielen sie zusammen dann auch „The Draft“:



„The Draft“ Video (Firefox AK feat. Tiger Lou)

Auch Andrea Kellermann, die Frau von Tiger Lou-Kopf Karl Kellermann, zog ihre Inspiration für das zweite Album ihres musikalischen Projektes...




Auch Andrea Kellermann, die Frau von Tiger Lou-Kopf Karl Kellermann, zog ihre Inspiration für das zweite Album ihres musikalischen Projektes Firefox AK aus dem gemeinsamen Berlin-Aufenthalt, in dem sie nach eigenem Bekunden sehr viel deutsche elektronische Musik hörte. Zudem konnten für Mix und Produktion Matt Didemus (Junior Boys) und Viktor Ginner gewonnen werden. Auch Ehemann Karl war wieder für ein Duett bereit: Der Song „Winter Rose“ wurde als erste Single ausgekoppelt.




„Winter Rose“ Video


If I Were A Melody“ bietet eine Mischung aus schwedischem Pop und deutschem Elektro, der durch Andrea Kellermanns Stimme eine menschliche(re) Note erhält.

"If I were a melody" again proves that Andrea Kellerman has a unique knack for electronic music: bridging the gap between the dancefloor bound compositions and the more contemplative creations by acts such as The Radio Dept. and Junior Boys. "The river" is one of the finest tracks Firefox AK has ever produced, and first single "Winter rose", with husband and consistent collaborator Rasmus Kellerman, demonstrates the range of this album, focusing the synth-driven craftsmanship into a more popular vein. An extremely consistent artist, you probably didn't need too much reassurance that Firefox AK's newest effort was worth a small investment - but, in case you did: "If I were a melody" is a fine album.
(it’s a trap)

Ob Frau Kellermann wohl weiß, dass sie auf ihrem Coverfoto (annähernd) die deutsche Gebärde für "Elefant" ausführt?




„Once I Was Like You“ Video

Welch ein Post-Tag gestern! Nicht nur ein Brief aus Japan, der die neue Belle & Sebastian brachte (das klingt so unglaublich eklig versn...




Welch ein Post-Tag gestern! Nicht nur ein Brief aus Japan, der die neue Belle & Sebastian brachte (das klingt so unglaublich eklig versnobbt), sondern auch von Bengans aus Göteborg. Die neue Anna Ternheim in der limitierten Version mit zweiter CD.

Bei der jungen schwedischen Singer/Songwriterin war ich nie objektiv. Daher ist ein wenig fraglich, ob ich zu einer Plattenkritik tauge (nein, eigentlich ist es nicht fraglich, ich bin ungeeignet). Auf der anderen Seite möchte ich zu gerne, daß Leaving on a mayday hier schnellstmöglich wahrgenommen wird.

Meine Objektiv bei Anna Ternheim verlor ich nach und nach. Ihre beiden ersten Alben liebe ich abgöttisch. Sie dann live beim Spielen ihrer Lieder zu erleben, war eindrucksvoll. Die Intensität, mit der sie ihr wichtige Stücke wie Trinbute to Linn oder My secret singt, ist atemberaubend. Oliver und ich hatten dann noch das Glück, die Schwedin interviewen zu können. Sie sang uns dabei Wind of change vor... So viel zu meiner verlorenen Subjektivität.

Annas erste beiden Platten gab es in limitierter Version jeweils mit einer zweiten CD, die die sogenannten Naked versions der meisten Lieder enthielt. Als ich las, daß es Leaving in a mayday zwar mit Bonus CD geben sollte, die aber nur Sinatra Cover enthält, war ich enttäuscht. Bekanntlich ist Sinatra im Gegensatz zu Dean Martin etwa ein vollkommen überschätzter Sänger.

Um es kurz zu machen: Leaving on a mayday ist alles andere als eine Enttäuschung. Es ist nicht das übertrieben popige Album, daß man vielleicht hätte befürchten können. Nach ihrem letzten Album wollte Anna Ternheim etwas Neues ausprobieren. Sie suchte sich Björn Yttling von Peter, Björn and John als Produzenten. Das erste Gespräch über Leaving on a maybay endete darin, daß Björn Anna auftrug: "Listen to Nina Simone, Bob Marley and Cornelis Vreeswijk. Be inspired, and call me in six months!"

Für mich klingt Leaving on a mayday aber vor allem nach Anna Ternheim. Das in den USA aufgenommene Album ist angenehm unbombastisch produziert, ohne so wie ihre Naked versions zu klingen. Streicher oder zusätzliche Stimmen sind meist vorhanden, untermalen aber im Hintergrund das wichtigste an dieser CD, die Stimme der Sängerin.

Unter den zehn Liedern ist kein Ausfall. Highlights nach den ersten Hördurchgängen sind für mich Let it rain, Terrified, Damaged ones. Am wenigsten kann ich zur Zeit mit Losing you anfangen, da fehlt mir das Düstere in Annas Musik.

Und dann ist da noch diese Bonus CD "Anna Ternheim sings Sinatra"... Eigentlich hatte ich keine große Lust, mir die anzuhören. Aber schon New York, New York belehrte mich eines Besseren. Was Anna aus den fünf Swing-Klassikern macht, ist fabelhaft! Wie ein paar gezielte Molltöne aus abgenudelten Evergreens spannende Lieder machen können. Wow, wow, wow! Wer also Leaving on a mayday kaufen möchte, sollte ganz dringend die limitierte Version bestellen. Da kommt aber auch ein kleines Problem. Veröffentlichungstermin in Deutschland ist wohl Februar 09.

Ich mache Musik, da ich, um emotional zu überlegen, den Kanal zu meiner Seele mithilfe von Musik entblocken muss, um schließlich in der Lage...




Ich mache Musik, da ich, um emotional zu überlegen, den Kanal zu meiner Seele mithilfe von Musik entblocken muss, um schließlich in der Lage zu sein, meine tiefste Sehnsucht auszudrücken. Eine Sehnsucht nach Körperlosigkeit, eine Sehnsucht nach einem wesenlosen Unendlichen, eine Sehnsucht nach Wiedervereinigung mit einer verlorenen Ganzheit.
(Maximilian Hecker)


Ich weiß nicht, wie "groß" Maximilian Hecker in Asien ist. Sieht man aber auf YouTube Videos von kleinen kreischenden asiatischen Teenagern, die versuchen ihn zu berühren oder sein verschwitztes Handtuch zu ergattern, weiß man, dass seine Songs in TV-Spots genutzt werden und berücksichtigt man die Tatsache, dass sein neues Album erst einmal nur im asiatischen Raum veröffentlicht wird, so scheint sein Bekanntheitsgrad dort um einiges höher zu sein als Hierzulande.
Dabei hätten seine emotionalen und melancholischen Pophymnen, denn genau die bietet uns „One Day“ wieder einmal, durchaus mehr Erfolg auch in seinem Heimatland verdient. Damit steht er natürlich in einer langen Reihe mit Monta, Roman Fischer, The Marble Man usw.
„One Day“, dessen Veröffentlichung in Deutschland erst für 2009 geplant ist, erscheint mit einer zusätzlichen CD mit 12 unveröffentlichten Titeln oder Songs in Demo-Versionen.

Da es noch kein neues Video von Maximilian Hecker gibt - „Summerwaste“ scheint sich hier anzubieten, da es den einzigen etwas schnellere neuen Song darstellt - ist hier ein Streifzug durch seine bisheriges Schaffen:




„Silly Lilly, Funny Bunny“ (2006) Video




„Help Me“ (2004) Video




„Fool“ (2003) Video




„Infinite Love Song“ (2001) Video

Es gibt sie noch: Wunderbare Videoclips, die es sich lohnt anzusehen. Allein für den tollen Clip zu „As Tall As Cliffs“, in dem dargestellt ...







Es gibt sie noch: Wunderbare Videoclips, die es sich lohnt anzusehen. Allein für den tollen Clip zu „As Tall As Cliffs“, in dem dargestellt wird, wie George W. Bush am 19. Januar 2009 seinen letzten Abend als Präsident begehen wird, haben es Margot & The Nuclear So And So’s verdient hier vorgestellt zu werden.
Für den Bandnamen sowieso.




„As Tall As Cliffs“ Video


Margot & The Nuclear So And So’s sind ein Musikerkollektiv aus Indianapolis, Indiana, dass sich um Richard Edwards und Andy Fry gruppiert. Die Musik der derzeit acht Margots wird als „Chamber Pop“ oder „moderner Barock-Pop“ beschrieben, so dass in Vergleichen oft die Namen The Arcade Fire, The Decemberists, Bright Eyes und The Flaming Lips fallen.
Zwischen der Band und ihrer neuen Plattenfirma kam es bezüglich der Tracklist des neuen Albums zu Dissonanzen, so dass nun zeitgleich „Animal!“ und „Not Animal“ veröffentlicht werden. „Animal!“ erscheint als Download und Vinyl-Version und stellt die Auswahl der Band dar, „Not Animal“ (CD, Vinyl, Download) berücksichtigt die Wünsche der Plattenfirma nach einer kommerzielleren Ausrichtung. Beide Alben überschneiden sich nur in 5 der 12 Titel und nun darf jeder für sich entscheiden, welche Platte besser gefällt...


Thier major label debut is drenched in the same warm sonic haze and bizarro imagery as Flaming Lips, but any weirdness comes in the service of the songs.
(Spin)

Not Animal gets better as it progresses--the sparser, melancholic songs are pushed to the front, leaving the band's energetic material to bring up the rear--and Margot's sophomore album subsequently concludes on a high note, effectively masking any sour taste left by the band's battle with Epic Records.
(All Music Guide)


Hier kann man 4 Songs der „Daytrotter Session EP“ legal herunterladen.

Ist es das schlechteste Cure-Album? (Axel) „The Only One“ Video The Cure werden demnächst mit dem Godlike Genius Award des NME ausgezeichn...




Ist es das schlechteste Cure-Album?
(Axel)




„The Only One“ Video


The Cure werden demnächst mit dem Godlike Genius Award des NME ausgezeichnet werden. Grundlage dafür können nur ihre Verdienste der letzten 30 (!) Jahre gewesen sein und nicht ihr neues Studioalbum.
Eigentlich war die ursprüngliche Idee, am 13. jeden Monats eine Single zu veröffentlichen, bevor dann am 13.09. das dreizehnte Album in den Läden stehen sollte, vielversprechend. Jedoch erwiesen sich diese Songs als recht nette Popsongs („The Only One“, „The Perfect Boy“) mit nur geringem Wiedererkennungswert, als Resteverwertung („Sleep When I’m Dead“ stammt noch aus „The Head On The Door“-Zeiten) oder als totaler Fehlgriff. So dürfte „Freakshow“ locker „Hot Hot Hot!!!“ als schrecklichste Cure-Single abgelöst haben.




„Freakshow“ Video


Dann wurde das Album, ursprünglich als Doppelalbum angekündigt, nicht rechtzeitig fertig, mehrfach verschoben und eine EP mit Remixen schrecklicher US-NuRock-Bands veröffentlicht, die es mit dem Schlimmsten aufnehmen kann, was Robert Smith & Co. ihren Fans je angetan haben: „Mixed Up“.
4:13 Dream“ stand also unter keinem besonders guten Stern und auch das Endprodukt kann kaum überzeugen: Da hilft es auch nichts, dass der Opener „Underneath The Stars“ wie ein Mix aus den ersten Titeln von „Disintegration“ klingt, denn was danach kommt ist mit wenigen Ausnahmen ("The Hungry Ghost" oder "This. Here And Now. With You") erschreckend schwach, sowohl hinsichtlich des Songwritings als auch der Produktion.
Auch der kommerzielle Erfolg hält sich bisher in Grenzen: Landeten die beiden Vorgänger „Bloodflowers“ (2000) und „The Cure“ (2004) in den meisten Ländern noch locker in den Top Ten, so sind für „4:13 Dream“ bisher nur Plätze rund um die 20er notiert.




„Sleep When I’m Dead“ Video

Auch wenn die Band erneut auf eine rohe Produktion setzt und leider nicht zu flächigeren Sounds und mehr Keyboards zurückkehrt, klingen die neuen Songs vergleichsweise optimistisch und wagen wieder mehr Pop. Zwar fallen die restlichen Stücke in Sachen Eingängigkeit hinter den Singles zurück, doch immerhin gibt es den herzerweichend romantischen "Sirensong", den schwerfälligen Ohrwurm "This. Here and now. With you" und mit "Underneath the Stars" wunderbar ausuferndern Psychedelic Pop. Langweilig wird's immer dann, wenn sie es wie bei "Switch" und "Freakshow" krachiger angehen lassen. Smith beendet das Album mit dem Postpunksong "It's over" und der Textzeile "I can't do this anymore". Stimmt hoffentlich nicht, schließlich geht es mit The Cure gerade wieder steil aufwärts.
(kulturnews)





„The Perfect Boy“ Video

Das letzte Album der Band stieß im letzten Jahr nur auf eingeschränktes Interesse der PvG-Genossen. Eike war schon vor Wochen begeistert...

cover

Das letzte Album der Band stieß im letzten Jahr nur auf eingeschränktes Interesse der PvG-Genossen. Eike war schon vor Wochen begeistert vom Nachfolger "Skeletal Lamping", daher sollte dieser hier nicht fehlen.

Of Montreal stammt aus dem Umfeld des Elephant 6-Kollektivs. Damit stehen sie Bands wie Neutral Milk Hotel, Ladybug Transistor, Elf Power und Apples in Stereo nahe. "Skeletal Lamping" ist das neunte Album der Band um Kevin Barnes bzw. um dessen alter ego Georgie Fruit.

Schallplatten erleben bekanntermaßen seit einiger Zeit eine gewisse Renaissance. Dieses Album hilft dabei, sich an ein Phänomen der Vinylzeit zu erinnern: Man überlegt ständig, ob gerade die Platte "gesprungen" ist, weil Of Montreal wieder einen irrwitzigen Break in einen Song eingebaut haben.

Music OMH vergleicht das mit dynamischem TV-Konsum:

Skeletal Lamping flicks across channels like a man with an itchy trigger finger who trigger finger is actually itchy, but it excels in making a brilliant kind of sense. Kevin Barnes' voice stands out clear throughout, and it is one of a man who might well be the brightest musician of his generation. Of Montreal demand your attention, so don't switch the channel.

Während die musikalische "Dynamik" dieses Albums spannend bis anstrengend ist, treiben die hohen Stimme es z. T. bis an die Belastungsgrenze. Manchmal fühlt man sich an die Scissor Sisters erinnert, aber Dank der  Sprunghaftigkeit werden diese Passagen natürlich auch immer wieder unterbrochen.

Weitere Referenzen liefert Spex:

Mit dem Operner »Nonpareil Of Flavor« streifen Of Montreal so ziemlich die letzten Gitarrenrockreste ab. Sie suhlen sich fortan in einer Art Bubbleglam-Technopop und in Abbey-Road-Sleaziness, zwischen Darkness und Erasure, Beatles, Parliament und Rufus Wainwright.

Man könnte auch Moby und die Talking Heads bzw. den Tom Tom Club mal wieder bemühen. Oder eine explodierte Sammlung alter Musikkassetten, deren Schnipsel notdürftig und wahllos aneinandergereiht wurden.

Das Video zu "ID engagaer":

In der aktuellen intro müssen wohl noch ein paar Seiten frei gewesen sein, denn unter der Überschrift „Das Hippie-Comeback“ wird ein nicht m...




In der aktuellen intro müssen wohl noch ein paar Seiten frei gewesen sein, denn unter der Überschrift „Das Hippie-Comeback“ wird ein nicht mehr ganz frisches Thema aufgegriffen und Bands von damals (Cream, The Byrds, Creedence Clearwater Revival u.a.) und heute (Fleet Foxes, MGMT, Yeasayer u.a.) werden gegenübergestellt.
Dabei fiel mir auf, dass mit „All Hour Cymbals“ ein erwähnenswertes Album hier nicht nur letztes Jahr einfach übersehen wurde (denn es wurde bereits am 23.10.2007 in den USA und kurze Zeit später in Europa veröffentlicht), sondern dass ich die Yeasayer auch bei meiner Haldern-Runde schlicht vergessen hatte. Es ist also höchste Zeit diesen Fehler zu beheben:




„2080“ Later with Jools Holland Video; MP3


Chris Keating (Gesang, keyboards) und Anand Wilder (Gitarre, Gesang) zogen von Baltimore nach New York, wo sie gemeinsam mit Ira Wolf Tuton (Bass) und Luke Fasano (Schlagzeug) die Band Yeasayer gründeten. Über ihr MySpace-Profil, diverse Blogs und ihren Auftritt beim SXSW Festival erlangten sie erste Aufmerksamkeit. Sie selbst beschreiben die Musik ihres Debüts als „Middle-Eastern-Psych-Pop-Snap-Gospel“, was die Sache schon ziemlich genau trifft, denn zu ihrer Mischung aus Rock und psycheldelischem Pop gesellen sich hier in Form von mehrstimmigen Gesängen und Ethnobeats Anleihen von Folk und Weltmusik, ebenso wie Einschläge von Elektro und 80ies Sounds durch den Einsatz von Keyboards. Der Musikexpress versuchte diesem kunterbunten Gemisch mit Hilfe zahlreicher Referrenzen Herr zu werden:

Was Yeasayer darauf machen, müsste man Weltmusik nennen, wenn dieser Begriff in Bescheidwisserkreisen nicht so furchtbar diskreditiert wäre. Der Sound der Brooklyner Visionäre speist sich aus allen Kontinenten dieser Erde, gerät manchmal aufs Terrain afrikanischer Stammesgesänge und lässt keine Berührungsängste mit unterschiedlichsten Musiktraditionen zu. Darunter liegen Bässe und Drums wie direkt aus dem New Wave, darüber säuselnde Stimmen aus der Ära Boston, ELO, 10cc. Midlake sind ähnlich mit solchen Verweisen umgegangen, TV On The Radio, M.I.A. und Beirut pflegen einen vergleichbaren Zugang zu den Musikkulturen dieser Welt. Yeasayer nennen nicht nur Leonard Cohen als bedeutenden Einfluss, sondern auch Phil Collins (man vergleiche "Sunrise" und "In The Air Tonight"!), Cindy Lauper und Prince. All das macht Sinn, so bald man sich auf die seltsam elektrisierende Musik von Yeasayer eingelassen hat, die ganz zeit- und ortlos ist und doch so trefflich von der Welt und unserer Zeit erzählt wie weniges sonst.
(Musikexpress)





„Sunrise“ Later with Jools Holland Video; MP3

Zur Feier des Tages natürlich die Vorstellung einer US-amerikanischen Band: Deerhunter sind ein aus Atlanta, Georgia stammendes Quintett, d...




Zur Feier des Tages natürlich die Vorstellung einer US-amerikanischen Band: Deerhunter sind ein aus Atlanta, Georgia stammendes Quintett, das mit „Microcastle“ sein drittes, über Kranky Records / 4AD veröffentlichtes Album vorlegt. Aufgenommen wurde es innerhalb nur einer Woche in den Rare Book Studios in Brooklyn, NY. CD- und LP-Version des Albums unterscheiden sich nicht nur in ihrem Cover (oben ist die Vinyl-Version abgebildet), denn der CD liegt mit „Weird Era Cont.“ noch eine zweite Silberscheibe mit 13 Titeln bei.
So weitreichend wie ihre Einflüsse (von The Fall und Birthday Party über Brian Eno , Can und Kraftwerk zu My Bloody Valentine) sind auch die Stile, die sie musikalisch streifen: Rock, Punk, Ambient, Shoegaze, Krautrock und viele mehr. Jedoch verkündete Bradford Cox bereits auf MySpace: „My punk days are over“ und so überwiegt nun eher psychedelischer Indiepop im Geiste von Grandaddy oder Flaming Lips als Feedbackorgien der Marke Pixies oder Sonic Youth.

Im aktuellen Musikexpress schreibt sich John Wohlmacher regelrecht in Ekstase über die Qualitäten von „Microcastle“. Hier ein paar Auszüge:

Der lange verloren geglaubte Zwilling von OK Computer: Deerhunters Meisterwerk zwischen Indie-Pop, Shoegaze und Krautrock.

Es schmilzt das Herz.

Die Stimme von Sänger Bradford Cox klingt nun lasziv und verführerisch, die Bassläufe sind die besten des Jahres und die Songs übertreffen sogar die von Portishead Third mit Leichtigkeit.

Die Balance zwischen Melancholie und Schönheit, Rockmusik und Avantgarde ist selten so geglückt wie hier.

Microcastle ist eine Platte für die Ewigkeit, in einer Reihe mit Turn On The Bright Lights, OK Computer und Funeral.


Andere Publikationen, wie zum Beispiel Pitchfork (9,2 von 10 Punkten) oder Drowned in Sound (9/10) stehen in ihren Lobeshymnen kaum nach.




„Nothing Ever Happened“ Live Video; MP3 Download

Woran mag es liegen, dass die 31jährige Heather Nova hier noch nicht aktenkundig wurde? Mittlerweile hat die von den Bermudas stammende Sän...




Woran mag es liegen, dass die 31jährige Heather Nova hier noch nicht aktenkundig wurde?
Mittlerweile hat die von den Bermudas stammende Sängerin zwar sieben Alben veröffentlicht, jedoch missrieten ihr zwei der drei letzten Platten so ziemlich: Nämlich „South“ (2001) und „Redbird“ (2005). Zwischendurch gab es noch das ruhige und schlichte, in Zusammenarbeit mit Mercury Rev entstandene „Storm“ (2003), das jedoch von einem Indie-Label nur in wenigen Ländern vertrieben wurde.
Bereits das dunkel gehaltene Cover von „The Jasmine Flower“ erinnert an das 2003er Album. Noch deutlicher wird es bei der minimalistischen Instrumentierung (zumeist ertönt ihre glockenhelle Stimme nur zur Akustikgitarre, die gelegentlich von Streichern untermalt wird), den ruhigen, introvertierten Folk-Songs und den persönlichen Texten, die Heather Nova im Alleingang, ohne Produzent und ohne Band, auf den Bermudas aufnahm.

Es ist also ein sehr ruhiges, sparsames, behutsames Album über Natur, Einsamkeit, die Sehnsucht nach der Liebe geworden. Man muss schon sehr achtsam zuhören, dass einem die Songs nicht einfach davonschweben, aber wer sich darauf einläßt, wird schnell in den Sog dieser verzauberen Inselwelt gezogen.
„Ride“, das mit „Always Christmas“ als Single ausgewählt wurde, ist bereits eines dieser angehauchten, kammermusikartigen Lieder, auf dem vor allem Heather Novas hohe Stimme mit kleinen Gesangschlenkern verblüfft. Bisweilen verdoppelt und auf mehrere Spuren gemischt und stimmlich verfremdet klingen die Chöre wie kleine Duette, etwa bei „Out Of A Limb“ oder „Looking For The Light“. Dann wieder erinnert ihre puristische Singer/Songwriter-Manier bei „Every Soldier Is A Mother's Son“ gar an Joan Baez, nicht nur der klaren, hohen Stimme, sondern der politischen Aussage wegen. Doch insgesamt bleibt es bei zarten, duftigen, oftmals traurigen Liedern, mit Ausnahme von „Always Christmas“. Trotz Moll-Auftakt und fast kitschigem Wohlklang zwischendurch, bestimmt ein fröhlich-rockiger Beat die Weihnachtszeilen, die ein verzerrter Soundteppich zum Schluss elegant auffängt. Viel Anmut und Grazie - da ist weniger tatsächlich mehr.
(amazon.de)



„Ride“ Live

  Ohio gilt im Gegensatz zu Lambchops Heimat Tennessee als einer der "swing states" bei der Wahl des US-Präsidenten, die ja nun...

cover 

Ohio gilt im Gegensatz zu Lambchops Heimat Tennessee als einer der "swing states" bei der Wahl des US-Präsidenten, die ja nun endlich bald hinter uns liegen wird. "Swinging" ist Lambchops Musik eher selten, aber wenn sich alle Wähler solche Gedanken machen wie Lambchops Kurt Wagner, sollte man sich um das Wahlergebnis in Ohio keine Sorgen machen müssen.

Das aktuelle Album "OH (Ohio)" wurde u. a. in Form einer Beilage zum Rolling Stone unters Volk gebracht. Über den kommerziellen Sinn oder Unsinn dieser Aktion habe nichts eindeutiges gehört, aber dieses Album verdient m. E. eine breite Hörerschaft und vielleicht klappt es ja auf diesem Weg.

Lambchop dreht sich trotz vieler assoziierter Mitglieder im Kern um Kurt Wagner, einen ehemaligen Parkettleger. Zehn Alben hat er schon auf dem Buckel, aber die Bodenhaftung seines ursprünglichen Berufs hat er im Rahmen seiner Karriere nicht verloren  und handwerklich sauber gemacht ist seine Musik auch. Für mich klingt er oft nach einer "altersmilden" und countryfizierten Version der Eels. Auch die Tindersticks und Leonard Cohen tauchen als Referenzen auf.

Während einige Quellen der Band Stillstand bescheinigen:

Ten albums into a 22-year career and Nashville alt country collective Lambchop are sounding increasingly like a band with diminishing returns. They're stuck on repeat and waiting for the odd wave of critical recognition to wash over them. (www.bbc.co.uk)

sieht Plattentests eine Entwicklung:

Überall dazwischen: Wagners immer noch prachtvoll anklingende Stimme, mit seinem unverwechselbaren, wispernden Sprechgesang, der mit seinen kryptischen Texten zur Selbsttherapie aufruft. Lambchop lassen sich mit "OH (Ohio)" treiben und gehen mehr als nur den einen bestimmten Weg. Wenn auch nicht so zwingend und konzentriert wie zu ihren besten Zeiten, probieren sie sich aus in ihrem neuen, abgespeckten Korsett. Stillstand und Eintönigkeit haben auch in Lambchops neuer Unaufgeregtheit keine Chance.

Mein aktueller Lieblingssong des Album ist "Sharing a Gibson with Martin Luther King Jr". "OH (Ohio)" ist m. E. ein Album, welches durchaus einen schönen Spätsommer verdient gehabt hätte, aber auch an trüben Herbst- und launischen Wintertagen funktionieren sollte.

NPR bietet ein sehens- und hörenswertes "Tiny Desk Concert" mit Kurt Wagner.

Nitin Sawhney ist ein vielseitiger Künstler, der im UK spätestens mit seiner Mercury Prize Nominierung im Jahr 1999 einen gewissen Bekann...

cover

Nitin Sawhney ist ein vielseitiger Künstler, der im UK spätestens mit seiner Mercury Prize Nominierung im Jahr 1999 einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte. Durch seine vielseitigen Ambitionen sind wahrscheinlich fast jedem Bewohner der Insel einige seiner Klänge zu Ohren gekommen. Seine Website fasst seine Tätigkeitsfelder kurz zusammen:

Firmly established as a world-class producer, songwriter, DJ, multi-instrumentalist, orchestral composer, and cultural pioneer, Sawhney has become a latter-day Renaissance man in the worlds of music, film, videogames, dance and theatre.

"London Undersound" ist bereits sein achtes Solo-Album. PvG-Lesern könnte er u.a. als Produzent des Get Cape. Wear Cape. Fly-Albums bekannt sein.

Nicht selten machen erste die Gäste ein solches Album interessant. Die Zeit führt diese auf:

»Ich liebe London«, sagt Sawhney, »das vielfältige London. Das, was London sein kann.« Dieses London feiert er, indem er auf seinem Album viele verschiedene Stimmen versammelt. Natty, den Sänger mit der Mutter aus Lesotho und dem englischen Vater. Anoushka Shankar, Tochter des berühmten Ravi und Halbschwester von Norah Jones. Imogen Heap, die Sängerin und Songwriterin mit der klassischen Ausbildung. Reena Bhardwaj, eine in England geborene Sängerin von Bollywood-Soundtracks. Aruba Red, britische Dancehall-Hoffnung und Schwester von Cream-Bassist Jack Bruce. Ehrwürdige pakistanische Volkssänger wie Faheem Mazhar und junge Soulsängerinnen wie Tina Grace und Roxanne Tataei. Mit diesen Stimmen bringt Sawhney die Vielfalt der ethnisch diversifiziertesten Metropole der Welt zum Klingen. Und als Bonus gibt es die Stimme von Paul McCartney, dessen Song My Soul zeigt, wie London Undersound funktioniert: als vertontes Kollektivbewusstsein einer Stadt im Umbruch.

Mal ein wenig Lounge-Feeling, ab und zu Fahrstuhl-Eindrücke, Bollywood blickt immer mal wieder um die Ecke, Trip-Hop á la Massive Attack ist auch dabei - musikalisch ist das zwar vielseitige aber sicher nicht schwer verdauliche Kost. Den Gegenpol dazu stellt das Thema dieses Konzeptalbums dar: Die Stimmung in London nach den Bombenanschlägen im Jahr 2005.

Ein Album, welches tatsächlich "London" beschreiben sollte, müsste m. E. hektischer sein, aber vielleicht ist das Leben in London für einen Musiker mit indischen Wurzeln ja eine entspannte Sache.

Der Guardian findet dazu aber versöhnliche Worte:

Compared to other recent albums that address the capital, such as the Bug's London Zoo and even Dusk + Blackdown's Margins Music, this is a record that goes about its business quietly. The chatter of modern culture might make such a response to 7/7 unfashionable, but such a thoughtful voice, and so deeply felt a record, shouldn't go unheeded.

Hier eine Live-Aufnahme des Songs "Distant dreams":