Die Doves sind so etwas wie die ewigen Talente im Britpop-Universum. Trotz eines guten Ausgangspunkts mit dem zweiten Album “The Last Br...

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Die Doves sind so etwas wie die ewigen Talente im Britpop-Universum. Trotz eines guten Ausgangspunkts mit dem zweiten Album “The Last Broadcast” (2002, zweiter Platz in den PvG-Jahrescharts) hat es bislang nicht zum endgültigen Durchbruch gereicht. Vier Jahre nach Veröffentlichung des dritten Albums “Some cities” steht nun “Kingdom of rust” in den Startlöchern.

Führt man sich einige Kritiken zum Album zu Gemüte, stößt man u. a. auf Vergleiche mit den folgenden Bands:

  • Elbow
  • U2
  • Coldplay
  • Radiohead
  • Bloc Party

Ich höre an einigen Stellen auch Oasis heraus. Durchaus Vergleiche, die neugierig machen können. Das Album hat mich vom ersten Moment an begeistert und auch einige weitere Durchläufe konnten daran bislang nichts ändern. Während einige der oben genannten Gruppen durchaus über Albumlänge mal langweilen können, liefert “Kingdom of rust” vergleichsweise abwechslungsreiche Kost: Hymnen, Drive, ein paar Ecken und Kanten… alles dabei. Wer Elbow schon immer interessant aber teilweise als langweilig empfand, sollte sich auf jeden Fall mit “Kingdom of rust” befassen. Daher stimme ich diesem Urteil zu:

In a year that's fast becoming a vintage one for albums, Doves storm to the top of the pile. Absolutely brilliant. BBC Music

Als Gegenpol tritt Plattentests.de auf:

Zugegeben, die Erwartungen sind so hoch, dass "Kingdom of rust" ihnen kaum gerecht werden kann. Beim ersten Album nach vier Jahren, die sie von der Bildfläche verschwunden waren, stellt sich aber schnell heraus, dass Doves zumindest den Dreh raus haben, nicht ins offene Messer des Rückschritts zu laufen. […] Zwar reicht auch "Kingdom of rust" nicht an das Meisterwerk "The last broadcast" heran und entfaltet erst mit der zweiten Hälfte sein gesamtes Potenzial. Besser spät als nie - gilt ja für die ganze Geschichte dieser Band.

Music Review liefert neben einem Track-by-track review dieses Fazit:

Kingdom of Rust isn’t, as a whole, instantly catchy or accessible, and new converts to Doves will find it difficult to immediately embrace the album in it’s entirety, but efforts will be rewarded. Ardent fans, however, will adore the maturation and diversity of sounds that the band have employed throughout the album, and with each play will likely spot something new as the songs continue to grow. A grown-up, dark and sultry success.

Snippets aller Songs stehen in Form eines Albumplayers auf der Website der Band parat. Itunes rückt gegen knapp zwei € zwei Bonustracks heraus.

Das Video zum Titelsong:

  Während einige Bands und Musikrichtungen immer wieder gerne “zitiert” werden, gibt es auch solche, die kaum zu kopieren sind. Dazu zähle...

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Während einige Bands und Musikrichtungen immer wieder gerne “zitiert” werden, gibt es auch solche, die kaum zu kopieren sind. Dazu zählen u. a. Tool, Faith No More und die Smashing Pumpkins.

 

Ob beabsichtigt oder nicht, die Silversun Pickups legen mit “Swoon” nun schon den zweiten Versuch vor, in die durch Billy Corgans Spinnereien verursachte Lücke zu stoßen. Sie verzichten dabei auf dessen Wahnsinn und leider meist auch auf dessen geniale Momente.

 

Die Band selbst nennt Acts wie My Bloody Valentine, the Velvet Underground, Elliott Smith, Sonic Youth, Sweet, Modest Mouse und  Secret Machines als Einflüsse. Der kleinste gemeinsame Nenner sind gitarrenorientierte Songs und zum Teil treibende Rhythmen (sucht Billy nicht einen neuen Drummer?).

 

Trotz der Vielzahl der Einflüsse hört sich das für mich sehr häufig nach den Pumpkins an und über die gesamte Albumlänge klingt es an einigen Stellen recht unspektakulär. Absolut hörenswert ist der Song “Sort of”.

 

CDStarts.de sieht es anscheinend ähnlich:

Was die Kalifornier da abliefern ist kurz gesagt ein solides Album mit zahlreichen starken und einigen sehr unauffälligen Titeln. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Silversun Pickups die nötigen Fähigkeiten haben um ein großartiges und abwechslungsreiches Album zu schreiben. Und auch wenn es dieses Mal noch nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat könnte es bereits beim nächsten Mal so weit sein. Man sollte die Band auf jeden Fall im Auge behalten.

 

BBC Music gibt sich etwas euphorischer:

Here, the Pickups have gone for a 10-strong set of five minute plus tracks that never once descend into the doldrums of filler or repetition. No mean feat for a band who revel in shoegazing, a genre which has been known to drag on a bit in its time.

While Swoon is distinctly an amalgam of its creators' imaginations and that of their own musical favourites (Smashing Pumpkins, My Bloody Valentine), there is no laziness here. Where some are happy to base a song on a single hook, this four-piece throw three or four great ideas at each pristine track and come up with something rich and captivating.

 

Wer Rockmusik der 90er Jahre mag, wird von diesem Album nicht enttäuscht werden. Weitere Eindrücke verschafft die Myspace-Seite der Band.

Was haben die Jahre 2005, 2006 und 2008 gemeinsam? William Fitzsimmons beging mit „Until When We Are Ghosts“, „Goodnight“ und „The Sparrow A...




Was haben die Jahre 2005, 2006 und 2008 gemeinsam? William Fitzsimmons beging mit „Until When We Are Ghosts“, „Goodnight“ und „The Sparrow And The Crow“ jeweils eine „Straftat“ in den Bereichen Folk und Singer/Songwriter, die den Plattenrichtern nicht auffielen.

Nun rückt das Haldern-Festival langsam näher, die kürzliche Bestätigung von William Fitzsimmons darf daher als Vorladung verstanden werden, so dass wir nun zur Verhandlung schreiten können.


Personalien:
William Fitzsimmons wurde in Pittsburgh, Pennsylvania als jüngstes Kind zweier blinder Eltern geboren. So ist es nicht verwunderlich, dass die Sinneswahrnehmung im Hause Fitzsimmons autitiv und nicht visuell geprägt war.


Tathergang:
Da sowohl seine Mutter als auch sein Vater Musiker waren, fand William schon in frühen Jahren zur Musik und wurde mit den Platten von James Taylor, Joni Mitchell, Bob Dylan und Simon & Garfunkel beschallt. In der Schulzeit lernte er Piano und Posaune zu spielen, brachte sich selbst das Gitarrenspiel bei und ist mittlerweile auch im Umgang mit Banjo, Ukulele, Mandoline, Melodika und vermutlich vielen weiteren Instrumenten bewandert.
Im Alleingang spielte der gelernte Psychotherapeut die Alben „Until When We Are Ghosts“ und „Goodnight“ ein, deren elektronisch versetzte Folkmusik sowohl über MySpace Verbreitung und den Weg in TV-Serien („Grey’s Anatomy“) fand, als auch das Interesse eines Labels (Mercer Street) weckte.
The Sparrow And The Crow“ ist sein erstes Album, das in mit Hilfe eines Produzenten (Marshall Altman) in einem professionellen Studio (Galt Line Studios in Los Angeles) entstand.


Plädoyer:
Schon rein äußerlich betrachtet muss man bei William Fitzsimmons an Dan Beam von Iron & Wine denken - ob es wohl am Bart liegt? Auch musikalisch ist die Nähe zu ihm sehr groß, hinzu kommen noch ein Schlenker in Richtung Sufjan Stevens, eine Abzweigung über Bright Eyes und eine Verbeugung vor Elliott Smith und Nick Drake.
Auch auf „The Sparrow And The Crow“ singt der Multiinstrumentalist traurig-melancholische Lieder zu Piano oder Gitarre, in denen er die Trennung von seiner Ex-Frau aufgreift und zu verarbeiten sucht. Begleitet wird er dabei gelegentlich von weiblichen Backroundsängerinnen, elektronischen Spielereien finden sich deutlich weniger als auf den Vorgängeralben.


Zeugen:

William Fitzsimmons zieht den Hörer ein in eine melancholische, doch wunderschöne und gefühlvolle Klangwelt. Die folkigen, zum Teil leicht verspielten Songs werden getragen von ruhigen, eingängigen Akkustikgitarren, Klavier und der unheimlich eindringlichen, samtigen Stimme des Singer/Songwriters William Fitzsimmons. Seine Musik erinnert an Iron & Wine, Elliott Smith und wird auch Freunden von Amanda Rogers gefallen. Die feinfühligen Lyrics bewegen sich in der traurigen, bittersüßen Sphäre von Liebe, Trennungsschmerz und dem doch hoffnungsvollen positiven Blick nach vorn: „We’ll love again, just not each other“. (...)
Fitzsimmons kombiniert träumerische Melodien mit leicht ironisch schmerzhaften Texten, so wird das Tragische kunstvoll zur Schönheit empor gehoben. Er arrangiert seine Songs mit viel Feingefühl und nähert sich mit „The Sparrow and the Crow“ der Perfektion in Sachen Singer/Songwritertum. Zwischen den Melodien und den Lyrics bildet sich ein Raum, den jeder nur selbst mit den eigenen Empfindungen füllen kann.
(getaddicted.org)



Indizien und Beweismittel:




„If You Would Come Back Home“ Video





„It’s Not True“ Video (aus „Goodnight“)


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt. Das Hinzuziehen der beiden älteren Platten und eine In-Augenscheinnahme beim Haldern Festival ist zu empfehlen.

Steve Cradock gilt als einer der besten Gitarristen im Vereinigten Königreich und spielt hauptberuflich sowohl bei Ocean Colour Scene als a...




Steve Cradock gilt als einer der besten Gitarristen im Vereinigten Königreich und spielt hauptberuflich sowohl bei Ocean Colour Scene als auch in Paul Wellers Band. Über seine stimmliches Leistungsvermögen war mir zuvor nichts bekannt, aber wenn Gitarristen plötzlich Soloalben veröffentlichen, so kann das ziemlich daneben gehen, man denke nur an „Time Changes Everything“ und „Marshall’s House“ von John Squire (The Stone Roses). Nun verhindert Steve Cradock auf „The Kundalini Target“, dass er stimmlich einbricht, indem er sich erst gar nicht auf dünnes Eis begibt, sich also weder an besonders hohen noch an lang zu haltenden Tönen versucht. Wird die Stimme dann auch noch gedoppelt oder helfen Gastsängerinnen aus, dann darf man das Ganze zumindest goutieren.


(...) More lush, sixties-styled themes follow- with the beautiful and honestly brutal, Running Away and hooky, radio-friendly On And On gleaming. Throughout his interestingly named debut LP (Kundalini is, believed by yogis, to be a powerful unconscious energy) Cradock is consistent with his delivery. Judging by his lyrical content and gruff vocal, Steve (nearing 40) has obviously been living life.
The result is an album brimming with soul and matters concerning the heart. If all the right cogs are turned, The Kundalini Target could just become a classic.
(bbc.co.uk)



Musikalisch wird der Hörer hier nicht überrascht: ruhiger, äußerst entspannter akustischer Folk, der immer auf Beatles oder Kinks zurückblickt und ebenso gut auf den nächsten Alben von Ocean Colour Scene oder Paul Weller zu finden sein könnte. Highlights sind das für seine beiden Kinder geschriebene „The Apple“ mit einem schönen Love-Love-Love-Backround (gesungen von seiner Frau Sally und Paul Weller) und die melancholische Piano-Ballade „Ask The Sound“. Nostalgischer Retro-Sound, bei dem akustische Gitarren und prägnante Melodien dominieren, der mit einer Spielzeit von 30 Minuten leider deutlich zu kurz ausgefallen ist.


The Kundalini Target is not a record to dip into but one that you find yourself submerged in. Though they may be few and far between, moments like the glorious Beach Boy-esque crescendo at the end of The Clothes They Stood Up In mark the album with delicate surprises. As a first solo attempt The Kundalini Target is not so much of a statement by Cradock as a quiet admission.
(themusicmagazine.co.uk)






„Running Away“ Live Video

„Beware Of Falling Rocks“ anhören

Zum weltweiten Record Store Day heute schnell noch für diesen Blog ungewöhnliche, weil elektronisch-experimentelle Töne und einiges zum Ank...



Zum weltweiten Record Store Day heute schnell noch für diesen Blog ungewöhnliche, weil elektronisch-experimentelle Töne und einiges zum Anklicken, -sehen und -hören.

AGF:
Antye Greie (-Fuchs) aus Deutschland ist Sängerin, Musikerin, Produzentin, Multimedia-Künstlerin und Labelbesitzerin. Sie ist auf Platten von AGF (solo), Zavoloka, The Dolls (mit Vladislav Delay und Craig Armstrong), Laub (mit Jotka) und The Lappetites zu hören.





Laub „Wortspur“ (2002) Video


Delay:
Vladislav Delay, Pseudonym des Finnen Sasu Ripatti, der seine Platten - mal Electronica, mal Ambient, Dub, House oder Techno - auch unter den Namen Luomo, Sistol oder Conoco veröffentlicht.





Vladislav Delay „Lumi“ (2007) Video


Symptoms:
Rechnet man ihre gemeinsame Tochter nicht hinzu, so ist „Symptoms“ das zweite gemeinsame Ergebnis der Zusammenarbeit von AGF und Delay nach „Explode“ (2005). Beatlastiger Zukunftspop mit Störgeräuschen und Antye Greyes betörender Stimme - diese Frau kann sogar HTML-Codes vortragen und es ist toll!


Dem Duo gelingt hier ein Mix aus Pop, Singer/Songwriter und elektronischer (Tanz-)Musik mit dicken Beats und dubbigen Elementen, die trotz aller klanglichen Experimente stets im besten Sinne eingängig und tanzbar bleibt. Greies offen "unvirtuoser" Gesang - mal melodiös, mal gehaucht oder durch Effekte bewusst trashig gehalten und immer mit kräftigem deutschem Akzent - gibt dem Album etwas Widerspenstiges, aber auch Angreifbares. Feine unverkrampfte experimentelle Elektronik, die sogar im Song-Format funktioniert.
(intro.de)


Wenn man das Netzwerk der beiden aufspannen würde, dürfte es eine ganze Ausgabe der De:Bug füllen. Lassen wir all das beseite, ohne es zu vernachlässigen. Denn es sind Spuren der Solo- oder Kooperationsprojekte durchzuhören. AGF/Delay tasten sich weiter durch Electronica, Dub, Pop und Hop. Gerne auch mal düster, aber stets die Trostkurve bekommend und in Portionen sogar sehr erotisierend ("Connection“). Ich kann mir nicht helfen, ich finde das sau-inspirierend.
(de-bug.de)





AGF/Delay „A Distant View“ (2005) Video


„In Cycles“ Download
Weitere Hörproben aus „Symtoms“: hier und hier.

Ab Freitag im Plattenladen (V) The Dø sind Dan Levy und Olivia Merilahti, aus deren Anfangsbuchstaben sich auch der Bandname zusammensetzt....




Ab Freitag im Plattenladen (V)

The Dø sind Dan Levy und Olivia Merilahti, aus deren Anfangsbuchstaben sich auch der Bandname zusammensetzt. Dabei schreibt man das „d“ wie eine Musiknote und das „o“ wird mit einem Strich versehen, wie es eigentlich nur im Dänischen, Norwegischen und im Färöischen vorkommt und wie ein „ö“ gesprochen wird. Zudem ist das „Do“ die erste und letzte Note der Tonleiter und versinnbildlicht den Anfang und das Ende. Alles klar, oder noch weitere Kuriositäten?
Bitteschön: „A Mouthful“ (15 Titel, ca. 52 Minuten) erschien in Frankreich bereits im Januar 2008, erreichte Platz 1 der Charts und brauchte also über 1 Jahr, um auf den deutschen Plattenmarkt zu gelangen. Noch mehr Seltsames?
Dann hört euch das Album an! Hier wird charmanter Indiepop mit Folk-Elementen gekreuzt und immer wieder ein Ausflug in Blues, Jazz, Folklore, Bebob oder Hip Hop unternommen. So klingt das Ganze wie Beck in seiner Experimentierphase, CocoRosie im Wunderland, Feist auf Drogen oder PJ Harvey im Spielzeugparadies. Ein Album an dem man viel Spaß haben kann - wenn man denn die manchmal etwas kieksig-krächzende Stimme von Olivia vertragen kann.





„On My Shoulders“ Video


Viele Franzosen lieben The Dø einfach, 200.000 verkaufte Platten – dass es so was heute überhaupt noch gibt. Liegt wohl am charmanten Mix aus großteilig akustisch instrumentierten Uptempo-Nummern, in denen es ungehobelt rumpelt und an den richtigen Stellen elektronisch fiept. Meliathis gerne noch mädchenhaft genöltes Organ zwischen Lolita und Nachwuchs-Chanteuse trifft auf D.I.Y.-Atmosphäre, zwischen Lagerfeuer und Proberaum. (...)

So steigert sich die erste Hälfte von schmissig geleierten Ohrwürmern (»On my shoulders«) über lupenreinem Gutenacht-Folk (»Song for Lovers«) hin zum freakig gerappten Ska-Spacerock-Abenteuer »Queen Dot Kong«. Dann nehmen Soundeffekte und Frickeleien zunehmend den Platz tragfähiger Songideen ein, das Ganze läuft aus, wie ein Kater nach einer durchfeierten Nacht. Man könnte auch sagen, The Dø haben die üblichen ungestümen Schwächen eines zweiten Albums gleich an die erste Hälfte ihres Debüts geklatscht, aber ganz nebenbei die Grenzen zwischen skandinavischem, französischen und weirdem US-Pop in ihrer selbstverständlichen Internationalität aufgelöst.
(spex.de)






„At Last“ Video


The Dø live:
15.05.09 Hamburg, Prinzenbar
16.05.09 Berlin, Motor FM Club
17.05.09 Köln, Studio 672
18.05.09 Frankfurt, Brotfabrik
19.05.09 München, 59 to 1

Ab Freitag im Plattenladen (IV) Einen besseren Einstieg als den Promotext der neuen Plattenfirma konnte ich mir zum neuen Album von Art Brut...




Ab Freitag im Plattenladen (IV)

Einen besseren Einstieg als den Promotext der neuen Plattenfirma konnte ich mir zum neuen Album von Art Brut auch nicht ausdenken:


Willkommen zum Kampf der Titanen: Art Brut gegen Satan! In der einen Ecke die Titelverteidiger: Art Brut! Die coolste, klügste und humorvollste Indie-Punk-Band seit dem Battle Beatles vs. Stones. In der anderen Ecke, der Herausforderer: Satan. Bisher in allen Kämpfen unbesiegt und so bösartig und gemein wie selten zuvor. Ihm ist jedes Mittel recht, die Londoner Gang um Sänger Eddie Argos mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Doch Gott sei Dank stehen Art Brut mit dem Teufel nicht allein auf der Matte: Als Ringrichter weiß niemand Geringeres als Black Francis (The Pixies) den Elf-Runden-Kampf zu Gunsten unserer Helden zu lenken. Als Produzent führt er Art Brut über einen Knockout zum sicheren Sieg. Der Kampf fand übrigens über volle zwei Wochen in Salem, Oregon, statt.


Nur beim Urteil muss man wohl anderer Meinung sein und die Wertung unserer Ringrichter abwarten...

Erneut sind es die Texte von Eddie Argos, die mit ihren zahlreichen Querverweisen und Anspielungen glänzen, mit Wortwitz strahlen und Alltägliches blendend ausleuchten. Zu bemängeln ist leider die Musik, die zwar ordentlich rumpelnd, punkrockend trocken und ohne überflüssige Gimmicks daher kommt, aber mit melodiösen Hooklines doch sehr knauserig ist. Daher hier einige textlichen Highlights aus „Art Brut vs. Satan“ (11 Titel, ca. 41 Minuten), das Lichtjahre von „Bang Bang Rock & Roll“ entfernt, aber mit etwas gutem Willen besser als „It’s A Bit Complicated“ ist:


DC comics and chocolate milkshake
Some things will always be great
DC comics and chocolate milkshake
Even though I'm 28
DC comics and chocolate milkshake
I guess I'm just developing late
DC comics and chocolate milkshake
I never got over that amazing taste
(aus: „DC Comics And Chocolate Milkshake“)


You like the Beatles and I like the Stones
But those are just records that our parents owned
I can't believe those things I said
I blame it on a rush of love to the head
(aus: „What A Rush“)





„Alcoholics Unanimous“ Video


How can you sleep at night
When nobody likes the music we like?

How am I supposed to sleep at night
When no one likes the music we write?

Record buying public, we hate them
This is Art Brut vs. Satan
Don't worry, we can take 'em!
(aus: „Demons Out!“)


Why isn't everyone trying to sound like U2?
It's not a very cool thing to do
Why would you want to sound like U2?
Just press record and play it straight through
They call it lo-fi, if you say so
Cool your warm jets, Brian Eno
(aus: „Slap Dash For No Cash“)


I can't remember anything I've done
I fought the floor and the floor won
(aus: „Mysterious Bruises“)


Tourtermine:
11.05.09 Hannover, Faust
13.05.09 Hamburg, Knust
14.05.09 Köln, Luxor
15.05.09 Berlin, Lido
16.09.09 Leipzig, Volkspalast
17.05.09 Stuttgart, Schocken
18.05.09 München, Backstage

Ab Freitag im Plattenladen (III) Für die erwähnten 70,- Euro kann man sich entweder die fünf in dieser Reihe vorgestellten Alben kaufen oder...




Ab Freitag im Plattenladen (III)

Für die erwähnten 70,- Euro kann man sich entweder die fünf in dieser Reihe vorgestellten Alben kaufen oder nur das Box Set von „Sounds Of The Universe“ (13 Titel, ca. 60 Minuten). Hier die 13 neuen Depeche Mode Songs im Überblick:

„In Chains”
Wie schon “Playing The Angel” und “Songs Of Faith And Devotion” startet auch das neue Depeche Mode Album erst einmal mit Tönen, die über eine Minute andauern, anschwillen, Spannung auf das Folgende erzeugen und klingen wie eine Mischung aus dem Intrumentestimmen vor einem klassischen Konzert und einem THX Kinotrailer.
„In Chains“ beginn orgelartig, sehr ruhig und langsam, wird dann aber zunehmend lauter und schneller. Die Instrumentalisierung variiert häufig in diesem ungewöhnlich strukturierten Opener, klingt nach frühen Depeche Mode Songs. Erst sehr spät, dafür lang anhaltend setzt das refrainartige, langgezogene „In chaiaiaiaiains“ mit Martin Gore ein.
Das erste Stück lässt noch nicht erkennen, wohin die Reise geht, ist jedoch ungewöhnlich langsam im Vergleich mit früheren Alben.

„Hole to Feed“
Der erster von drei Songs, die Dave Gahan zusammen mit Christian Eigner und Andrew Phillpott komponierte. Temporeicher Singlekandidat mit melodischen Anleihen bei „House Of The Rising Sun“. Startet direkt mit dem Refrain, der dafür am Ende leider noch einmal fehlt. „Hole To Feed“ sehnt sich regelrecht nach einem Chemical Brothers-Remix.





„Wrong“ Video


„Wrong“
Bekanntermaßen die erste Single, die allein durch die 67fache Wiederholung des Wortes „Wrong“ Guinness-Buch-verdächtig ist. Wächst bei häufigerem Hören ans Herz. Die vielleicht beste Single seit „Ultra“-Zeiten und der stärkste Song des Albums.

„Fragile Tension“
Martin Gore versucht das ganze Lied über, seine Gitarre zu stimmen oder der Verzerrer neue Sounds zu entlocken, kommt deshalb nicht zum Mitsingen, Andy Fletcher liefert 80ies-mäßige Synthesizer-Sounds ab und Dave Gahan ist verzweifelt auf der Suche nach einem griffigen Refrain. Eher Schwach.

„Little Soul“
Ruhiger Song, der aber dennoch keine tolle Ballade ist. Klingt erneut sehr nach den 80ern. Dave und Martin scheinen ihn zu lieben, denn sie konnten sich anscheinend nicht einigen, wer ihn singen darf. Nun singen sie ihn beide. Gleichzeitig. Über das Ergebnis kann man sich streiten: Harmonisch oder schräg. Das Lied ist in meinen Ohren langweilig bis nervig.

„In Sympathy”
Nach „Precious“ ein erneuter Aufguss von „Enjoy the Silence“, könnte so auch auf „Violator“ erschienen sein. Nicht schlecht, aber auch nichts Neues.

„Peace”
Ein weiteres Indiz dafür, dass es soundtechnisch zurück in die 80er geht, allerdings klingt dieses Lied nicht nach den damaligen Depeche Mode, sondern eher nach einer Mischung aus Kraftwerk und den frühen OMD. Der aus einer Textzeile bestehende Refrain, nämlich „Peace Will Come“, bei dem jede Silbe in die Länge gezogen und moduliert wird, bleibt so sehr hängen, dass man hier einen weiteren Singlekandidaten vor sich hat.





„Come Back“ Studio Session


„Come Back”
Der zweite Song des Trios Gahan, Eigner und Phillpott. Leider findet sich nicht diese schöne Piano-Studio-Version auf dem Album (um diese zu erhalten, muss man sicher die überteuerte Box kaufen), sondern eine mit allerlei elektronischem Firlefanz verunstaltete.

„Spacewalker”
Überflüssiges, kurzes Instrumentalstück, bestenfalls geeignet zur Untermalung von ZDF-Krimis.

„Perfect”
Netter, getragener Popsong, der angenehm dahin plätschert, ist aber auch nicht mehr als „almost perfect“.

„Miles Away / The Truth Is”
Dave zum dritten, dieses Mal recht rockig, aber im Refrain ist ihnen außer quietschenden Keyboards und den Worten “You’re Miles Away” nicht viel eingefallen. Jedoch wächst der Song durch häufiges Hören (Schönhören?) und erneut muss man eingestehen, dass sich die Lieder von Dave nicht hinter denen von Martin zu verstecken brauchen.

„Jezebel“
Martins Sololied, aber leider nicht der Güteklasse „Somebody“. Es könnte auch von der Counterfeit EP aus dem Jahr '89 stammen, müsste dann aber eine Coverversion sein. Also von wem könnte das Original sein? Bei den Keyboards fällt es einem ein: von Christian Bruhn, der sich für die Soundtracks von Timm Thaler, Captain Future und Patrik Pacard verantwortlich zeigte.

„Corrupt“
Beschlossen wird „Sounds Of The Universe“ von „Corrupt“, das den Stempel „80ies like“ als einer von wenigen Songs nicht tragen darf, denn hier dominieren Gitarren und nicht olle Keyboards. Kein starker Ausklang, wie ihn andere Depeche Mode-Alben vorzuweisen hatten.

Anfangs war die Rede von “Playing The Angel” und “Songs Of Faith And Devotion” und zwischen diese beiden muss sich „Sounds Of The Universe“ auch qualitativ einreihen.


Tour Of The Universe:

02.06.09 Hamburg, HSH Nordbank Arena
04.06.09 Düsseldorf, LTU Arena
05.06.09 Düsseldorf, LTU Arena
07.06.09 Leipzig, Zentralstadion
08.06.09 Leipzig, Zentralstadion
10.06.09 Berlin, Olympiastadion
12.06.09 Frankfurt, Commerzbank Arena
13.06.09 München, Olympastadion

Ab Freitag im Plattenladen (II) Das Morr Music Label schickt diese Woche The Wooden Birds ins Rennen um die Gunst der Plattenkäufer. Passen...




Ab Freitag im Plattenladen (II)

Das Morr Music Label schickt diese Woche The Wooden Birds ins Rennen um die Gunst der Plattenkäufer. Passend zum Frühlingswetter wurde deren erstes Album „Magnolia“(12 Titel, ca. 38 Minuten) betitelt, wobei „deren“ eigentlich nicht wirklich richtig ist, verbirgt sich hinter dem Bandnamen The Wooden Birds doch hauptsächlich Andrew Kenny von The American Analog Set.

Morr Music und Andrew Kenny - da war doch mal was... Richtig, gut aufgepasst. Zusammen mit Benjamin Gibbard (Death Cab For Cutie) veröffentlichte Andrew Kenny 2006 eine Split-LP mit zurückhaltendem, intimen Singer/Songwriter-Pop und genau daran schließt sich „Magnolia“ nun an, wenn auch mehr Schlagzeug und Percussion orientiert.

Lassen wir das Label einmal Werbung in eigener Sache betreiben:

Überhaupt ist Intimität eines der Grundmotive von The Wooden Birds. Aus Brooklyn/New York ist Andrew Kenny nach kurz vor den Aufnahmen nach Austin/Texas, seinem Heimatort, zurückgekehrt. Rückbesinnung und Reduktion – „Magnolia“ ist ein Singer/Songwriter-Album im unmittelbarsten, nie manieristischen Sinne des Wortes. Zwischen Andrew Kenny und diese Aufnahmen passt nicht mehr als ein sorgsam im Raum drapiertes Mikrophon. Und eine Band, die die Pause zwischen den Tönen mindestens so wichtig nimmt wie die Töne selbst. (...)
„Believe in Love“ heißt es da so geflüstert wie beschwörend. Und doch erzählen die Songs auf „Magnolia“ immer wieder davon, dass das mit der Liebe so einfach nicht ist.


The Wooden Birds flattern umher:

24.04.09 Hamburg, Prinzenbar
25.04.09 Offenbach, Hafen 2
27.04.09 Stuttgart, Schocken
28.04.09 Trier, Chat Noir
12.05.09 München, Orangehouse
15.05.09 Dresden, GrooveStation
16.05.09 Leipzig, UT Connewitz
17.05.09 Berlin, Cafe Zapata




„Sugar“ sehen und hören

Diese Woche kann der geneigte Indiepop-Fan bis zu 70 Euro für neue Alben im Plattenladen lassen. Mal sehen, was er zu erwarten hat und gebot...




Diese Woche kann der geneigte Indiepop-Fan bis zu 70 Euro für neue Alben im Plattenladen lassen. Mal sehen, was er zu erwarten hat und geboten bekommt...


Ab Freitag im Plattenladen (I)

Neues Label gleich neuer Sound? Nicht so bei Camera Obscura, die mittlerweile bei 4AD gelandet sind und erneut zusammen mit Jari Haapalainen (The Concretes, Frida Hyvönen, Kristofer Åström, Moneybrother) in Schweden am Nachfolger für „Let’s Get Out Of This Country“ (2005) gearbeitet haben.

My Maudlin Career“ (11 Titel; ca. 46 Minuten) stellt nicht alles auf den Kopf - wie man es bei einer Camera Obscura oder Lochkamera eigentlich vermuten dürfte - sondern zeigt nur Feinjustierungen im bandeigenen Sound- und Klangkosmos.
Eröffnet wird das Album durch „French Navy“, denn das Glasgower Quartett schickt immer den eingängigsten Song als Vorabsingle los, einer Mischung aus Belle & Sebastian und The Ronettes zu wundervollen Streicherarrangements. Diese lassen auch das nachfolgende „The Sweetest Thing“ zuckersüß und beschwingt daher kommen, so dass die Suche nach einer weiteren 7inch nicht schwer sein dürfte.
Erst im Folgenden werden ruhigere, verträumte Töne angeschlagen, brilliert Tracyanne Campbells wundervoller Stimme, die es schafft, traurige Geschichten süß und romantisch klingen zu lassen („James“, „Careless Love“). Eine Slideguitar rückt „Forest And Sands“ in die Nähe von Country, bevor mit „Honey In The Sun“, angetrieben von Bläsern, wieder Tempo aufgenommen und ein geradezu positives und optimistisches Ende gefunden wird.

Als Referenz müssen diesmal viele schwedische Kapellen herhalten: The Concretes, Club 8, Sambassadeur und Acid House Kings.


Occasionally shrouded in sadness but with happiness always beating from its core, My Maudlin Career lays bare the sweet melancholy of love.
(The Music Magazine)


My Maudlin Career is proof that your friends Camera Obscura are still up to their old tricks. While the album may cover ground that the band is already familiar with, Campbell continues to find fresh and nuanced ways to cover her themes. Maybe someday Campbell will end up in a relationship that sticks, for the time being I still enjoy hearing about all the times that don’t work out.
(culturebelly.com)






„French Navy“ sehen


„My Maudlin Career“ hören:

Eigentlich sollte „ It’s Blitz “ erst diese Woche in den Läden stehen, aber nachdem es bereits Ende Februar im Internet auftauchte, wurde da...




Eigentlich sollte „It’s Blitz“ erst diese Woche in den Läden stehen, aber nachdem es bereits Ende Februar im Internet auftauchte, wurde das Release Datum von Interscope um über 4 Wochen nach vorne verschoben.
Eigentlich durfte man vom dritten Album des New Yorker Trios erneut punkbeeinflussten Garagenrock erwarten und war dann überrascht darüber, was aus den Lautsprechern klang. In Zusammenarbeit mit Nick Launey (Arcade Fire, Talking Heads, Nick Cave) und Dave Sitek (Foals, Scarlett Johansson) von TV On The Radio entstand ein Album, das den Pop erkundet und seine Hörer auf den Tanzboden führen möchte. Die Gitarren wurden aus-, Retro-Synthesizer eingestöpselt und Karen O. möchte nun Blondie sein.
Fans der „alten“ Yeah Yeah Yeahs müssen sich wohl mit Rockern wie „Shame and Fortune“ oder „Dull Life“ begnügen, sich an ruhigere, Keyboard dominierte Töne („Skeletons“, „Little Shadow“) gewöhnen und darauf einstellen, dass eingängige Pop-Hits wie „Zero“ oder „Heads Will Roll“ im Radio gespielt werden. „Neue“ Fans könnten aus dem Lager von Metric, The Long Blondes oder MGMT gewonnen werden.


Das neue Album "It’s Blitz" glitzert und glamourt noch wesentlich mehr und klingt nach einem Multimillion-Dollar Studio. Nick Zinner, einer der wohl besten Gitarristen seiner Generation, hat die Gitarre weitestgehend in die Ecke gestellt und bedient nun munter Keyboards und die Drum Machine. Die Yeah Yeahs Yeahs klauen bei Human League genauso wie bei Trance, Eurotrash und High-End Chartsproduktionen. Dadurch werden die beiden Monsterhits des Albums, werden "Zero" und "Heads Will Roll" zu einem Update der Tanzmusik der letzten Jahrzehnte. Und genau: Karen O klingt manchmal wie eine High Fashion Ausgabe von Katie Perry und den anderen Damen der Power-Pop-Produktpalette.
(br-online.de)


„Zero“ Video


Tour:
03.05.09 Köln, Live Music Hall
06.05.09 Berlin, Columbiahalle
07.07.09 Hamburg, Docks

Sven van Thom trat mit „Jacqueline (ich hab Berlin gekauft)“ für Brandenburg beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den 9. Plat...




Sven van Thom trat mit „Jacqueline (ich hab Berlin gekauft)“ für Brandenburg beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den 9. Platz.

Sven van Thom heißt eigentlich Sven Rathke und hat für seine jungen Jahre (Jahrgang '77) schon so einiges auf dem Kerbholz. Ich nenne nur die Namen Sofaplanet und Beatplanet.
Zum einfallsreichen Wortspiel im Albumtitel sage ich nichts, merke aber an, dass es in Deutschland, ebenso wie die Singles „Trauriges Mädchen“ und „Schatz halt’s Maul“ (beide Top 30), die Charts erreichen konnte.





„Trauriges Mädchen“ Video


Phantomschmerz“ bietet in seinen guten Momenten eine Mischung aus Countrypop und Singer/Songwriter, bei der man mit viel Wohlwollen an Funny van Dannen oder Bela B. denken muss („Jeanette“), in schlechten an Schlager („Terroristen aus Liebe“), bei dem man sich wünscht der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein.
Warnung: Nach dem Durchhören der 14 Titel mag der ein oder andere mehr als nur Phantomschmerzen empfinden!





„Schatz halt’s Maul“ Video


Plattentests sieht es so:

Wir haben es hier nämlich mit einem äußerst sympathischen, hornbebrillten Anzugträger zu tun - kurz gesagt: Kurt Krömer in musikalisch, niveauvoll, eloquent und adrett - der sich einem eher unterrepräsentierten Genre widmet, das er ganz unkompliziert als "Alternative-Schlager" bezeichnet (Einer geht noch: Zum Schlager brachte van Thom der Opa - echt wahr!). Trotzdem gehört der Berliner keineswegs in den Mutantenstadl, sondern in die Herzen der Menschen.

Und intro sagt das:

Der Himmel über Berlin ist für Sven voller Geigen, die ohnehin bereits zuckrigen Refrains werden gerne noch mal eine Oktave höher wiederholt. Wenn dazu noch detailverliebte Ideen kommen - wie eine Strophe, die ihren Refrain im eigenen letzten Wort abholt ("Trauriges Mädchen") - und mit den oben genannten Textschwächen bereits die gröbsten Ausreißer genannt sind, bleibt "Phantomschmerz" nicht nur ein Beispiel für eine sehr gelungene, harmoniensüchtige Produktion, sondern wird darüber hinaus zur süß-klebrigen Empfehlung für den mutigen Intro-Leser ohne verräterischen Last.fm-Anschluss.

Termine:
17.04.09 Erfurt, Club Central
28.04.09 Wuppertal, Forum Rex
29.04.09 Leipzig, Theaterfabrik Sachsen

Drei deutschsprachige Alben in Folge… nennt mich “Volker” Olli Schulz trat mit „Mach den Bibo“ für Hamburg beim Bundesvision S...

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Drei deutschsprachige Alben in Folge… nennt mich “Volker”

Olli Schulz trat mit „Mach den Bibo“ für Hamburg beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den fünften Platz.

 

Klar, “Mach den Bibo” schreckt jeden ernsthaften Musikfan ab. Aber der Rest des Albums “Es brennt so schön” versöhnt und dokumentiert Olli Schulz’ musikalische Evolution in Richtung “Band”. Unter allen Klamauk-nahen Genrevertretern war er schon immer ein Lichtblick. Aus dem GHvC-Dunstkreis hat er sich ein wenig entfernt, einen wichtigen Beitrag zur deutschsprachigen Songwriter-Kultur leistet er weiter.

 

Bei 'Es brennt so schön' fanden sich Bernd Begemann, Lee Buddah (spielt das Banjo auf 'Isabell') oder Gisbert zu Knyphausen zum kreativen Stelldichein zusammen. Ein knuddeliger Mix aus heftigen Gitarren, zartem Gezirpe und standhaftem Klavier tut sich hier auf. Alles gewürzt durch Gedanken, die wohl jeder melancholisch veranlagte Mensch schon mal hatte und die durch Olli Schulz zu Songtexten werden. Und wenn es zu bedrückend wird, lockert er sie Stimmung schnell wieder auf. Man kann ahnen, dass Olli wohl ein recht nachdenklicher Zeitgenosse mit gesundem Mutterwitz ist. Diese Mischung macht ihn zu einer wohltuenden Herausforderung. www.monstersandcritics.com

 

Thees Uhlmann pries im GHvC-Newsletter das Album an:

 

Das beste deutsche Album seit „Warten Auf Den Bumerang“! Alles ist möglich zwischen „Bibo“ und „So Lange Einsam“. Das ist so als ob Michelangelo und van Gogh in Airbrush machen. ALLE JETZT! RAUS JETZT und von Olli Schulz „Es Brennt So Schön“ kaufen! Das ist auf einer Party alleine stehen mit laut über Kopfhörer seine Lieblingslieder hören und den unsymphatischen Gastgeber nachäffen! Was Besseres gibt es nicht!

 

Ganz so weit möchte ich nicht gehen, den ich möchte noch Potential für Ollis weitere Entwicklung sehen. Olli Schulz ist wie ein guter Kumpel, der früher fast ausschließlich Unfug im Kopf hatte und plötzlich mit ernsthaften Ideen und Themen überrascht.

 

Das unvermeidliche Video zu “Mach den Bibo”:

 

Live wird Olli Schulz sicher auch weiter seine Alleinunterhalterqualitäten zu nutzen wissen:

 

15.04. Flensburg - Volksbad
16.04. Osnabrück - Rosenhof
17.04. Oldenburg - Harmonie
18.04. Magdeburg - Factory
19.04. Berlin - Postbahnhof
21.04. Dresden - Beatpol
22.04. München - Backstage
24.04. Wien (A) - Flex
25.04. Heidelberg - Karlstorbahnhof
26.04. Zürich (CH) - Abart
27.04. Freiburg - Jazzhaus
28.04. Saarbücken - Garage Club
29.04. Köln - Gloria
30.04. Mülheim - Ringlokschuppen
01.05. Hamburg - Grünspan

P:lot traten mit „Mein Name ist“ für das Saarland beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den 14. Platz. P:lot sind Alexander R....




P:lot traten mit „Mein Name ist“ für das Saarland beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den 14. Platz.

P:lot sind Alexander R. Freund (Gesang, Gitarre, Synthie), Andreas Kaufmann („Bass, Gesang, Synthie) und Benjamin Argandona Espejo (Schlagzeug) und zur Entstehung ihres zweiten Albums haben sie selbst folgendes zu sagen:


Eigenes Label, eigene Regeln! 14 Monate Produktion, verkaufte Autos und diverse Umzüge in günstigere Bleiben. Wir sind kompromisslos – und wir sind allein. Kein Management, kein Kuschel Konsum – aber ein neues Album. „Mein Name Ist" haben wir genau so gemacht, wie wir es machen wollten. Wir haben dafür gekämpft. Wir haben es wirklich fertig gemacht. Dieses Album ist keine Strategie, an dieses Album glaubt man. Es geht um Haltung, es geht um die richtige Seite. Uns inspiriert diese Platte, sie bewegt uns. Weil sie wahr ist. Deshalb wollen wir jetzt so viele Menschen wie möglich erreichen – weil es einfach wichtig ist, seine Ideen existent zu machen, weil das die Message ist: Fang es an, mach es fertig. Egal was es Dich kostet.






„Mein Name ist“ Video



Die Musik auf „Mein Name ist“ klingt in ihren guten Momenten nach Radiohead-Epigonen wie Belasco oder Palo Alto („Nur einen Weg“, „Zeit zu leben“), in schlechten nach deutschem Rock der Marke Selig („So oder so“, „Die Gelegenheit“), aber vielleicht ist das ja gewollt. Richtig anstrengend wird es mit der Zeit, wenn die Stimme des Sängers permanent in zu große Höhen entschwindet und die Gitarre auch noch glaubt ihr folgen zu müssen („Stein & Gold“).


P:Lot schaffen auf diese Weise deutschsprachige Rockmusik, die gar dabei auch gar nicht immer nur von Geschwindigkeit lebt, sondern auch immer wieder das mittlere Tempo sucht und es dennoch schafft, dabei sehr betont zu wirken in dem, was sie rüberbringen. Mit dieser Herangehensweise liegt die Gruppe dabei auch genau richtig, denn Wirkung und Inhalte können sich so deutlich besser entfalten. Die Stücke wirken dadurch auch stark durch ihre Atmosphäre. Somit schaffen P:Lot etwas, das viele andere in ihrem Bereich nicht schaffen: Sie haben Profil, wirken authentisch. Und genau an dieser Stelle macht sich die komplette Do It Yourself-Variante deutlich bezahlt. Schon allein aus diesem Grund hier eine eindeutige Empfehlung für all diejenigen, die sich im Bereich der anspruchsvollen deutschsprachigen Rockmusik wohlfühlen!
(alternativmusik.de)






„Zeit zu leben“ Video


P:lot spielen im Sommer auf einigen Festivals:

30.05.09 Köln
31.05.09 Kassel
12.06.09 Freiburg
13.06.09 Mylau
18.07.09 Cuxhaven
24.07.09 Herrenberg
25.07.09 Erfurt
26.07.09 Viersen
01.08.09 Anröchte
09.08.09 Eschwege
27.08.09 Bochum

Noch nie habe ich den Bundesvision Song Contest im TV miterlebt. Ich wusste jeweils, welche “Top Acts” zu erwarten waren, welche Gruppe /...

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Noch nie habe ich den Bundesvision Song Contest im TV miterlebt. Ich wusste jeweils, welche “Top Acts” zu erwarten waren, welche Gruppe / welcher Künstler zum Auftritt für Rheinland-Pfalz verurteilt war(en) und das Endergebnis bekam ich auch irgendwie mit. Nun kam Dirk mit der Idee um die Ecke, hier eine “Bundesvision Song Contest”-Reihe zu starten. Dafür befasse ich mich auch gerne etwas intensiver mit der Raab-Show. Im Intro-Zitat des Pascal Finkenauer-Beitrags wurde neben diesem die Band Fotos erwähnt. Das greife ich nun gerne auf. Je nach Quelle kommen die vier Fotos-Musiker aus Berlin, Köln und Augsburg. Myspace nennt zusätzlich Hamburg.

 

Also trat die Band im Rahmen des Raab-Contests natürlich für Niedersachsen mit dem Song “Du fehlst mir” an. Dort belegten sie in der Endabrechnung noch hinter Pascal Finkenauer Platz 15. Bei einem solchen Wettbewerb sollte man ganz vorn oder weit hinten landen. Das haben sie geschafft.

 

Allein der Bandnamen inspiriert Pooltrax schon zu hochtrabenden Vergleichen:

 

Fotos sind gut, fallen nicht aus dem Rahmen, hängen auch nicht schief an der Wand, sondern beschmücken das heimische Wohnzimmer und blinzeln mit frechen Texten und schöner Musik in Hochglanz.

 

“Nach dem Goldrausch” aus dem Jahr 2008 ist das zweite Album der Band. 2009 wurde es um einen Song ergänzt und erneut veröffentlicht. Da ich das selbstbetitelte Debütalbum nicht gehört habe, überlasse ich den Vergleich Laut.de:

 

Gewiss, das kleine Fünkchen Wahnsinn des Debütalbums ist - wie bei allen ordentlichen Bands - einer prüfenden Selbstreflexion gewichen, die Fragen aufwirft wie "Was können wir?", "wo wollen wir hin?" und "welche Fehler gilt es zukünftig zu vermeiden?". Das Ergebnis präsentiert sich angenehm unaufdringlich und entsprechend selbstbewusst.

 

Und Monsters and critics darf eine weitere Meinung beisteuern:

 

Dass der Zack-Zack-Pop des Debüts, dieses Anschmiegen an der Insel, aufgehört hat und einer etwas breiteren Variationsliebe Platz gemacht hat, passt da ganz gut: 'Ich häng an Dir und du hängst an mir' erinnert ein bisschen an die Eleganz von Phoenix, der Titeltrack lässt den Funk der Sterne hochleben, die ohnehin zu selten auf der Referenzkarte deutscher Popmusik auftauchen.

 

Vor allem der Phoenix/Sterne-Vergleich trifft es ganz gut. Britisch klingt das immer noch und hinzu kommt noch eine Portion Fahrstuhl-Weichspüler.

 

Mit dem Song “Du fehlst mir” versuchten sie es bei Raab und nun auch bei PvG:

In der aktuellen Ausgabe der intro steht folgendes zu lesen: Der "Bundesvision Songcontest 2009" weist ja nur oberflächlich mit Pe...




In der aktuellen Ausgabe der intro steht folgendes zu lesen:

Der "Bundesvision Songcontest 2009" weist ja nur oberflächlich mit Peter Fox einen klaren Sieger aus. Im Endeffekt aber wurden bei den ersten Vier des Rankings lediglich bereits völlig ausdefinierte Popularitätswerte sichtbar gemacht. Also Fox, Polarkreis, Cassandra Steen und Rage. Die hätten live abliefern können, was sie wollen, an ihrer Platzierung hätte das nichts geändert. Sie hatten ihr Publikum bereits klargemacht. Spannender wurde es demnach dahinter. Dort war nicht alles ausgemacht, und gewählt wurde dort tatsächlich, was gefiel: Aufgewertet hat dieses Prinzip (auch dank des Heimvorteils) Sven Van Thom und das Mädchen mit dem bayerischen Song ("I wui dass du woasst"), keinem der Neutralen gefallen haben dagegen die Fotos und Pascal Finkenauer.


Das wollen wir in einer kurzen Reihe nun einmal hinterfragen und einen Blick auf die hinteren Plätze werfen...


Pascal Finkenauer trat mit „Unter Grund“ für Rheinland-Pfalz beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den 12. Platz.

Pascal Finkenauer zeigt auf seinen Platten so viele unterschiedliche Facetten, dass es den Rezesenten äußerst schwer fällt die darauf enthaltene Musik zu kategorisieren.
Genau so auch bei seinem dritten Album „Unter Grund“, denn da wollen einige Schubladen (Pop, Elektro, Chanson, Punkrock, Liedermacher, Hip Hop, New Wave) geöffnet und mit Inhalten gefüllt werden und das, obwohl eine eindeutige Zuordnung oftmals nicht möglich erscheint. „Weißt du noch“ ruft nach Chanson oder Liedermacher, klingt es doch wie Reinhard Mey, wird jedoch von elektronischen Beats unterlegt, so dass Wortschöpfungen wie „Punkchansonnier“ oder „moderner Liedermacher“ die Runde machen.

Viel schöner als in „Ich blicke an dir vorbei“ kann man die Themen Liebeskummer und Trennungsschmerz nicht in Worte fassen und da sind Texte auf einmal gar nicht mehr egal, sondern berührend und ergreifend.





„Ich blicke an dir vorbei“ Video


Stilistische Grenzen werden von Finkenauer nicht anerkannt oder bewusst und polarisierend gegeneinander gesetzt. Melancholisch eingefärbte und traurige Geschichten („Ich blicke an dir vorbei“, „Verrosteter Revolver“) stehen direkt neben temporeichen, aggressiven Songs („Unter Grund“, „Zu glatt“) und lassen die Platte so vielschichtig und facettenreich und somit zu Finkenauers bestem Album werden.





„Zu glatt“ Video


Stimmen zu „Unter Grund“:

Introvertierte Seelenspiegelung eines Ausnahmesongwriters.
(Musikexpress)

Kratzbürstig, intelligent und schön.
(Kulturnews)

Wundervoll unkonventionell. Die zwölf Tracks auf Unter Grund überzeugen
durch musikalische und textliche Vielseitigkeit und ist doch gleichzeitig
geprägt von erstaunlicher Einheitlichkeit und Authentizität.
(Kölnische Rundschau)

Es ist schon eine Kunst für sich, Vergangenheitsbewältigungen ("Weisst du noch") und Ängste ("Und wieder kommt die Nacht") so gelassen und trocken in Wort und Ton zu packen, ohne dabei in Kitsch und andere dick aufgetragene Gefilde abzudriften...Sein drittes und mit Abstand bestes Soloalbum.
(www.plattentests.de)


Pascal Finkenauer allein und akustisch:

06.05.2009 Frankfurt, Das Bett
08.05.2009 Augsburg, Hempels
15.05.2009 Braunschweig, Riptide

Bengans in der Stockholmer Innenstadt bewirbt derzeit „This Is For The White In Your Eyes“ der dänischen Band Choir Of Young Believers mit ...




Bengans in der Stockholmer Innenstadt bewirbt derzeit „This Is For The White In Your Eyes“ der dänischen Band Choir Of Young Believers mit Vergleichen zu Death Cab For Cutie und The Shins. Vermutlich verschweigen sie Ähnlichkeiten zu deren schwülstigen Landsleuten von Saybia und den norwegischen A-ha (im pathetischen „Next Summer“), um das Indie-Folk nicht zu verschrecken, denn das hätte das Album nicht verdient.
Die Songs bewegen sich zwischen sanftem Folk und groß inszeniertem Indiepop, wie schon am Opener „Hollow Talk“ zu erkennen ist: Zu getragenem Piano und einfühlsamen Gesang gesellen sich bald Cello und Gitarre, um dann nach 4 Minuten, unterstützt vom Schlagzeug und Chorgesang, plötzlich ein erstes musikalisches Ausrufezeichen zu setzen, kurz bevor der Song Gefahr läuft sich in schöner Bedeutungslosigkeit zu verlieren.
Ein weiterer Hinhörer ist „Action/Reaction“, das, angetrieben von monoton-hypnotisierender Rhythmusgruppe und versehen mit schönem Chor- und Harmoniegesang an den Folk von Yeasayer erinnert.

Hinter Choir Of Young Believers steckt der multikulturelle 24jährige Jannis Noya Makrigiannis, dessen erste EP „Burn The Flag“ Eike frühzeitig mit folgenden Worten vorstellte:


was zeichnet jannis aus? vor allem ausgeklügelte arrangements, die zwischen folk und pop changieren, durchaus neue wege bestreiten und somit zur sicherung des begriffes "folk" in der aktuellen musikalischen modediskussion einen wichtigen beitrag leisten können.
(Das Klienicum)



Nun wartet das Debütalbum darauf gehört zu werden, egal ob von Fans von Death Cab For Cutie und The Shins oder Saybia und A-ha.





„Action/Reaction“ Live Video

Grundsätzlich sind mir Texte egal. Daher begeistern mich deutsche Texte auch selten mehr als welche in anderen Sprachen. Nachdem ich “ Bi...

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Grundsätzlich sind mir Texte egal. Daher begeistern mich deutsche Texte auch selten mehr als welche in anderen Sprachen. Nachdem ich “Bis einer heult!!!” gehört habe, muss ich allerdings meine erste Aussage relativieren: Nur in bestimmten Grenzen sind mir Texte egal. Wenn diese ein gewisses Niveau unterschreiten, möchte ich diese bitte nur in einer unverständlichen Sprache hören.


Quer durch alle Stile, die irgendetwas mit elektronischer Musik zu tun haben geht die Reise bei Grossstadtgeflüster. “Rotzfrechen urbanen Elektro-Pop” nennt das die Bandbio. Manchmal kommt man sich wirklich vor wie in einem Schlagerprogramm, bei welchem erfolgreiche englische Songs in einer unglaublichen deutschen Version dargebracht werden (ich erschaudere, wenn ich mich daran erinnere, mal eine Ulla Meinecke-Version des Bruce Hornsby-Songs “That’s just the way it is” im Radio hören zu müssen. Titel: “Das war schon immer so, und wird auch immer so sein”).


Grossstadtgeflüster schien sich u. a. von den Peaches, Wir sind Helden (“Lebenslauf”), Mia und einigen NDW-Peinlichkeiten inspirieren zu lassen. In ganz besonderen und seltenen Stimmungen könnte ich das vielleicht lustig finden. Meist und auch zum Zeitpunkt der Formulierung dieses Beitrages finde ich es eher doof. “Bis einer heulte!!!” – auch wenn es am Ende der Hörer ist…


Es gibt durchaus Zeitgenossen, die anscheinend mehr mit dem Album anfangen können, z. B. der Medienkonverter:


So wortwitzig dreist, direkt und auf den Punkt hat man deutschsprachige Musik selten erlebt. Das ist Minimalelektro mit Punkattitüde, die anarchistische Weiterentwicklung der kommerzialisierten und damit totgeborenen Neuen Deutschen Welle. Es ist schön zu sehen, dass sich gewisse Entwicklungen einfach nicht aufhalten lassen, eine Emanzipation der deutschen Sprache mit intelligentem Songwriting und tiefergehendem Sinn gehört mit Sicherheit dazu. GSGF machen Spass. Wir freuen uns auf mehr.


Aber manche Menschen finden ja auch Mario Barth “wortwitzig dreist”…

Passend mit einer Vorstellung aus Schweden verabschiede ich mich in den Urlaub: Aus Uppsala zu kommen ist genau so, wie nach Tohuwabohu zu r...




Passend mit einer Vorstellung aus Schweden verabschiede ich mich in den Urlaub:

Aus Uppsala zu kommen ist genau so, wie nach Tohuwabohu zu reisen oder nach Kinkerlitzchen zu fahren. Aber genau das tun Kristofer Jönson (Gesang, Gitarre), Martin Sandström (Gitarre), Olle Bilius (Bass, Keyboards) und Fredrick Aspelin (Schlagzeug), die seit 1996 als Jeniferever gemeinsam musizieren. Bisher stehen 3 Singles, 4 EPs und ein Longplayer („Choose A Bright Morning“) zu Buche, deren Inhalte als Mischung aus Ambient-Indie-Rock, Post-Rock und Shoegaze beschrieben und mit mit Adjektiven wie üppig, melodiös, eisig, wundervoll, schillernd, traumhaft, erhaben, elektrisierend und atmosphärisch bedacht werden.

Plätschert der Opener „Green Meadow Island“ erst noch ein wenig vor sich hin, so kommt es nach rund 3 Minuten zur ersten Gitarrenlärm-Eruption, an der Mogwai ihre helle Freude hätten. Nicht nur das schöne Piano-Intro des ruhigeren „St. Gallen“ erinnert an Sigur Rós und bei „Ox-Eye“ meint man Robert Smith zu einem Selldichein von My Bloody Valentine und Aereogramme singen zu hören. Überhaupt The Cure: Einige Titel, darunter „Lives Apart“ und „The Hourglass“, könnten auch „Disintegration“ und „Bloodflowers“ entnommen sein und nicht nur das epische „Nangijala“ hätte „4:13 Dream“ gut getan.
„Spring Tides“ bietet in einer Stunde Spielzeit 10 Songs, von denen nur „Sparrow Hills“ unter der 5-Minuten-Marke verbleibt.


Atmosphärisch gehaltene Klangflächen treffen auf einen dezenten Elektronik-Einschlag, der nicht unwesentlich zur Grund-Melancholie dieser zehn Songs beiträgt. Dabei wird stets mit neuartigen Gitarrensounds experimentiert, ohne "Spring Tides" dabei jedoch zu überladen. Ein Song wie der Opener "Green Meadow Island" hat episches Format und ist feinfühlig wie selten zuvor gehört. Man möchte gerne sagen, dass dieser positiv aus der Menge ragt, fest steht jedoch, dass alle Songs dieses Albums aus Höhepunkten bestehen und auch solche sind.
Man sagt Jeniferever nach, besonders im Lager von Sigur Ros erfolgreich auf Fan-Fang gehen zu können. Falsch läge man damit keinesfalls. "Spring Tides" ist ein artistisches wie musikalisches Meisterwerk, mit dem die Band ohne Frage alles richtig gemacht hat.
(sweetjanemusic.com)



„Alvik“ (2006) sehen:





„Green Meadow Island“ (2009) hören: hier


Jeniferever auf der Bühne sehen und hören:

01.04.09 Münster, Amp
02.04.09 Gießen, MUK
03.04.09 Böblingen, CasaNostra (mit Giardini di Miro)
04.04.09 Berlin, Lido (mit Mono)
06.04.09 Dresden, Beatpol (mit Mono)
07.04.09 Leipzig, Cafe Mule
02.05.09 Regensburg, W1
03.05.09 Berlin, NBI
04.05.09 Hamburg, Nachtasyl
22.05.09 Berlin, Magnet Club
23.05.09 Beeskow, Treibstoff
24.05.09 Leipzig, UT Connewitz
26.05.09 Münster, Gleis 22
27.05.09 Hamburg, Prinzenbar

Auch wenn die ganz großen Charterfolge der Pet Shop Boys schon einige Jahre zurückliegen - „ Go West “ war 1993 ihre letzte #1 Single und z...



Auch wenn die ganz großen Charterfolge der Pet Shop Boys schon einige Jahre zurückliegen - „Go West“ war 1993 ihre letzte #1 Single und zwar in Deutschland - , so rascheln die Blogseiten wie verrückt und rauscht es gewaltig im Blätterwald: Jetzt, Spiegel, Stern, Welt, Taz, Zeit, Faz, Tagesspiegel, Süddeutsche, Spex usw.

„Yes“ ist das zehnte Studioalbum von Neil Tennant und Chris Lowe und mit Hilfe des Poduzententeams Xenomania (Girls Aloud, Sugababes) wurde es derart auf POP! getrimmt, dass man es nicht nur in Versalien schreiben, sondern auch mit einem Ausrufezeichen versehen muss. Veredelt wurde es zudem durch die Zusammenarbeit mit Ex-Smiths Johnny Marr (Gitarre) und Owen Pallett von Final Fantasy, der auch schon für die Streicherarrangements bei Arcade Fire und The Last Shadow Puppets verantwortlich war.
Ein solches Album hat man von den Pet Shop Boys seit „Very“ (1993) oder „Nightlife“ (1999) nicht mehr gehört und nicht wenige Kritiker sprechen vom besten ihrer Karriere.

Die limitierte Auflage der CD kommt im schwarzen Digi-Pack mit der Bonus-CD "Etc.". Eine sehr ausführliche Plattenkritik kann man bei der Spex lesen.


(...) For the first time in years, Pet Shop Boys sound thrillingly modern. The songs, too, are the finest in years. ‘All Around The World’ echoes the understated majesty of second-ever single ‘Love Comes Quickly’, while ‘Pandemonium’ and ‘More Than A Dream’ bang in ways they haven’t since ‘New York City Boy’. It’s a quite startling return to form and, if you had your interest in Pet Shop Boys piqued by the Brits performance, also a fine re-entry point.
(NME.com)






„Love Etc.“ Video


Pet Shop Boys Tournee:
14.06.09 Stuttgart, Theaterhaus
24.06.09 Köln, Palladium
25.06.06 Berlin, Tempodrom
26.06.09 Leipzig, Parkbühne