Und noch ein drittes Album aus Deutschland hinter: Auch hier wird nicht deutsch gesungen, und wenn überhaupt gesungen wird, dann von Miriam ...

Console - Herself



















Und noch ein drittes Album aus Deutschland hinter: Auch hier wird nicht deutsch gesungen, und wenn überhaupt gesungen wird, dann von Miriam Osterrieder mit warmer, weicher, aber dennoch distanzierter Stimme.
Martin Gretschmann, der neben The Notwist und 13&God auch noch Zeit findet, um Hörspiele zu produziert, unter dem Pseudonym Acid Pauli durchs Land zu ziehen und alle Jahre wieder Platten mit Console zu veröffentlichen, bastelte am Laptop ein elektronisches, minimalistisches und dennoch vielschichtiges und spannendes Album, das zwischen den Polen Ambient ("Walking The Equator"), Pop ("A Homless Ghost") und experimentellem Techno ("Upon") kreist. "Herself" verkürzt die Wartezeit auf das nächste Notwist-Album, aber zuvor wären eigentlich mal wieder Ms. John Soda an der Reihe...

Herself ist eine der Platten, bei denen man auch nach dem zehnten Durchlauf neue Sounds und Spielereien entdeckt. Und das zeichnete ja z.B. auch das Notwist-Über-Album Noen Golden so aus.
Auf den Konzerten von The Notwist konnte man zuletzt erleben, wie Gretschmann seine Sounds mit Wii-Controllern steuerte. Auch auf dem neuen Console-Album scheint seine Lust am Soundexperiment ungebrochen. Ob Sägezahn-, Pulswelle oder weißes Rauschen – den Synthesizern wird das komplette Modulationsspektrum abverlangt. Vor allem aber klingen die künstlichen Klangerzeuger warm und analog. Der Beat pluckert oft im Hintergrund vor sich hin, um sich in den richtigen Momenten zu einem Percussion-Feuerwerk aufzubäumen. Und das geht auch ohne stumpfe 4-To-The Floor-Attitüde.
Ihren Pop-Appeal entfalten die Songs vor allem dann, wenn Sängerin Miriam Osterrieder ihre eidringliche Stimme beisteuert. „Bit For Bit We’re All Alone“ singt sie – ein Satz, den man so an Häuserwände sprühen möchte und der die Status-Upates und Freundschaftsanfragen der digitalen Welt ad absurdum führt. Trotz der Bits und Bytes, aus denen diese Musik gemacht ist – Herself ist wie ein analog knisterndes Kaminfeuer, das einen gut durch den langen Winter bringt.
(detektor.fm)





"Of Time" Video

2 Kommentare:

  1. Bislang die tollsten Rhythmen des Jahres. Hypnotisierend, betörend, bezaubernd. 8 Punkte

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  2. Mir gefallen nicht alle Notwist-Ableger - Console bekommt aber 6,5 Punkte.

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