"Folk! Mehr Folk!" , forderte ein Leser Ende des letzten Jahres. Nachdem die ersten Januarwochen doch eher den Eindruck erweckten,...























"Folk! Mehr Folk!", forderte ein Leser Ende des letzten Jahres.
Nachdem die ersten Januarwochen doch eher den Eindruck erweckten, wir wären hier bei Dreampop- oder Shoegazer-Platten vor Gericht und nachdem Volker schon schriftlich seinen Ausstieg aus "musikalischen Differenzen" formulierte, können First Aid Kit und nun Laura Gibson die Folk-Fraktion hoffentlich ein wenig beruhigen und besänftigen.

Laura Gibson, eine aus Portland stammende Singer/Songwriterin, wechselte für ihr drittes Album "La Grande", benannt nach einer Kleinstadt in Oregon, vom kleinen Indie-Label Hush Records zum etwas größeren Barsuk Records und zeigt sich als wahre Multi-Instrumentalistin (akustische und elektrische Gitarre, Bass, Percussion, Piano, Orgel, Vibraphon und Marimba). Dennoch fanden sich auch Joey Burns von Calexico und Mitglieder von The Dodos und The Decemberists im Studio als Helfer ein. Daher hören wir nicht, wie es das Plattencover zunächst vermuten lässt, spartanischen Folk zu Lagerfeuer-Romantik, sondern abwechslungsreich arrangierte Songs, die auch einmal das Tempo anziehen, die Rhythmik stark betonen und gelegentliche Schlenker in Richtung Jazz, Südstatten-Rock, Vaudeville oder Country & Western unternehmen.
Warum singt Laura Gibson nur die ganze Zeit in eine Gießkanne hinein?

Kein zartes Lämmchen möchte sie mehr sein, sondern eine Löwin, wie sie in der rustikalen Bossa-Nova-Variation „Lion/Lamb“ sogar ausdrücklich mitteilt. Das maunzt sie dem Geliebten allerdings so sanft ins Ohr, dass man ihr die Verwandlung in eine fauchende Raubkatze, die die Krallen ausfährt, doch nicht ganz abnimmt. Zwar schlägt Laura Gibson im Anschluss an den flotten Auftakt wieder leisere Töne an, etwa in dem verwunschenen „Skin, Warming Skin“ oder dem dünnhäutigen „Milk-Heavy, Pollen-Eyed“, das davon handelt, wie man immer wieder stolpernd und strauchelnd trotz aller Widrigkeiten zu einem geliebten Menschen zurückkehrt. Oft genug gelingt es ihr jedoch, dabei einen eigenwilligen Sound zu entwickeln, der sie etwas weg führt von den Konventionen des Alternative Folk. Sie traut sich, kann aber auch was. Ihr Album jedenfalls, das Stilelemente von Blues und Gospel aufgreift, lässt keine Sekunde lang die Zügel schleifen, bleibt stets hochkonzentriert, originell und spannend.


Eher ist es die Produktion mit all den flirrenden Instrumenten, die sich um Gibsons charmante Stimme scharen, die wirklich wunderschön ist. Der Raum wird genutzt mit all der Kaminromantik und den Wohnküchengrundrissen. Für Gibson-Alben ist das Schlagzeug die Zukunft. Das hat den großen Wurf unterstützt. Munter gibt es Spielfreude vor, die Gibson nutzt, um sich noch mehr in ihre Songs zu legen. Flötengesäusel und Pedal-Steel-Pferdeäpfel sind nur kurze Wegbegleiter, doch immer wenn sie auftauchen wird Gibsons Musik zeitlos.

Gibson vertraut ihren Songs, die wie hingetupft wirken und doch bei näherer Betrachtung Kleinarbeit aufweisen können. Wirklich traumhaft arrangiert. Jedes Picking sitzt. Gibson hat es geschafft, ihre Stärken zu bündeln, etwas Wärme und Farbe in ihr Spiel zu lassen und das macht La Grande bemerkenswert. Die Stile werden miteinander verwoben, so dass ein kleines Ungetüm heranwächst, dass dieses Jahr wirklich auf die Country- und Folkprobe stellt. Da müssen die anderen Folkbarden und SingersongwriterInnen schon ganz tief in ihre Seelen horchen. La Grande ist schon eine 2 mit Sternchen.

Gibson wirft Holz nach, um den weiblichen Hintergrundchor Feuer unterm Arsch zu machen. Und dann gibt es noch Hawaii. Geh auf Entdeckungsreise! Es lohnt sich.


Würde man Platten nur nach dem Cover auswählen, dann müsste "Save Your Season" eigentlich in jedem Einkaufswagen liegen. Da aber a...
























Würde man Platten nur nach dem Cover auswählen, dann müsste "Save Your Season" eigentlich in jedem Einkaufswagen liegen. Da aber auch der Inhalt zählt, sollten Freunde von Slowdive, Cocteau Twins, Lush oder Metric zu Mint Julep greifen.

2007 wurde die Band in Boston von dem Ehepaar Keith und Hollie Kenniff gegründet. 2008 veröffentlichte das mittlerweile in Portland lebende Paar das stark limitierte Album "Songs About Snow". Im August letzten Jahres folgte "Save Your Season", welches seit einigen Tagen auch regulär in Deutschland erhältlich ist, mit düsterem, von Hollies zarten und zierlichen Gesang veredelten und mit viel Hall und Synthie-Schwaden umgebenen Dreampop. Dieser bietet zudem gelegentliche Ausflügen in Richtung Ambient (dem eigentlich Metier von Keith Kenniff), Elektro (wenn Kraftwerk, New Order oder Junior Boys schön grüßen lassen) und Shoegaze (dann dürfen auch die Gitarren etwas dominanter werden).



Also das Musikjahr 2011 war bisher für jede Menge Enttäuschungen gut – eigentlich hat mich bisher kein Album rundum und komplett begeistern können. Das wird sich aber aller Voraussicht nach Ende November ändern, denn dann kommt «Save your season», das zweite Werk des Duos Mint Julep aus Portland. Legten die beiden 2008 schon ein sehr anständiges, vor allem verträumtes Shoegazealbum vor, scheinen sie sich nun selbst weit zu übertreffen. Jedenfalls legen die vier bisher vorab bekannt gewordenen Songs diesen Verdacht nahe. Eine gewisse Abkehr von den dreampoppigen Sounds ist unüberhörbar, nun wird mit deutlich mehr Schmackes nach vorne gespielt und auch verstärkt Elektronik eingesetzt.

Herausgekommen sind dabei so wunderbare Perlen wie «Why don’t we», das ich hiermit einfach mal zu meinem (vorläufigen?) Lieblingslied des Jahres küre. Wunderbarer Refrain, tolle Atmosphäre und ein mystisches Video, was will man mehr? Ja, wirklich, Mint Julep retten mir meine (Musik-)Saison.



Hier kann man sich das komplette Album anhören.

Lana Del Rey sorgte in den letzten Wochen und Monaten für reichlich Gesprächsstoff, der Hype dürfte sicherlich auch noch einige Zeit so wei...























Lana Del Rey sorgte in den letzten Wochen und Monaten für reichlich Gesprächsstoff, der Hype dürfte sicherlich auch noch einige Zeit so weiter gehen und wenn im Dezember das Pop-Jahr 2012 reflektiert wird, so wird ihr Name auf keinen Fall fehlen. Wer außer der Single "Video Games" noch nichts von dieser Dame gehört hat, benötigt dringend einige Fakten oder Floskeln, um für den zukünftigen Pop-Smalltalk gerüstet zu sein und nicht wegen etwaiger Unwissenheit mit verblüfften Augen angesehen zu werden:

"Den Clip zu "Video Games" soll sie ja selbst an ihrem iPhone geschnitten haben."

"Sie heißt ja ursprünglich Lizzy Grant und war schon Monate vor ihrem Durchbruch als Singer/Songwriterin in New Yorker Clubs unterwegs."

"Es gab auch schon 2008 eine erste EP und 2010 ein Album, von dem niemand recht Notiz nahm und welches von ihrem Management wieder zurückgezogen wurde."

"Hübsche Frau - aber die Lippen sind doch wohl aufgespritzt, oder?"

"Während das Konzerttagebuch von ihren Live-Qualitäten begeistert ist (und nicht nur von diesen!) hat sie sich im US-Fernsehen wohl ziemlich blamiert."

"Der Stil- und Namenswandel ist doch nicht authentisch. Da steckt doch ihr Management dahinter! (...) Oder ihr Vater, der soll ja Millionär sein."

"Diese Lippen!"




"Born To Die" dürfte sicherlich zu den Alben 2012 zählen, die am heißesten erwartet wurden. Dabei konnte man, wenn man Augen und Ohren offen hielt, nicht nur die 3 vorab bekannten Songs "Video Games", "Blue Jeans" oder "Born To Die" hören, sondern noch einige andere, so dass die Platte nun nur noch mit relativ wenigen Überraschungen aufwartet. Genauer gesagt: mit relativ wenig positiven Überraschungen.

"Born To Die" spinnt die bombastisch orchestrierte Idee des Pop-Noir von "Video Games" geschickt weiter und klingt wie eine Mischung aus Madonnas "Frozen" und "The Power Of Goodbye". "Off To The Races" zeigt, dass Lana Del Rey nicht nur mit tiefer Stimme croonen kann (wie Cat Power), sondern auch in höheren Stimmlagen (Ähnlichkeiten zu Kylie Minogue oder Minnie Mouse) agieren und dadurch dem Album mehr Vielfalt verleihen kann. Ein sicherer Pop-Hit mit R'n'B-Appeal. Es folgen die tollen "Blue Jeans und "Video Games" bevor mit "Diet Mountain Dew" und seinen Hip Hop Beats ein weiterer bereits zuvor bekannter Song kommt.
Es folgen 7 weitere Titel, die zwar dem selben Schema (Retro-Bombast trifft minimale Beats) folgen, aber bei weitem nicht so überzeugen können: "Dark Paradise" und "Radio" sind seichte bis belanglose Popsongs, die auch von Britney Spears stammen könnte, "Carmen" ist ein aufgeblasener und schwülstiger Schmacht-Fetzen und "Million Dollar Man" klingt als wäre er bei einem James Bond-Soundtrack ausgemistet worden.

Die Deluxe Version des Albums kommt mit den verzichtbaren Bonus-Tracks "Without You", "Lolita" und "Lucky Ones".



Die Songkollektion mit dem etwas zu marktschreierischen Titel Born To Die beendet den kurzen Siegeszug über die gerade gängigen Inszenierungen von Weiblichkeit im Pop mit einem Rutsch ins, sagen wir es doch, Normalmaß. Spielten der Charts-Hit „Video Games“ und „ Blue Jeans“, die beste Lee-Hazlewood-Ballade nach Lee Hazlewoods Tod, mit den großen Gefühlen aus der Ära der vordigitalen Unterhaltung, intoniert von einem gefallenen Retro-Girl, das sich vor der Welt mit seinen dunklen Geheimnissen zu entblättern wusste, geht der Rest des Albums einfach nur in Ordnung. Die Künstlerin ist erlöst vom frühen Hype, die Fans dürfen sich ihre Lana Del Rey jetzt eine Nummer kleiner malen: Sie muss sich mit den breiten Keyboardflächen der Ebenen abmühen, mit Tribal Beats, die aus dem Baukasten von ein paar Mainstreamproduzenten gekommen sind, die nichts Besseres zu tun haben, als Lana Del Reys exquisite Nancy-Sinatra-Stimme in einen Bombastpopkontext zu befördern („Off To The Races“ und „Dark Paradise“) oder gleich in den Dienst eines schlappen amerikanischen Mainstream-Radio-Songs („Summertime Sadness“). Es gibt diese Momente, in denen die Sängerin sich auf dem coolen Gitarrentwang der Rock’n’Roll-Gründerjahre mit der Eleganz einer Diva zu bewegen weiß, aber ohne das glamourös-heimelige Bilderwerk ihrer ersten beiden Songs verfliegt der Zauber des Morbiden und Mysteriösen sehr schnell. Lana Del Rey ist nach dem frühem Höhenflug wieder auf dem Boden gelandet. Nicht mehr und nicht weniger.


Viele von uns , zumeist Freunde von Listen und Statistiken, übertragen die Daten ihrer gehörten Songs bei last.fm. Das tun bekanntlich noc...























Viele von uns, zumeist Freunde von Listen und Statistiken, übertragen die Daten ihrer gehörten Songs bei last.fm. Das tun bekanntlich noch viele andere Menschen und daher verwundert es nicht, dass last.fm nun die Hörgewohnheiten des letzten Jahres in einigen amüsanten Statistiken erfasst. Leider fehlt eine Auflistung der beliebtesten Platten, aber ein Blick auf die Künstler mit den meisten Hörern (Adele vor Lady Gaga und Foster The People) lässt auch Schlussfolgerungen zu.
Das "Jahr in Musik" zeigt graphisch, welche Auswirkungen zum Beispiel der Tod von Amy Winehouse auf die Hörgewohnheiten der Scrobbler hatte. Sehr amüsant, also die Grafiken und nicht ihr Tod.
Kurios ist die Liste der Neuentdeckungen: Denn dort führt vor dem "neuen" Künstler Noel Gallagher's High Flying Birds und der armen / unsäglichen Rebecca Black eine Band namens Youth Lagoon.

Hinter Youth Lagoon verbirgt sich der 22jährige Trevor Powers aus San Diego, Kalifornien. "The Year Of Hibernation" wurde über Fat Possum Records im September veröffentlicht und war einige Monate später auch in Deutschland erhältlich. Passend zum Albumtitel sind wir aber erst jetzt erwacht und begrüßen "Das Jahr des Winterschlafs" eben 2012.
Der verhaltene / verhallte / verzerrte Gesang von Powers mag vielleicht beim Hören weder einem weiblichen, noch einem männlichen Ursprung eindeutig zugeordnet werden. Die Platte liefert in etwas mehr als einer halben Stunde 8 schön traurige, verträumte / einlullende Lieder, die mit dem Stempel "Dreampop" oder "Chillwave" versehen werden dürfen. Mehr geboten bekommt man beim Kauf des Vinyl: Neben dem Download-Code ist eine Single mit zwei Bonus-Tracks ("Bobby" und "Ghost To Me") beigefügt, die sich nahtlos in den Klang und das Niveau des Albums einfügen.



Zu hören bekam man melancholischen Indie-Pop, bei dem Sänger Trevor Power aus der Ferne singt, um seinen zerbrechlichen Stimmklang möglichst bescheiden auf einen Lo-Fi-Sound zu betten. Einen Sound, der mal verschwommen, mal klar und mal kraftvoll elektrisierend ist.

Youth Lagoon holt den Hörer aus dem Einschlafmodus im Schlafzimmer und führt ihn dann zum Küchenfenster, das einen bewölkten Sternenhimmel rahmt. Dann befiehlt er einen "Year of Hibernation"-langen Blick in die Ferne und lässt den Hörer dann ganz beruhigt schlafen gehen...


Erst nach mehrmaligem Hören erschließt sich einem die düstere Ebene dieses Albums. Zunächst bleibt einem der in Zuckerwatte gebettete Lo-Fi-Sound im Ohr kleben, doch keine Angst: Medizinische Tests belegen, dass im Gehörgang keine Kariesgefahr droht. Besonders nicht bei diesen Melodien, die zwar zuckersüß daherkommen, aber dennoch gewisse Spannungsbögen wie in "July" aufweisen. Genau im richtigen Moment setzen die elektronischen Drums ein, um dem weichgezeichneten Gesamtbild zumindest ein paar Konturen zu verleihen.

Oftmals schleicht sich das Gefühl ein, als blättere man durch vergilbte Fotoalben. Vor allem Songs wie "Posters" und "Seventeen" sind von einer solchen Nostalgie durchzogen, dass man denkt, Powers' Kindheit sei bereits etliche Jahrzehnte her. Dabei ist der Mann gerade mal 22 Jahre alt. Noch so jung, doch so gut. Ein Mario Götze des Dream Pop, der mit androgynem Gesang und Textzeilen wie "Don't stop imagining / The day that you do / Is the day that you die" zu begeistern weiß.

Youth Lagoon auf Tournee:

24.02.12 Köln, Gebäude 9
28.02.12 München, 59:1
29.02.12 Berlin, Postbahnhof
04.03.12 Hamburg, Molotow

"Man merkt, dass man altert". Vermutlich sagte Volker diesen Satz zuletzt Anfang dieser Woche, als er...
























"Man merkt, dass man altert". Vermutlich sagte Volker diesen Satz zuletzt Anfang dieser Woche, als er mal wieder sein Wiegenfest feierte. Wenn man Volker kennt, weiß man, dass er schon vor über zwanzig Jahren nicht so gerne diesen Tag beging, an dem er schon wieder ein Jahr älter wurde. Vor über zwanzig Jahren? Man merkt, dass man altert.

"Man merkt, dass man altert". Wenn man den ersten Song "Drei Mühlen" des Debüt-Albums der vier sympathischen Husumer namens Vierkanttretlager hört, fühlt man sich in die Mitte der 1990er Jahre zurück versetzt. Auf dem Teppichboden sitzend ein Mix-Tape zusammenstellend. Und endlich ist da der Song, den man suchte, der noch zwischen Die Sterne und Blumfeld passt. …man merkt, dass man altert.

"Man merkt, dass man altert", sagt der Sänger Max Richard Leßmann. "Wir sind jetzt 20, haben Abi gemacht und sind mit dem entsprechenden Wissen ausgestattet. Aber man fragt sich, wie viel man wirklich von dem, was man gelernt hat, braucht, um sich dann von den ganzen Dingen freizumachen." Es gehe ihm nämlich nicht darum, dem Leben einen Sinn zu geben, sondern die Dinge auf sich zukommen zu lassen, so dass das Leben einem irgendwann einen Sinn gibt. "Das Album ist ein Plädoyer dafür, die Dinge einfach passieren zu lassen." Im "Le Châtelet" in Hamburg-Altona nahmen Vierkanttretlager gemeinsam mit dem Produzenten Gregor Henning (Die Sterne, Bernd Begemann) "Die Natur greift an" auf. Ein gesprochenes Stück und elf Songs, die klingen, als habe man die Hamburger Schule ihrer Überintellektualität beraubt und sich gleichzeitig musikalisch von den Indie-Rockbands der zweiten Generation emanzipiert. (rollingstone.de)




In der Tat hört man der Platte nicht an, dass die Jungs von Vierkanttretlager gerade erst geboren wurden, als Volker seinen Alterungsprozess einstellen wollte. Sowohl musikalisch als auch textlich klingt das alles sehr erwachsen. Kein Wunder, wenn man Sven Regener oder Markus Berges zu wichtigen Einflüssen zählt:

[Wir] haben uns schon früh, als wir begannen Musik zu machen, viel mit deutschsprachigen Künstlern wie Element of Crime oder Erdmöbel beschäftigt und das hat halt auf die eigenen Songs abgefärbt. (alternativmusik.de)

Wer sich davon überzeugen möchte, hier die Tourdaten…

26.01.2012 Berlin, Anker Klause
27.01.2012 Hamburg, Pony Bar
01.02.2012 Köln, Stereo Wonderland
02.02.2012 Bremen, MS Treue
03.02.2012 Husum, Speicher

…und wer es nicht zu einem Konzert schafft, hier das komplette Album im Stream.




"I’ll be your Emmylou and I’ll be your June And you’ll be my Graham and my Johnny too. No, I’m not asking much of you Just sing little ...























"I’ll be your Emmylou and I’ll be your June
And you’ll be my Graham and my Johnny too.
No, I’m not asking much of you
Just sing little darling, sing with me."

So lautet der Refrain von "Emmylou", der zweiten Single aus "The Lion's Roar". Und so ließen sich auch sehr schön die musikalischen Referenzen für das zweite Album von First Aid Kit umschreiben.
Irgendwo zwischen Emmylou Harris und Gram Parsons bzw. Johnny Cash und June Carter Cash suchen Johanna und Klara Söderberg nach ihrer ganz persönlichen Mischung aus Folk, Country und Singer/Songwriter-Pop. Da bleibt es selbstverständlich nicht aus, dass sich Fans von Truck Stop, vorausgesetzt sie würden jemals auf die beiden Schwedinnen aufmerksam, über den Einsatz der Pedal Steel Guitar freuen könnten. Und Anhängern der Dixie Chicks würden der mitunter leicht jodelnde Harmoniegesang sicherlich nicht unangenehm auffallen.
Ich käme nie in den Verdacht einer der beiden Gruppierungen zugerechnet werden zu müssen und Country komme ich keinen Schritt näher als absolut nötig. Selbst den Ausflügen Richtung Nashville der von mir sehr geschätzten Bright Eyes konnte ich gerade eben noch folgen - warum sollte ich mich also für das neue Album der Söderberg-Schwestern erwärmen?
Vielleicht, weil "The Lion's Roar" unter Mithilfe von Mike Mogis entstand, Conor Oberst und (Volker wird es freuen) The Felice Brothers mit musizieren, Glockenspiel zu hören ist und einige tolle Songs auf der Platte zu finden sind. Country hin, Nashville her.

"The Big Black & The Blue", das erste Album von First Aid Kit, wurde hier größtenteils übersehen und kam letztendlich nur auf einen Durchschnitt von 6,25 Punkte. "The Lion's Roar" wird sicherlich mehr Anklang und höhere Bewertungen finden.



Natürlich wirkt das ganze Gerüst etwas altbacken, doch die lupenreine Produktion mit den urtypischsten Instrumenten, die über Berg und Tal reiten, lässt einen wohlig erzittern. Die Stimmen der beiden Schwestern sind jung, dynamisch und doch voller Brüche. Traurigkeit durchströmt die dicken Wollpullover. Sie meinen es ernst. Sie machen nicht auf Freakfolk, benötigen keine Nerdbrillen und schrullige Hampelleien. Traumwandlerische Melodien, die natürlich nie Töne in Erwägung ziehen, die es nicht schon mal gegeben hätte, versetzen die Girls fast in Trance. Da gibt es nur ein Mittel, um dagegen anzuspielen. Ein Glockenspiel. Das Glockenspielgeklimper weckt die Mädchen, da tröpfelt fast ein wenig Pop in den Poncho. Immer dann wird es interessant, wenn man spürt, dass man auch etwas anderes versuchen könnte.

The echo of pedal steel and mariachi horns on King of the World is a far cry from First Aid Kit's cover of Fleet Foxes’ Tiger Mountain Peasant Song, which first appeared on YouTube in 2008. The full band which appears on The Lion's Roar enjoys the rare achievement of being saccharine-free, and serves to highlight the sisters' brilliant captured-on-tape chemistry.
As consolation anthems go, it's difficult to imagine anyone topping this collection in 2012. Sat neatly between Laura Marling's trauma, Alessi's Ark's florid scenes and Joni Mitchell's spot-lit thoughts, First Aid Kit's second album lines them up as the band most likely to cross over into the big time.


Die englische Band wurde 2004 gegründet und schon mit dem Debütalbum " Colour it in " so auffällig, dass sich PvG mit ihr be...

cover (Individuell)

Die englische Band wurde 2004 gegründet und schon mit dem Debütalbum "Colour it in" so auffällig, dass sich PvG mit ihr befassen durfte. Das stärkere Zweitwerk "Wall of arms" schaffte es auch aufgrund des Hits "No kind words" gar auf Platz 17 der Jahrescharts 2009. Einige Richter hoben die Live-Qualitäten der Band besonders hervor. Auf Tour waren The Maccabees u. a. mit den Editors und ich meine die eine oder andere Anlehnung an die Band auf dem aktuellen Album “Given to the wild” herauszuhören. Wesentlich auffälliger sind allerdings Coldplay-Momente. Dieser Sachverhalt wird von Kritikern sehr verschieden aufgenommen. Während Plattentests.de recht angetan ist

Die Brightoner zeigen auf "Given to the wild" neue Leidenschaften für langgezogene Klangwolken und wellenförmige Harmonieverläufe, die sich prächtig mit den vertraut zackigen Wave-Gitarren-Achteln verstehen.[...] Aus inspiriertem Handwerk der Einzelsongs wird entsteht auf "Given to the wild" eine kunstvolle Gesamtinszenierung. Komplexe Rhythmen treffen auf schwellende Synthetik, Orlando Weeks' Falsett tröstet mit warmen Songs.

nimmt auch der Guardian eine musikalische Entwicklung wahr, ist aber von dieser enttäuscht

In the event, Given to the Wild finds the Maccabees fully embracing a new, expansive sound, one more mature than their previous efforts; an anthemic sound that has virtually nothing of Tim Goldsworthy's punk-funk or electronica about it; a finely wrought, grown-up, epic, emotional sound that can only be described as… the sound of Coldplay.[…] In musical recession, it seems the lot of a decent British guitar band is to ape copper-bottomed money-spinners Coldplay. At least, you reflect, they didn't try to become Kasabian

Die Nähe zu Coldplay lässt sich nicht leugnen, aber sowohl Pathos als auch Komplettausfälle finden nicht statt. Ich finde es bemerkenswert, dass die Maccabees bislang mit jedem Album eine eindeutige Färbung geben, die Richtung aber jeweils ändern. Vor allem der starke Song “Forever I’ve known” lässt mich “Given to the wild” als einen guten Start ins musikalische Jahr 2012 wahrnehmen und schürt die Vorfreude auf weitere interessante Alben der Band.

Das Video zu “Feel to follow”:

Die zweite Band, die der NME diese Woche pusht, ist ein Quintett aus Minneapolis, USA, das sich Howler nennt. Jordan Gatesmith (Gesang, Git...






















Die zweite Band, die der NME diese Woche pusht, ist ein Quintett aus Minneapolis, USA, das sich Howler nennt.
Jordan Gatesmith (Gesang, Gitarre), Brent Mayes (Drums), Ian Nygaard (Gitarre), Max Petrek (Keyboards) und France Camp (Bass) sind Anfang 20, und eine EP ("This One's Different") reichte dem NME bereits letztes Jahr aus, um sie auf Rang 3 ihrer "Best New Band 2011" Liste zu führen. Tribes landeten hier hingegen nur auf Platz 11.

"America Give Up" wird über Rough Trade vertrieben und bietet typisch amerikanischen, ungeschliffenen Indierock zwischen Garage und Strand, zwischen Ramones ("This One's Different"), Hüsker Dü ("Beach Sluts"), The Jesus & Mary Chain ("Back To The Grave") und The Strokes (eigentlich alle Songs). "Is This It" haben Howler sicherlich reichlich studiert, die Gitarren quengeln eben so gut wie bei den New Yorkern und auch die Röhrenjeans und Converse passen perfekt. Dazu ahmt Gatesmiths Gesang den von Julian Casablancas in allen Facetten vom locker hin gerotzten Vernuscheln bis zum röhrenden Schreien ziemlich nach. Und obwohl alle hier verwendeten Zutaten altbekannt und bewährt sind, klingt "America Give Up" frisch, aufregend und ungestüm. Würde die Platte mehr herausstechende Einzelsongs haben, hätte der NME Howler sicherlich wieder direkt zu besten und coolsten Band der Stunde erhoben.

Diese Woche konnte man dem NME vertrauen: Believe the hypes!



Dem NME ist das Debütalbum von Howler 8 Punkte wert:
Those who get it will get it, and they now can enjoy the band without an endless stream of idiots – spying the Converse and the fact they’re on Rough Trade – writing Howler off as being derivative or quite a lot like The Strokes. True or not, the story about how Rough Trade got on a plane to Howler’s native Minneapolis the minute they heard the demos is a fantastic one. That’s exactly how the rock’n’roll business should be done.

As Howler themselves put it on the title track of ‘This One’s Different’: “When the feeling is there, then it’s there”. You should just know. And, given a singer who is so obviously a star, plus a debut album called ‘America Give Up’ whose artwork rips off a Lucky Strike cig packet and which opens with a song called ‘Beach Sluts’ that sounds like The Modern Lovers and peaks with such a joyous, sped-up ending, how can you not? Just in case: there’s another called ‘Wailing (Making Out)’ that features the lines “I wanna get dressed, make a scene” and then “I wanna girl and a new car/I need a drink and a guitar”.

In mid-November, Howler promised to make “a dirty rock’n’roll” album, which is exactly what they’ve done, without any fluff. All 11 songs are full of energy, wit, fun, fuzz, fizz, sugar, spice and all things nice. The two songs from ‘This One’s Different’ (the title track and the still glorious ‘I Told You Once’) have been re-recorded and made even more high-octane; there’s another superlative pop song, complete with “woo-woo-woo-woooo”s, in the shape of ‘Back Of Your Neck’. ‘Back To The Grave’ swaggers rather than skips, propelled by deliciously sludgy guitars. There are ‘Too Much Blood’ and ‘Free Drunk’, which demonstrate that Howler can do romantic slowies. ‘Black Lagoon’ finds Jordan spelling out the title, but doing it as “B-L-A-C-K-L-A-G Oooooooh... Oooooooh... N!”

Hell, they’ve even managed to write a song called ‘America’ and not make it a load of self-righteous, preachy shit. Which, to my knowledge, is a first. ‘America Give Up’ is, quite simply, an effortlessly brilliant debut. Maybe it isn’t the wider world’s time to fall in love with a straight-up guitar band, but I couldn’t give a monkey’s, and neither should you.

Howler spielen am 11. Februar 2012 ihr einziges Deutschlandkonzert in Berlin (Comet Club).

Das Jahr ist noch nicht besonders alt und schon beginnt der NME die ersten neuen Bands zu hypen. In der aktuellen Ausgabe des Magazins sind ...






















Das Jahr ist noch nicht besonders alt und schon beginnt der NME die ersten neuen Bands zu hypen. In der aktuellen Ausgabe des Magazins sind es gleich deren zwei.

Tribes sind ein Quartett aus Camden und so stehen sie in ihrem ersten Video zu "We Were Children" (das klingt, als coverten Suede "Where Is My Mind?") auch gleich auf einem Hausdach in London, geben ein Konzert und lassen sich dabei filmen. Diese Idee ist nicht neu, ihre Musik auch nicht.



Auf "Baby", dem bereits zwei EPs und zwei Singles vorausgingen, präsentieren Johnny Lloyd (Gesang, Gitarre), Dan White (Gitarre), Jim Cratchley (Bass) und Miguel Demelo (Drums) einen Mix aus klassischem Britpop (Razorlight, The Libertines, Suede, Manic Street Preachers), Glam Rock (T Rex, Mott The Hoople) und Grunge (Pixies, Nirvana).
Verbesserungspotential besteht definitiv hinsichtlich Plattentitel, -cover und Styling, jedoch ist die Musik der Tribes deutlich besser als es das Äußere vermuten lässt.



Dem NME ist das Debütalbum von Tribes 9 Punkte wert:
Grime versus glam. Grunge against gloss. A perfect ‘Aladdin Sane’ flashbolt smeared with grisly Pixies gore. Pulp’s shiniest synth hits dipped in diesel. Dissect Tribes’ filthy/sweet dichotomy – that delicious clash of bright melody and dank garage noise – whichever way you like, it’s as ravishing as a pack of supermodel she-wolves. (...)

f anything Tribes try to out-grunge Pixies, which is why the anthemic ‘We Were Children’ feels like being sucked into a supermassive black hole at the centre of ‘Where Is My Mind?’. But the archaic Yankisms are offset by Johnny Lloyd’s Ziggy Stardust bawl and the scarf-rocking refrain of “We were children in the mid-’90s”, an era so synonymous with Britpop, lad culture, ‘Three Lions’ and lagery nationalism that the gravelly choir chanting the chorus drenches the song in all the glory and grace of This Is England ’94. Even though, for Tribes at the time, it was less ‘Cigarettes & Alcohol’, more Scalextric and Calpol.

Yet just there is the other dichotomy that adds depth and dynamic to ‘Baby’. Tribes are not just filth versus flash, they’re innocence versus experience. A reflective Killers epic such as ‘Corner Of An English Field’, with its suggestions of a lonely war vet reminiscing over his carefree youth, rubs up against the fleeting teenage kicks of ‘Halfway Home’. A luscious ‘Starman’ lullaby to a broken drunk driving to oblivion through a godless universe, ‘Nightdriving’, gives way to the brilliantly vivacious ‘When My Day Comes’, a gleeful gawp at The Future that is essentially a rampaging street gang made up of Bowie, The Jam, The Boo Radleys, ‘River Euphrates’, The Undertones and ‘When You Were Young’.

It’s about making the familiar sound fresh, the weary wonderful. Tribes peer out at Britain – its lawless youth and its hopeless adulthoods – and rouse it to former glories. Not least with its newer, more ponderous tracks. A spectacular pop tune named after an ancient Greek poet about a mum absconding from her family for a new life of labial adventure was always going to be the lynchpin of ‘Baby’, but even ‘Sappho’ is over-shadowed by the stratospheric Black Mountain stomp and bluster of ‘Himalaya’, the Beatledelic ballad ‘Bad Apple’ or the psych-country wonder ‘Alone Or With Friends’, a carnival funeral march in which the hearse lifts off like halfway through Chitty Chitty Bang Bang.

It’s this added meat and might that makes ‘Baby’ not only an early contender for album of 2012 but a formidable salvo in the guitar rock fightback, packing the power punch of prime Oasis, the pop preen of peak Suede and the sweet serrations of ‘Surfer Rosa’. Congratulations, Tribes, it’s a monster.
Und eine ausführliche Song-by-Song -Vorstellung gibt es obendrein.



Tribes spielen am 01. März 2012 ihr einziges Deutschlandkonzert in Berlin (Privat Club).

Nachdem ich tollkühnerweise erst letztes Jahr das bereits 2010 erschienene Album 'Floriography' des norw...

























Nachdem ich tollkühnerweise erst letztes Jahr das bereits 2010 erschienene Album 'Floriography' des norwegischen Lockenkopfs Moddi an dieser Stelle vorstellte, bin ich mit der Vorstellung des Albums 'Chiaroscuro' seines Landsmannes Einar Stray ausnahmsweise mal pünktlich zur (Deutschland-) Veröffentlichung am Start.

Nicht nur Landsmänner, sondern auch Kollaborateure: Einar Stray begleitet Moddi sowohl bei seinen Live-Auftritten als auch auf dessen Album am Klavier, im Gegenzug musiziert Moddi in Einars Live-Band und entwarf das Cover für 'Chiaroscuro'. Und ihre Musik? Da haben sie zwar einiges gemeinsam, eine gewisse skandinavische Schwermut liegt beiden nicht fern, aber wo Pål Moddi Knutsen größtenteils behutsam und sachte vorgeht und nur ab und zu mal ausbricht, glänzt Herr Stray mit üppiger Instrumentierung.

Stray greift auf sein perlendes Klavierspiel, Bläsersätze, Chöre, Streicher, Gitarren und ein rhythmisches Arsenal des Bunten zurück, eine Melodie jagt die nächste, überraschende Brüche, die den extrovertierteren Songs neue Wendungen geben inklusive. Aber da ist noch eine introvertiertere Seite, die mit den Mitteln des wallenden, sich aus der Stille erhebenden Postrocks hantiert und auch mal rein instrumental dem Peak in Gestalt eines Lärmausbruchs entgegensteuert, um dann im Schnee zu versinken. (flight 13)


Daneben möchte man allerdings immer wieder Post Rock-Bands wie Mogwai oder Explosions In The Sky als Einfluss erkennen, so etwa wenn im einleitenden Titeltrack oder bei „We Were The Core Seeds" mit dem Lautstärkepegel gespielt wird und sich mitunter meterhohe Gitarrenwände auftürmen. Dieses Album klingt vielschichtig und opulent, ohne es dabei zu übertreiben. Chorgesang, Streicher und zahlreiche Blasinstrumente sind genau richtig platziert und machen „Chiaroscuro" zu einem raumfüllenden Erlebnis. (crazewire)



Hier kann man das komplette Album streamen.

Das Album wird auf 4AD veröffentlicht, der Produzent ist Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park, Primal Scream), der Vorgänger " A Brie...























Das Album wird auf 4AD veröffentlicht, der Produzent ist Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park, Primal Scream), der Vorgänger "A Brief History Of Love" landete 2009 auf Platz 11 bei Platten vor Gericht und warf mit "Dominos" oder "Velvet" gleich mehrere tolle Singles ab - und trotz dieser guten Voraussetzungen kann mich das zweite Album von The Big Pink bisher nicht überzeugen.

Robbie Furze und Milo Cordell verbinden erneut elektronische Beats, dezenten Noise, melodiösen Shoegaze, sampeln was das Zeug hält - klingen dabei jedoch viel zu bemüht und zu sehr nach Retorte. Hier werden mal My Bloody Valentine zitiert und dort denkt man eher an U2 in ihrer Experimentierphase. An anderer Stelle wird der Klang von Dave Fridman und The Flaming Lips versucht nachzustellen und zwischendurch wird sich immer wieder an aktuelle Hip Hop Rhythmen angelehnt. Doch der Funke springt einfach nicht über und bis auf die beiden ersten Songs "Stay Gold" und "Hit The Ground (Superman)" rauschen die weiteren Titel an einem vorbei.
"Future This" ist hoffentlich nicht zukunftsweisend für The Big Pink.



Dass die neuen Songs von Big Pink aus Beats und Samples gebaut wurden, bevor man sie mit Gitarren und Gesang und Keyboards bis zum Rand auffüllte, ist Future This kaum anzuhören. Ja, auf herkömmliche Drums wurde bei der Produktion ganz und gar verzichtet. Am Ende haben sich die beiden Briten mit ihren zehn Songs aber weder aus den Texturen noch aus den Strukturen des Indie-Rock Bauart Late Eighties verabschiedet. The Big Pink setzen Elektronik als Zierleisten ein, mehr nicht. Songs wie „Hit The Ground (Superman)“ und „The Palace So Cool“ besitzen etwas unverschämt Hymnisches, sie baden im Glück der vielen Chor stimmen, der sich auftürmenden Gitarrenschleifen; damit überschreiten The Big Pink aber immer nur knapp die Grenze der Coolness, die mehr Distanz, mehr Sophistication, vielleicht mehr Raffinesse verlangen würde. Robbie Furze singt davon, wie es ist, ganz oben angekommen zu sein, mit der Angst im Nacken, wieder ganz nach unten zu fallen. Seine Stimme, die ein paar Sekunden zu lang im Hall verbleibt und die großen Hooks mit hellen Klanglinien überfährt, markiert den Beginn einer Entwicklung: weg von der reinen Lehre des Shoegazing, angezogen von den wilden Geistern des Stadionrock, den sich U2 auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Sam Genders musizierte einstmals bei Tunng, erreichte mit deren "Comments Of The Inner Chorus" 2006 den ersten Platz bei Platten ...























Sam Genders musizierte einstmals bei Tunng, erreichte mit deren "Comments Of The Inner Chorus" 2006 den ersten Platz bei Platten vor Gericht, verließ die Band aber vor einigen Jahren und prompt konnte deren letztes Album "...And Then We Saw Land" nicht mehr vollkommen überzeugenden.
Er ließ von der Musik in den kommenden Jahren ab, arbeitete wieder in seinem früheren Beruf als Lehrer, denn irgendwo her muss das Geld schließlich kommen. Erst in den letzten beiden Jahren nutzte er die Zeit nach der Schule (und dem benötigten Mittagsschläfchen, den zahlreichen Korrekturen und der Unterrichtsvorbereitung), um gemeinsam mit dem Produzenten Mark Brydon (Moloko) und zahlreichen Freunden das Debütalbum von Diagrams einzuspielen.

Sam Genders' warme Stimme lässt natürlich vom ersten Ton an Tunng denken, und auch musikalisch ist er nicht so weit vom Folktronic seiner früheren Kollegen rund um Mike Lindsay entfernt. Die Akzente sind jedoch leicht Richtung vielschichtiger, jedoch synthetischer Klänge verschoben und die Grooves dürfen gelegentlich funky und die Bläser jazzig sein.
"Black Light" ist ein ruhiges, entspanntes und psychedeliches Folk-Pop-Album geworden, das mich häufig an die letztjährigen Alben von Gruff Rhys und Elbow erinnert. Und das sind schließlich nicht die schlechtesten Referenzen.
Ein gelungener Einstand für Diagrams und das Musikjahr 2012 mit der ersten tatsächlichen Platte dieses Jahrgangs.



Da ist zwar Folk ebenso wie eine große Kugel Pop drin, aber eigentlich ist es viel zu verwoben und verschachtelt hierfür. Folk-Pop versetzt mit psychodelischen Momenten. Einfühlsam aber auch fordernd. Und doch ist es so eingängig, dass man das Album kaum aus dem Player bekommt. „Black Light“ entfaltet gelinde gesagt eine fast schon hypnotisierende Wirkung. Dies liegt zum einen an den schon beschriebenen Merkmalen Genders: der Stimme und dem Songwriting. Aber auch die Umsetzung tut einiges hierfür. An den richtigen Stellen sind Bläser zu vernehmen, dann wieder Streichinstrumente und wenn es sein darf ist die Gitarre auch am werkeln. Oder die von ihm aus früheren Zeiten bekannten elektronischen Zutaten. Immer stets an den richtigen Punkten untergebracht und genaustens dosiert. Dies zusammengesetzt mit diesen funkig und groovig überzogenen Melodien… Fertig ist ein Klasse-Album zwischen Sufjan Stevens, Hot Chip, Metronomy und dem guten alten Peter Gabriel, welches ein Lächeln beim Hörer hervorrufen wird und die trübe Jahreszeit in den Hintergrund drängt. Ein Album, bei welchem das Herz aufblüht!


Wie viele Stunden mag wohl der Tag von Johan Angergård haben? Denn neben seiner Arbeit beim Labrador Label betreibt er noch die Bands The Le...






















Wie viele Stunden mag wohl der Tag von Johan Angergård haben? Denn neben seiner Arbeit beim Labrador Label betreibt er noch die Bands The Legends, Acid House Kings, Club 8 und seit Kurzem auch noch Pallers.
Gemeinsam mit Henrik Mårtensson, mit dem er in dem den Bandnamen stiftenden Örtchen Pallers aufwuchs, erforscht er Elektro-Pop-Gefilde und durchstreift Ambient- und Dreampop-Landschaften. Das passt einerseits stilistisch bestens zu den zuvor vorgestellten Alben von Korallreven und The Embassy, andererseits erweitert dies zudem Angergårds Aktionsradius und man darf gespannt sein, in welchen musikalischen Gewässern er sich mit dem kommenden Album oder gar der nächsten Band tümmelt.

Hier kann man sich die 10 Songs von "The Sea Of Memories" anhören.

Taking aim at a three-dimensional sound on their debut and nailing it, Pallers have managed to create an ambient dreamscape at once nocturnal yet luminescent and futuristic yet anciently mystical. With serene beats, warm vocals and iridescent synths, the single Come Rain, Come Sunshine foreshadows a debut well worth the wait.


(...) the two make new wave pop that’s similar to other duos, including Erasure, Pet Shop Boys, and The Postal Service. That said, the music found on The Sea of Memories doesn’t sound too terribly different from Angergård’s other current projects. The music is club music, but it’s a rather dour club that would provide their clubbers with the lovely but melancholy “Another Heaven,” “Years Go, Days Pass,” or “Wicked.” Furthermore, “Come Rain, Come Sunshine” is perhaps this year’s most perfectly perfect pop song; beats that enrapture and get your feet moving are enhanced by Angergård’s sad crooning. Still, in spite of the clouds, The Sea of Memories, there’s plenty to enjoy; after all, a cloudy day can still be a beautiful day.


The Sea of Memories is largely characterized by bright, subtle synthetics and the duo’s soothing vocals--better fit for soundtracking summer roadtrips than inspiring navel-gazing. It’s easy to see where atmospherics influenced Pallers’ songwriting, but their work--although pleasant--is far from genre-defining.

That’s probably why some of the most successful songs on The Sea of Memories are those that maintain a pop feel. “Come Rain, Come Sunshine” (the album’s first single), “Humdrum” and “The Kiss” are full of buoyant synth leads and dancey beats, the latter featuring some truly catchy oriental chord progressions. Pallers demonstrate equal finesse with their down-tempo tracks. “Wired” flows along serenely, backed by robo-angelic harmonies, while “Nights” closes the album with somber elegance, wistful vocals and dreamy piano keys.

The Sea of Memories is completed by a couple of redundant instrumental tracks (“Tropical Fishbowl”, “Sound of Silence”) and a club-worthy misfire. “Wicked,” the only song on the album to guest-feature female vocals, is a little too house-synthy for its own good. It breaks the spell of an otherwise enjoyable first outing.

Genre-bending isn’t necessarily a bad thing, but Pallers could probably benefit from playing extremes. With atmospherics lacking organic undertones and thin, slow electropop lacking real exuberance, it might be helpful for the duo to push their aesthetic limits. The Sea of Memories isn’t without its gems; they just need a little extra polish.

Fredrik Lindon (Gesang, Gitarre) und Torbjörn Håkansson (Synthies, Programmierung) betreiben seit 10 Jahren das Göteborger Duo The Embassy ....






















Fredrik Lindon (Gesang, Gitarre) und Torbjörn Håkansson (Synthies, Programmierung) betreiben seit 10 Jahren das Göteborger Duo The Embassy. Zum Jubiläum schenken sie sich und uns mit "Life In The Trenches: The Other Side Of 2001-2011" eine Zusammenstellung von Singles, raren und bisher unveröffentlichten Songs.
Zuvor erschienen von den Beiden mit "Futile Crimes" (2002) und "Tacking" (2005) zwei Alben und zwischendurch einige Singles ("State'08" und "You Tend To Forget"), die sich nun auf dieser Compilation wiederfinden. Diese mag zunächst eben so kunterbunt zusammengewürfelt wirken wie das Plattencover von Linnea Rygaard, jedoch eröffnen sich dem Betrachter der Gemälde der schwedischen Künstlerin schnell räumliche Tiefen und erlebt der Hörer von "Life In The Trenches" die Platte zunehmend als stimmiges Ganzes.

"Life In Trenches" kann als CD und LP (auf 500 Exemplare limitiertes grünes Vinyl) hier für 11,- bzw. 16,- Euro bezogen werden und liefert stilsicheren, melodisch-soften Pop, dem sowohl ähnlich klingende schwedische (Air France, Tough Alliance, Jens Lekman, The Radio Dept.) als auch englische Künstler (New Order, Field Mice, Saint Etienne) zugeordnet werden können.



Album opener and previous single “You Tend to Forget” shares a consistency seen throughout much of The Embassy’s small discography. Breathy female moans and a favoritism of African sounds are unlikely elements of a catchy pop song, but complement each other graciously, setting a unique tone to the album.

Following tracks key in on sensibilities that most fans of Jens Lekman or Studio will find familiar. Bouncy bass lines and crystalline synths are mixed with a lo-fi production that adds character rather than acting as a cliché.

Life in the Trenches achieves what other compilations can only attempt to do. It’s cohesive enough to stand alone, while simultaneously fitting in with The Embassy’s previous work like a piece to a pop-puzzle. By providing outstanding gems of overlooked tracks, Life in the Trenches serves as a solid connection point between full-lengths albums and the Swedish pop scene.


Jahr für Jahr kommen Künstler aus dem europäischen Norden zu guten Platzierungen bei Platten vor Gericht. 2011 landeten von 38 nordischen Vo...























Jahr für Jahr kommen Künstler aus dem europäischen Norden zu guten Platzierungen bei Platten vor Gericht. 2011 landeten von 38 nordischen Vorstellungen mit Sóley und Útidúr bzw. Solander und Säkert! gleich zwei isländische und zwei schwedische Bands in den Top 20 unserer Jahrescharts.

Doch gleich 3 interessante Alben aus Schweden sind 2011 nicht auf unseren Plattentellern gelandet. Zeit, dies nachzuholen...

Korallreven sind Marcus Joons und Daniel Tjäder. Letzterer dürfte vielleicht von The Radio Dept. bekannt sein.
Der Bandname Korallreven (Korallenriff) ist gut gewählt, da deren Geschichte wohl unter einer Palme während eines Urlaubs von Joons in Samoa begann, als dieser seine Reiseerlebnisse und die entspannende Wirkung musikalisch umsetzen und festhalten wollte. So entstanden gemeinsam mit Tjäder einzelne Songs, Remixe und Singles, die nun auf "An Album By Korallreven" zusammengefasst wurden.
Wir hören das, was derzeit mit dem Begriff Chillwave umschrieben wird, also einen Mix aus Ambient, Dub und Dreampop. Der spärliche Gesang, u.a. von Victoria Bergsman (The Concretes) auf dem an Saint Etienne gemahnende "Honey Mine", steht meistens deutlich im Hintergrund von perkussiven Elementen und wabernden Synthies. Um den lokalen Esprit des Südpazifiks einzufangen, bauen Korallreven zudem gelegentlich örtlichen Chorgesang und dort gebräuchliche Flöten mit in ihren Soundkosmos ein. Dazu tragen die Songs Titel wie "Sa Sa Samoa", "Keep Your Eyes Shut" oder "A Surf On Endorphins" und laden zum Träumen von weißen Stränden und blauem Meer geradezu ein. Vielleicht sollte man das Hören dieser Platte also auf den nächsten Sommerurlaub verschieben, wenn man selbst entspannt unter einer Palme liegt.



'As Young As Yesterday' begins the proceedings with the bubbling sounds of water, flute, and synths entering before those distinctive vocals, gauzy and dreamlike set the tone for the following hour or so. The layerings of arrangements from the outset are complex and well constructed, not an easy thing to pull off despite the ease of which it comes across. The Balearic sounds continue into 'Sa Sa Samoa', its soft beats, layering of synths and choir-like backing gorgeous, with Julianna Barwick on vocals makeing this track a standout on the album.

'The Truest Faith' another highlight, is a track fans of the band and this website will know well, a fresh listen and in context of the LP giving it new legs. The in-and-out-of-focus vocals at their best here. 'Keep Your Eyes Shut' is sweet and affecting, beginning with a spoken overdub and lyrics repeating mantra-like, 'a dream within a dream'. The track builds up nicely and is another example of the way Korallreven create deceptively simple soundscapes out of careful craftsmanship. 'Loved Up' drives forward, devoid of vocals up front, leaving them be, washed away back in the mix, out to sea, in that way the Swedish do so well. 'Comin' Closer' has a twinge of 80s electro to it, stabbing synths hitting the mark every time.

'Honey Mine' introduces the beautiful vocals of Victoria Bergsman in a track that stands out as more energetic and upbeat than others on offer here. 'A Surf On Endorphins' is the shortest cut on the album, complete with howling wolves and chock full of atmospherics. 'Comin' Down' completes the trip in style, nine minutes long and a beautiful way to finish and return to reality. It makes sense that Korallreven is both Swedish for 'coral reef' and similar sounding to the Samoan word for spirituality. The care and love put into the production of this LP is clear to see, and will no doubt be the soundtrack to many dream holidays, taken in reality, or out of it. Where's my mojito?




Atmosphärischen bis ätherischen Dreampop oder auch düsteren, cinematographischen Pop offeriert uns das Duo Still Corners . Als hätten sich M...























Atmosphärischen bis ätherischen Dreampop oder auch düsteren, cinematographischen Pop offeriert uns das Duo Still Corners. Als hätten sich Mazzy Star, Portishead und Ennio Morricone in einem David Lynch Film verirrt.
Der Songwriter/Produzent Greg Hughes und Tessa Murray, die den säuselnd- hauchenden Gesang beisteuert, veröffentlichten letztes Jahr über das Sub Pop Label ihr an vielen Orten hoch gelobte Debütalbum "Creatures Of An Hour".
Als Appetithappen die Videos zu "Cuckoo" und "Into The Trees" und einige wohlwollende Kritiken:



Murray haucht mehr, als dass sie singt – mit hoher, erotischer Stimme. Die Musik darunter oszilliert zwischen psychedelischem Georgel und tranciger Electronica sowie Doors-Gitarren und Folk-Gezupfe. Dazu kann man sich wunderschön wegträumen, ohne sich gleich einer Weltflucht schämen zu müssen.


Und somit ist ‘Creatures of an Hour’ vor allem eins: düster bzw. atmosphärisch, jedoch nicht erdrückend oder schwer, sondern vielmehr auf seine Art leichtfüßig…oder um es mit dem Begriff auszudrücken, den die Band selbst geprägt hat: Pop Noir. Dieser funktioniert dann auch am besten direkt im Opener ‘Cuckoo‘, einem schleichendem Ohrwurm, mit hallender Orgel, einem einfachen Drum-Beat und dem wundervoll schwebendem und dahin gehauchten Gesang von Tessa Murray. ‘Circulus‘ funktioniert dann mit ähnlichen Zutaten, nur etwas treibender. Dabei sorgt das Orgel-Gedudel für den richtigen Tick ‘Scary Movie’, hat es doch diese unheilstiftende Schiefe, die einen sonst häufiger im Kinosessel unruhig umher rutschen lässt. ‘I Wrote in Blood‘ lässt dann die Western-Einflüsse Revue passieren – eine einfache Gitarren-Grundmelodie, darüber ein paar wabernde Akkorde. Erst mit dem Einsatz der Orgel, verschwindet der Wüstensand und man ist wieder zurück im Still Corners-Universum.

Still Corners in Deutschland:

09.03.12 Indra Mondial, Hamburg
10.03.12 Comet Club, Berlin
13.03.12 Silbergold, Frankfurt

Zwischen Konzertberichten und Umzug hat unser Frankreich-Korrespondent Oliver P. doch tatsächlich vergessen, uns darüber zu informieren, das...























Zwischen Konzertberichten und Umzug hat unser Frankreich-Korrespondent Oliver P. doch tatsächlich vergessen, uns darüber zu informieren, dass Kim Novak ein zweites Album veröffentlicht haben.
"Luck & Accident" wandelte 2007 musikalisch zwischen Interpol und den Editors und konnte sich bei Platten vor Gericht am Ende des Jahres tatsächlich inmitten dieser beiden Bands auf Platz 14 in der Endabrechnung einreihen.
Während nun Interpol mitten in der Selbstauflösung und Editors in der Selbstfindung stecken, kehren Kim Novak mit "The Golden Mean", verändertem Lineup und neuer musikalischer Ausrichtung zurück. Die Düsternis ist ihrem Sound größtenteils entwischen, statt dessen hören wir das, was das einzig verbliebene Gründungsmitglied Jérémie oder ein Radiosender vermutlich als das Beste aus den 60ern, 70ern und 80ern anpreisen würde. Da wären zum Einen Beach Boys-artige, melodiöse Pop-Songs ("Merry-Go-Round") und Referenzen an den 70ies Rock von The Velvet Underground bis David Bowie ("New York", einschließlich Glam Rock-Anleihen), zum Anderen eine große Nähe zu Jarvis Cocker und Pulp ("Falling Appart", "Monsters").
Aber ob das ausreicht, um am Ende wieder vor den Editors zu stehen?



Oliver P. verrät aber zumindest, wie Kim Novak live sind.


Beim Plattenkauf darauf achten, dass man das Album nicht mit "National Treasures", der aktuellen Best-of der Manic Street Preachers, verwechselt...


Da muss Volker jetzt durch! Auch der zweite Blick zurück ins vorherige Jahr landet auf einer Band, die getrost mit dem Begriff "Shoegaz...
























Da muss Volker jetzt durch! Auch der zweite Blick zurück ins vorherige Jahr landet auf einer Band, die getrost mit dem Begriff "Shoegaze" tituliert werden darf. Die mittlerweile auf ein Duo (Nick Mainline und Rob Hogg) geschrumpften 93 Million Miles From The Sun hatte ich ohne große Resonanz bereits mit ihrem Debütalbum hier vorgestellt.
Auf "Northern Sky" schleichen die beiden Engländer auf den ersten Titeln deutlich behäbiger und in sich gekehrter dahin. Erst ab dem dritten Song "Before You Leave" melden sich Noise und Drone zurück in deren Sound und nun darf eher an Ride oder Swervedriver als an Slowdive gedacht werden. Im Verlauf von über einer Stunde mäandern die 10 Titel in epischer Breite durch repetitive Täler verhallten Gesangs, umgeben von himmelhohen Gitarrenwänden. Zumindest die Jungs von Drowned In Sound gehen diesen Weg liebend gerne mit (und bringen noch Namen wie Spaceman 3, Explosions in The Sky oder Can ins Gespräch) - sonst noch jemand? Außer Volker, dem "diese ganzen Shoegaze Revivalbands schon wieder auf den Senkel" gehen, selbstverständlich.



If 'Waiting There' and 'When You Come' set out Northern Sky's stall - slow carefully orchestrated build ups erupting into crushing maelstroms of white noise - then 'As Bright As The Sky' reveals a more subtle side to 93MillionMilesFromTheSun's make-up. Noble and Hogg's deft harmonies hark back to the days of Andy Bell and Mark Gardener, adding an ethereal touch to the drone-laden crescendo which guides them. Similarly, the pulsating loops that echo throughout 'Before You Leave' offer an insight into what Can and their ilk may have sounded like if conceived 40 years on.

Although comparisons to the likes of Spacemen 3 (circa Sound Of Confusion) or the Bravery, Repetition & Noise-era Brian Jonestown Massacre are inevitable, 93MillionMilesFromTheSun aren't averse to bending the rules slightly. Take the instrumental mid-point 'Tall Buildings In Large Cities'. Here Noble and Hogg employ a simple chord progression that builds then peaks into a kaleidoscopic wall of noise like Explosions In The Sky's 'Six Days At The Bottom Of The Ocean'. It's a brief diversion but one that settles the nerves for the heavily distorted couplet of 'All You've Found You've Left Behind' and 'Time Lasts Forever'. Both rise, soar and explode in equal measures, the latter erupting furiously before the soothing 'Echoes' offers another brief respite.

By the time 'Sonic Assault' brings Northern Sky to a close, its title self-explanatory as surging guitars collide with watery synths, 93MillionMilesFromTheSun's mission is accomplished in devastating fashion. Inspired by such nondescript surroundings, Northern Sky is a colossal statement that might not make Doncaster the epicentre of fashion just yet, but is certain to open a few eyes and ears to a part of the world generally dismissed by all but its inhabitants.


Nicht nur unsere Seite erstrahlt seit Anfang des Jahres in neuem Glanz, auch unsere beliebten Mixtapes sind umgezogen. Die monatlichen Kompi...

Nicht nur unsere Seite erstrahlt seit Anfang des Jahres in neuem Glanz, auch unsere beliebten Mixtapes sind umgezogen. Die monatlichen Kompilationen findet Ihr ab Ende Januar auf 8tracks. Starten wollen wir allerdings mit einem Jahres-Tape - aus jedem Album unserer Top 20 von 2011 ein Song. Hier: