Kurz vor Abschluss des Kalenderjahres setzen die aus Brighton stammenden TOY ihre Ankündigung, dass sie jedes Jahr ein ...

TOY - Join The Dots


















Kurz vor Abschluss des Kalenderjahres setzen die aus Brighton stammenden TOY ihre Ankündigung, dass sie jedes Jahr ein neues Album vorlegen wollen, doch noch in die Tat um. 15 Monate nach ihrem Debüt "Toy" erschien Anfang Dezember über Heavenly Records "Join The Dots".

Zu befürchten war, dass die 11 neuen Titel genau so klingen würden wie die 12 von "Toy", die untereinander bereits schwer zu differenzieren waren. Der Auftritt beim Maifeld Derby dieses Jahr, die Wahl des gleichen Produzenten (Dan Carey) und die Länge der Titel, die gerne die 5-, 7- oder sogar 9-Minuten-Marke knacken, waren weitere Indizien für diese Vermutung in Richtung einer monotonen, repetitiven und nostalgischen Mischung aus Krautrock, Shoegaze und Psychdelic-Rock.

Natürlich ist "Join The Dots" auch so geworden und natürlich ist die Platte mit einer Spielzeit von über einer Stunde viel zu lang geraten. Doch vielleicht liegt es am doppelt so langen Aufenthalt in Careys Studio (vier statt zuvor zwei Wochen), dass "Join The Dots" auch mit einigen Überraschungen aufwarten kann: So klingt der instrumentale Opener "Conductor" als würden Pink Floyd den Soundtrack von "Timm Thaler" spielen, "You Won't Be The Same" orientiert sich an The Byrds und (nicht nur) der Titelsong gibt sich einer herrlichen Melodie hin, nach der man nicht zunächst hinter einer Wall of Gitarren-Drone-Wand suchen muss. 
Bleiben noch meine Wünsche ("kürzer und gleichzeitig länger") für das nächst(jährig)e Album: kürzere Spielzeit und längerer Aufenthalt im Studio.   




Instead the sound of Join the Dots is defined by, at one extreme, the droning instrumental jam Conductor, which lasts seven minutes, involves their bassist playing the same solitary note for its entire duration and thus seems a fairly bullish way to open an album – and, at the other, a richly melodic brand of jangle that any surviving devotees of the early-80s psych revival might find recalls the Rain Parade's debut album Emergency Third Rail Power Trip: wall-eyed harmonies, vaguely ragaish riffs, tumbling drum patters, synthesisers set to sound like the keyboards bands made do with before synthesisers were widely available. They're better at the latter than the former. For one thing, there's an awful lot of drone-rock jamming in the world at the moment, a considerable wodge of it far more unbridled and intoxicating than anything Toy come up with here. Their audible love of Neu!'s taut rhythmic pulse seems to clash with their urge for effects-laden guitar recklessness; the results feel a little hemmed-in and polite. For another, there's the sense that Toy's real skill lies less in sprawling experimentation than tightly crafted melody – a commodity that's pretty rare among 2013's crop of psych bands – as demonstrated by the tunes of You Won't Be the Same, As We Turn and Left to Wander.

At its least interesting, Join the Dots contributes another couple of additions to the teetering pile of My Bloody Valentine-inspired alt-rock tracks, guitars strummed while holding the tremolo arm and all. But elsewhere, Toy reconcile the extremes of their sound in a way that's really exciting. The closer Fall Out of Love keeps shifting its shape, from wafting melody to pounding drums to a relentless, Hawkwind-like finale. Best of all is the title track, which starts out dazed and somnambulant, but thrillingly attains feedback-drenched vertical takeoff after three and half minutes. These are the moments when Join the Dots actually sounds like the laser- and smoke-filled environment in which it was recorded.
(The Guardian)




Die Band habe damit einen ausgefeilteren Sound schaffen, mehr Experimente wagen und ein durch und durch runderes Album produzieren wollen. Als Vorab-Single gab es den achtminütigen Titeltrack zu hören, der mit lupenreinem Basslauf startet und sich langsam für Dougall öffnet, der hier ein noch besseres Gespür für Melodien beweist als auf dem Vorgänger. Ab der Hälfe wird es wunderbar krautrockig dank schepperndem Schlagzeug und schrammeliger Gitarre, bis schließlich "To a death unknown" das Ruder an sich reißt und sich dem 90er-Jahre-LoFi hingibt, den man so zuletzt von Pavement und Co. gehört hat.

Psychedelischer wird es im komplett instrumental gehaltenen Opener "Conductor", der mit fast sieben Minuten zunächst etwas lang erscheinen mag, dank des sich aufbauenden Spannungsbogens aber sicher perfekt ins Konzept passt. Mit ordentlich Verve und tatsächlich leichten The-Verve-Anleihen plustert sich "Too far gone to know" von Anfang an zur kleinen Hymne auf, dem ein Tempowechsel zur richtigen Zeit guttut, während "It's been so long" bereits so hektisch startet, dass man schon drei Runden um den Weihnachtsbaum gedreht hat, ohne es zu merken. Die im Gegensatz zum Debüt relativ deutlich ausgelebte Spielfreude merkt man Toy nicht nur hier an, und obwohl es mit dem Schlusslicht "Fall out of love" fast schon droht, doch noch traurig zu werden, lässt Dougall das Singen schließlich wieder sein und schrammelt sich mit seinen vier Kameraden bis zum Schluss durch.
(Plattentests)

TOY auf Tour in Deutschland:

07.03.2014 Hamburg, Molotow
14.03.2014 Berlin, Comet Club
17.03.2014 Leipzig, Moritzbastei
18.03.2014 München, Kranhalle Feierwerk
08.04.2014 Weinheim, Café Central
09.04.2014 Köln, Studio 672 Stadtgarten

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