Ricky Ross, Rick Ross - da kann man schon einmal durcheinander kommen. Aber auch die eigene Plattenfirma?! Universa...



















Ricky Ross, Rick Ross - da kann man schon einmal durcheinander kommen. Aber auch die eigene Plattenfirma?!

Universal verwechselt gerade den US-Rapper Rick Ross mit dem schottischen Singer/Songwriter und Deacon Blue-Sänger Ricky Ross und weist mit einem Foto von Rick auf die beiden Deutschland-Konzerte von Ricky hin. Hoffentlich wundern sich da nicht einige Hip Hop-Fans, wenn plötzlich ein ihnen unbekannter Mann am Piano Platz nimmt…

Auf „Short Stories Vol. 1“ kehrt Ricky Ross zu einigen Deacon Blue-Klassikern wie „Raintown“, „I Was Right And You Were Wrong“ oder „Wages Day“ zurück und präsentiert sie uns so, wie sie einstmals entstanden sind, nämlich am Piano und mit Gesang. Aufgenommen wurden die insgesamt 12 Songs in den Chameleon Studios in Hamburg, in Glasgow wurden später teilweise Streicher und Chorgesang hinzugefügt. An der äußerst intimen Atmosphäre ändert sich dadurch nichts.

Es finden sich auf dem Album auch Raritäten aus seiner mehr als 30-jährigen Karriere, darunter mit dem wundervollen „The Germans Are Out Today“ ein Lied aus seinem Solo-Debüt von 1983, sowie eine Cover-Version („Goin’ Back“, von Gerry Goffin und Carole King geschrieben, aufgenommen u.a. von Dusty Springfield oder The Byrds) und selbstverständlich auch neue Lieder, die Lust und Vorfreude auf Volume 2 und 3 dieser Serie wecken. 




Deacon Blue frontman Ricky Ross dials back the strutting showmanship on his latest solo outing which was initially inspired by a piano pow-wow with pals and features songs old, new, borrowed and blue in a stripped down setting. Short Stories Vol. 1 is being sold in tandem with tickets for his forthcoming solo tour and is effectively a preview of his setlist. Deacon Blue favourites Raintown and Wages Day feature in less rumbustious form and the best of the bunch of new self-styled “homeless songs” are the ruminative croon of The Kid at the Airport, the blithe baroque pop of Siggi the Bully and the touch of Tom Waits storytelling on Only God and Dogs.(Scotsman)




Around the better known songs Ross adds in the new ones. At My Weakest Point and Only God and Dogs particularly resonate with me but there might be more blogs about those. Without the band arrangements there is an extra emotional and spiritual intensity. Ricky’s uncluttered voice brings a beautiful mettle of melancholy to songs about loss, injustice and human brokenness with his usual sprinkled grace notes of hope and love. Gorgeous!(Soul Surmise)





Ricky Ross in Deutschland:

05.11.2017 Berlin, Passionskirche Kreuzberg
07.11.2017 Hamburg, Imperial Theater


  Als Solo-Künstler hatte Idlewild-Sänger Roddy Woomble bislang nicht auf dem Schirm, obwohl er nun mit "The ...

 





















Als Solo-Künstler hatte Idlewild-Sänger Roddy Woomble bislang nicht auf dem Schirm, obwohl er nun mit "The deluder" bereits sein fünftes Studioalbum veröffentlichte. Seine Solo-Karriere begann er im Jahr 2006. Zu dem Zeitpunkt war mein Interesse an Idlewild nach den relativ erfolgreichen Alben "Hope is important" (1998) und "100 broken windows" (2000) und "The remote part" (2002) bereits merklich abgeflaut. Die Comeback-Platte "Everything ever written" zeigte eine abgeklärte, reife aber im Vergleich zu den frühen Werken sehr brave Band. 

Auf "The deluder" wirkt Woomble noch einen Tick biederer. Indierock, poppige Noten, Folk, etwas LoFi-Atmosphäre und ein Chanson sorgen in der von ihm hier angebotenen Kombination für ein entspanntes, abwechslungsreiches aber auch leider stellenweise austauschbares Werk. Sympathisch wirken die verschmitzten Momente, die mich an The Arab Strap erinnern. 

Meine Empfehlungen für "The deluder" sind "To feel like a fool", "Jupiter", "Like Caruso", "First love is never returned" und "Any old kind of world".

Das Video zu "Jupiter":


"On n'a plus de temps":


Roddy Woomble live:
  • 07.11. Hamburg
  • 08.11. Berlin
  • 09.11. Haldern
The Skinny:
The Deluder is an album that will likely please fans of Idlewild more than fans of Woomble’s earlier solo work like My Secret is My Silence, but there’s a lot to like for both sets of fans.

Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 27 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 334 das Debütalbum von Billie The ...



















Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 27 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 334 das Debütalbum von Billie The Vision & The Dancers. Und auch deren zweite Platte „The World According to Pablo“ (Seite 23, Bild Nummer 281) wurde von uns berücksichtigt.
Doch anschließend konnten die Schweden zwischenzeitlich ihr hohes Qualitätsniveau nicht halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:

„I Was So Unpopular in School and Now They're Giving Me This Beautiful Bicycle“ (2004): 362 Scrobbels
„The World According to Pablo“ (2005): 279 Scrobbels
Where the Ocean Meets My Hand“ (2007): 98 Scrobbels
I Used to Wander These Streets“ (2008): 95 Scrobbels
From Burning Hell to Smile and Laughter“ (2010): 241 Scrobbels
While You Were Asleep“ (2012): 218 Scrobbels

Nach fünf Jahren Stille haben Billie The Vision & The Dancers nun ihr siebtes Album veröffentlicht: „What’s The Matter With You Boy?“ bietet 13 Songs in knapp 48 Minuten und ist leider nur als Download erhältlich. Es gibt keine funktionierende Homepage der Schweden, außerhalb von Schweden berichtet niemand über das neue Album, es findet sich wohl weder eine Plattenfirma noch genug Käufer, um eine CD / LP selbst produzieren zu lassen - was wirklich eine Schande ist.
Immerhin konnten sich zwei der vier hier vorgestellten Platten in unseren Top 10 platzieren!

Lars Lindquist (Gesang, Gitarre, Tamburin) begann im Januar 2016 mit dem Komponieren der für Billie The Vision & The Dancers typischen Folkpop-Songs, die von seinem Gesang, akustischer Instrumentierung, dem gelegentlich Auftauchen von Geige oder Akkordeon und dem weiblichen Hintergrundgesang geprägt werden. Aktuell wird Lindquist von Silvio Arismendi (Schlagzeug), Sofia Janninge (sGesang, Geige, Percussion), Maria Thenor (Bass) und Neuzugang Gustav Kronqvist (Gitarre) unterstützt. Albumhighlights und Anspieltipps sind für mich: „There Is Someone In My Body“, „Join This Choir“, „Lily Says, 'Let's Fuck The Pain Away'“ und „Once I Had A Dream“. 

In Schweden sollen drei Konzerttermine bestätigt sein - mein Wohnzimmer würde Billie The Vision & The Dancers jederzeit offen stehen!

Aktuell steht „What’s The Matter With You Boy?“ bei mir bei 85 Scrobbels.








Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 24 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 295 das Debütalbum von The Pains O...



















Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 24 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 295 das Debütalbum von The Pains Of Being Pure At Heart. Doch nach „The Pains Of Being Pure At Heart“ konnten die US-Amerikaner ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:

„The Pains Of Being Pure At Heart“ (2009): 391 Scrobbels
„Belong“ (2011): 344 Scrobbels
„Days Of Abandon“ (2014): 180 Scrobbels

Nach etwas mehr als drei Jahren Stille haben The Pains Of Being Pure At Heart nun ihr viertes Album veröffentlicht: „The Echo Of Pleasure“ bietet 9 Songs in 40 Minuten und ist als Download, CD, Kassette (100 Stück) und LP (1500 Stück) erhältlich. Die limitierte Version (500 Stück) offeriert goldenes Vinyl. 

Darauf setzt die Band um Kip Berman verstärkt auf eingängigen Indiepop. The Pains Of Being Pure At Heart lassen einerseits die Gitarren dominieren („Anymore“, „The Garret“), leider ohne die noisigen Anfangszeiten aufleben zu lassen, andererseits prägen häufig auch Synthesizer das Geschehen: „When I Dance With You“ lässt an Letting Up Despite Great Faults, eine andere Band, die ich hier regelmäßig anpreise, denken, „So True“ kommt reichlich New Orderig daher. „Me Only“ und „Falling Apart So Slow“ sind weitere Albumhighlights, womit bereits ein Großteil der Lieder von „The Echo Of Pleasure“ genannt wären. 

Nachdem sich „The Pains Of Being Pure At Heart“ (Platz 32; 7,560 Punkte) und „Belong“ (Platz 11; 7,833 Punkte) hoch in unseren Jahrescharts platzieren konnten, schwächelte „Days Of Abandon“ (Platz 111, 6,929 Punkte) etwas. Wenn es nur nach mir ginge, würden „The Echo Of Pleasure“ wieder deutlich besser abschneiden, die mittelprächtigen Plattenkritiken (siehe unten) lassen anderes befürchten.

Aktuell steht „The Echo Of Pleasure“ bei mir bei 55 Scrobbels.




Wieder wandelt der New Yorker zwischen Frohsinn und Melancholie, wieder verpackt er vermeintlich düstere Gedanken in farbenfrohe, laute Melodien. Die Idee wiederholt sich nun also, zudem spielt Berman satte acht Jahre nach "The Pains Of Being Pure At Heart" spürbar weniger mit all jenen kantigen Post-Punk-Elementen, die sein Schaffen einst ausmachten. Stattdessen setzt er vorzugsweise auf new-wavigen Achtzigerjahre-Euphorie-Pop, was stellenweise durchaus schön daherkommt, im Gesamten aber nicht vollkommen zu überzeugen weiß. (Plattentests)




Dass Berman The Pains of Being Pure at Heart für den potentiellen Schwanengesang also in erschreckend generisch-austauschbar zugekleisterte 80er-Synthpop-Gefilde britischer Prägung manövriert, die leichtgängig jingle-janglenden The Smith’n‘Cure-Gitarren auf ein Minimum reduziert und die rückkoppelnde The Jesus and Mary Chain/My Bloody Valentine-Schlagseite (trotz Produzent Andy Savours) weit in den Hintergrund verbannt, stellt sich grundlegend als kaum identitätsstiftender Ansatz heraus. Als prolongierte Zäsur steckt The Echo of Pleasure in einem wenig spannenden, seltsam hochglänzenden und doch so dünn klingenden, frustrierend bieder wirkenden Outfit, das in seiner betonten Harmlosigkeit ermüdend eindimensional und weichgespült auftritt. Die Kompositionen vermitteln in diesem deutlicher als nötig das Gefühl, als würde im Verlauf der jeweiligen neun Songs absolut nichts relevantes passieren – der Pegel scheint immer an der gleichen Amplitude zu dümpeln, während die Gitarren keinerlei Gemeinheiten mehr verbreiten und die netten Melodien und kleinen Ideen drohen, in der hohlen Substanz verloren zu gehen.(Heavy Pop)


Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 23 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 280 das Debütalbum der Shout Out ...




















Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 23 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 280 das Debütalbum der Shout Out Louds. Doch nach „Howl Howl Gaff Gaff“ konnten die Schweden ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:

„Howl Howl Gaff Gaff“ (2005): 477 Scrobbels
Our Ill Wills“ (2007): 230 Scrobbels
Work (2010): 223 Scrobbels
Optica“ (2013): 91 Scrobbels

Nach viereinhalb Jahren Stille haben die Shout Out Louds nun ihr fünftes Album veröffentlicht: „Ease My Mind“ bietet 11 Songs in fast 47 Minuten und ist als Download, CD und LP erhältlich. Vinyl-Freunde können sich auf die LP freuen, denn diese „is housed in a fluorescent pink dust sleeve, inserted in a gatefold jacket that is printed with fluorescent red ink. The jacket also features an illustration of the band by Gustaf von Arbin in the gatefold. The first 250 LP orders will receive the album on white vinyl!“ - jedoch fehlt ihr der Song „Angel“.

Darauf setzt das Trio/Quartett/Quintett verstärkt auf sanft vor sich hin schunkelnden Indiepop, der zum mitwippen, aber nicht -tanzen einlädt. Die Keyboards sind zwar nicht mehr so dominant wie auf „Optica“, gelegentlich wirken die Songs aber wie zugekleistert („Throw Some Light“). Eingängig sind viele der Lieder, aber mitreißende Gitarrenpop-Songs wie „The Comeback“, „Tonight I Have To Leave It“ oder „Fall Hard“, um jeweils Beispiele aus den ersten drei Alben zu nennen, muss man leider missen. Als Albumhighlights können „Jumbo Jet“, „Paola“, „Porcelain“ und „Oh Oh“ genannt werden. Obwohl „Ease My Mind“ insgesamt zu säuselnd durch sanfte Gewässer schippert, dürfte es besser abschneiden als zuletzt „Optica“ mit seinen 6,2 Punkten bei Platten vor Gericht.

Aktuell steht „Ease My Mind“ bei mir bei 49 Scrobbels.




Der hauseigene Melo-Pop wird mehr als zuletzt aufgebrochen, Happiness is mindestens an Option, nicht in der einfältigen Hit-Variante, sondern eher perspektivisch gesehen. Ein ordentlicher Weißwein. Paar Zigaretten. Ein Abend im Freien. Dann wird alles wieder gut, irgendwann wird ohnehin alles wieder gut.Die Vorab­single „Oh Oh“ mit ihrem BMW-Cabrio-Video mag da der beste Beweis sein, aber auch an anderer Stelle entdeckt man spätsommerlich anmutende Freude, etwa in „Paola“, in dem das Gitarrensolo so interessant angefeilt klingt, oder in „White Suzuki“, das seinen Wavepop auf den Balearen stattfinden lässt.Am deutlichsten wird dieser Paradigmenwechsel in „Ease My Mind“: Am Anfang singt die Tabla, später Bebban Stenborg. „Leave you’re dreams. I’ll give you new ones. Come over.“ Der Aufforderung kommen wir gerne nach, denn es ist September. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.(musikexpress)




In seinen besten Momenten ist das Album auch wirklich mitreißend, so wie im energetischen Hit "Oh oh" oder im tollen, von Stenborg als Lead gesungenen Titeltrack, der sich von einer "Tomorrow never knows"-Hommage mit Country-Gitarren zu einer himmelsöffnenden Powerballade entwickelt. Zu oft döst die Band aber in ihrer eigenen Komfortzone ein, denn wenn wie in "White Suzuki" oder "Angel" die großen Melodien fehlen, bieten die biederen Arrangements und das vorhersehbare Songwriting zu wenig Griffpunkte, schlägt die angenehme Harmlosigkeit schnell in gleichförmige Langeweile um. Shout Out Louds brennen immer noch irgendwie, doch es ist jetzt mehr ein heimeliges, kleines Kaminfeuer, an das man sich ganz nah kuscheln muss, um etwas von seiner Wärme mitzubekommen. (Plattentests)


Shout Out Louds in Deutschland:

09.10.17 München
10.10.17 Erlangen
11.10.17 Leipzig
12.10.17 Köln
13.10.17 Hamburg
14.10.17 Berlin

Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 3 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 15 das Debütalbum von The Killers ...




















Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 3 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 15 das Debütalbum von The Killers. Doch nach „Hot Fuss“ konnten die US-Amerikaner ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:

„Hot Fuss“ (2004): 202 Scrobbels
„Sam’s Town“ (2006): 147 Scrobbels
„Day & Age“ (2008): 94 Scrobbels
„Battle Born“ (2012): 81 Scrobbels

Nach ziemlich genau fünf Jahren Stille haben The Killers nun ihr fünftes Album veröffentlicht: „Wonderful Wonderful“ bietet 10 Songs in 43 Minuten und ist als Download, CD und LP erhältlich. Die Deluxe Version (CD und 2LP) steckt in einer Covervariation und beinhaltet zusätzlich den Song „Money On Straight“ sowie zwei Remixe der Single „The Man“.

Produziert wurde das Album größtenteils von Jacknife Lee (U2, R.E.M., Robbie Williams), den die Band von Bono Vox empfohlen bekam. Dies wäre eine gute Entscheidung gewesen, wenn man dem Stil des rockigen Openers „Wonderful Wonderful“, der ziemlich nach U2 (ein zahmes „Bullet The Blue Sky“) klingt, treu geblieben wäre. Jedoch versuchen sich The Killers danach an funky Disco („The Man“), experimentieren überflüssiger Weise mit Vocoder-Sounds („Rut“) und setzen verstärkt auf pompösen 80er Jahre Pop, der im finalen „Have All The Songs Been Written?“ mit dem Gastgitarristen Mark Knopfler (Dire Straits) gipfelt.

Die Albumhighlights „Run For Cover“ und „Tyson vs Douglas“ offenbaren, dass Brandon Flowers & Co. ihre Anfangstage noch nicht ganz vergessen haben und nähren die Hoffnung auf zukünftige Veröffentlichungen. „Wonderful Wonderful“, welches die Band selbst mit „Sam’s Town“ vergleicht, wird zumindest bei Platten vor Gericht besser abschneiden als zuvor „Day & Age“ (4,667 Punkte) und „Battle Born“ (3,667 Punkte).

Aktuell steht „Wonderful Wonderful“ bei mir bei 23 Scrobbels.




Die Rockfans der Anfangstage, enttäuscht von den im Laufe der Jahre stetig poppiger gewandeten Killers, dürfen im Titelsong anerkennend nicken: Dieser Bass! Das muskulöse Schlagzeugspiel! „Life To Come“ empfiehlt sich als neues „Human“, Songs wie „Run For Cover“ fahren Synthies und zackige Rhythmen auf. Da wackelt die Indie-Disco, da stellt der Papa das Radio lauter.
„Have All The Songs Been Written?”, fragt Flowers im vorletzten Song ketzerisch, unterstützt von – ja, genau – Mark Knopfler. Doch ist die Frage, ob es für den Pomp der Marke Killers noch immer einen Platz gibt im Jahr 2017, recht obsolet – haben die vier doch immer einen freundlichen Furz drauf gelassen, wie zeitgeisttauglich ihre Musik ist. The Killers schneidern auch auf WONDERFUL WONDERFUL Rockmusikträume für alle Menschen von Baltimore bis Brunsbüttel. Und nichts daran ist verkehrt.(musikexpress)




The Killers in Deutschland:

27.02.18 Berlin
05.03.18 Köln


„Gordi - endlich schreiben die etwas über die jugoslawische Heavy Metal-Band!“ Wenn dies euer Gedanke beim Titel d...




















„Gordi - endlich schreiben die etwas über die jugoslawische Heavy Metal-Band!“

Wenn dies euer Gedanke beim Titel dieser Plattenvorstellung war, muss ich euch leider enttäuschen, denn heute sprechen wir über Sophie Payten, eine australische Singer/Songwriterin, die 1992, also 10 Jahre nach der letzten veröffentlichten Platte der besagten Hard-Rock-Combo, geboren wurde. 

Sophie Payten, deren Spitzname Gordi lautet, hat es aus Canowindra, einem Örtchen mit noch nicht einmal 2500 Einwohnern, bis ins Vorprogramm von Of Monsters Of Men, The Tallest Man On Earth oder Bon Iver geschafft. Für Justin Vernon sang sie auch bei einem TV-Auftritt in der „Tonight Show“ die Backing Vocals. Im Song „Heaven I Know“ erkennt man deutlich, dass Payton bei Vernon gut zu- und genau hingehört hat. Gleiches gilt für das sich anschließende „I’m Done“, für welches das Bon Iver-Mitglied S. Carey als Duettpartner gewonnen werden konnte.

Anfang 2016 unterschrieb Payton einen Vertrag mit dem Indie-Label Jagjaguwar und veröffentlichte einige Monate später ihre erste EP „Clever Disguise“. Für die 11 Songs ihres Debütalbums „Reservoir“, dessen Besprechungen selten ohne Synonyme für Folktronic und den Begriff Autotune auskommen und das in Reykjavik, Wisconsin, Los Angeles, New York und Sydney aufgenommen wurde, konnten Tim Anderson (Solange, Banks, Halsey), Ali Chant (Perfume Genius, PJ Harvey) und Alex Somers (Sigur Rós) als Produzenten gewonnen werden.




Die Möglichkeiten ihres dunklen Timbres spielt Gordi auch auf RESERVOIR aus. Ob in „Can We Work It Out“ die dominanten Drums an die Afrobeat-Experimente Vampire Weekends erinnern, die Bläser in „I’m Done“ einsam klagen oder sich „On My Side“ zur Hymne aufbauscht: Hübsch distinguiert bleiben Gordis erhaben hallende Elektro-Pop-Updates klassischer Folkballaden in allen Spielarten.(musikexpress)




Der Opener »Long Way« liefert mit opulenten Vocals einen passenden ersten Eindruck von der Platte: In ihre tiefe Stimme packt Gordi Nostalgie und Drama, ganz ohne pathetisch zu sein. 
Dabei hört sie sich trotzdem mühelos und zurückgenommen an. Vielleicht ergibt sich daraus die unglaubliche Wirkung ihrer Musik, die letztlich auch von dezenten elektronischen Spielereien getragen wird. Das Duett mit S. Carey (»I’m Done«) und die Indie-Perfektion der Single »Can We Work It Out« sind bei so einem Album fast nur noch das Sahnehäubchen.(intro)




Gordi (zusammen mit Ásgeir) in Deutschland:
20.10.2017 Hamburg, Docks

20.11.2017 Berlin, Huxleys

21.11.2017 Leipzig, Werk2

22.11.2017 München, Theaterfabrik


Da hob ich kürzlich noch hervor, dass bei The Sherlocks gleich zwei Brüderpaare am Werk sind und nun fällt mir auf,...






















Da hob ich kürzlich noch hervor, dass bei The Sherlocks gleich zwei Brüderpaare am Werk sind und nun fällt mir auf, dass bei The National die gleiche Konstellation vorliegt. Verrückte Musikwelt.

Mit "Alligator" war The National die Indierock-Band der Stunde, der Nachfolger "The boxer" deutete bereits das Potential für eine längefristige Wirkung der Band an. Spätestens nun mit "Sleep well beast" meldet die amerikanischen Band ihren Anspruch auf den Titel der "Indierock-Band des noch jungen Jahrtausends" an. Arcade Fire hat sich mit deren aktuellem Werk "Everything now" m. E. aus dem Wettbewerb verabschiedet. 

Dafür haben The National ihren Wirkungsbereich weit über die Strahlweite der Band ausgedehnt. Sänger Matt Berninger überzeugte mit seiner prägenden Baritonstimme auch auf El Vys "Return to the moon", während Hauptsongwriter Aaron Dessner als Produzent, Komponist oder in sonstigen Funtionen u. a. Sharon van Etten, Birdy, Frightened Rabbit und viele andere unterstützen durfte. Gitarrist Bryce Dessner ist ein nicht weniger gefragter Komponist, dessen Arrangements nicht nur im Klassikbereich überzeugen sondern auch gefragte Musiker wie u. a. Sufjan Stevens, Johnny Greenwood und Justin Vernon überzeugten. Die Devendorf-Brüder wissen sich auch nebenher zu beschäftigen, u. a. bei LNZNDRF. 

Trotz all dieser Ablenkungen fanden die Herren mal wieder zusammen und so kam vier Jahre nach "Trouble will find me" das siebte Album "Sleep well beast" zustande. Hier bei PvG erhielt "Trouble will find me" durchweg positive Bewertungen. Die glatte Produktion gab aber durchaus Anlass zur Kritik. "Sleep well beast" erscheint mir als vielfältigere und gelungenere Kombination aus gebügelt-relaxten und kantigeren Titeln. Meine Favoriten sind "Day I die", "Turtleneck", "I'll still destroy you" und vor allem "The system only dreams in total darkness". Bei dem letztgenannten Titel freue ich mich vor allem über die Rückkehr des Gitarrensolos.

Der Musikexpress schreibt:
The National haben es sich etwas bequem gemacht. Aber das haben sie sich auch verdient.
Hingegen meint The AV Club:
In spite of how quiet it can be, and what the title might instruct, Sleep Well Beast is never restful. In fact, it may be The National’s most agitated album yet.

Das Video zu "Day I die":


Die Tour ist ausverkauft, ich denke um Karten für den Auftritt in der Elbphilharmonie wird sich öffentlich geprügelt:
  • 21.10. Hamburg
  • 23.10. Berlin
  • 24.10. Berlin

10. Cults - Offering (6.10.) 9. a-ha - MTV Unplugged-Summer Solstice (3 LPs) (6.10.) 8. Die drei ??? -...





















10. Cults - Offering (6.10.)




9. a-ha - MTV Unplugged-Summer Solstice (3 LPs) (6.10.)




8. Die drei ??? - Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft (Folge 017) (Limited-Edition) (Picture Disc) (20.10.)




7. Martin Carr - New Shapes Of Life (27.10.)




6. Talk Talk - It's My Life (Reissue) (20.10.)




5. Stars - There Is No Love In Flourescent Light (13.10.)




4. Brand New - Science Fiction (20.10.)




3. Tori Amos - Native Invader (2 LPs) (20.10.)




2. Liam Gallagher - As You Were (06.10.)




1. Kettcar - Ich vs. Wir (Limited-Special-Edition) (13.10.)







Das Durchschnittsalter der Zellen eines erwachsenen Menschen liegt bei sieben bis zehn Jahren, sagt die Wissenschaft. ...




















Das Durchschnittsalter der Zellen eines erwachsenen Menschen liegt bei sieben bis zehn Jahren, sagt die Wissenschaft. Vielleicht stammt daher auch der Mythos, dass beim Menschen alle sieben Jahre eine Veränderung der Persönlichkeit ansteht. Bei Emily Haines sind es wohl eher rund zehn Jahre und dieser Wandel drückt sich in der Veröffentlichung von Soloalben aus. 

Nachdem 1996 ihr Solodebüt „Cut In Half And Also Double“ erschienen war, folgten 2006 „Knives Don’t Have Your Back“ und nun „Choir Of The Mind“. Trotz ihres Nebenprojektes Broken Social Scene, welches kürzlich mit „Hug Of Thunder“ ebenfalls ein neues Album veröffentlichte, fand Haines zwischen September und Oktober 2016 Zeit, um größtenteils allein in den Giant Studios von Metric in Toronto ihre neuesten Kompositionen aufzunehmen. Hilfe erhielt sie dabei von ihrem langjährigen musikalischer Partner James Shaw (Metric) und Scott Minor (Sparklehorse).

Auch stilistisch variieren die drei genannten Alben deutlich. „Choir Of The Mind“ steht zwar der letzten Veröffentlichung von Emily Haines & The Soft Skeleton deutlich näher als ihrer Hauptband Metric, macht aber Abstriche hinsichtlich Bläsern und Streichern und setzt Haines’ Stimme sowie das Piano deutlich in den Mittelpunkt. Nur gelegentlich weichen Emily Haines & The Soft Skeleton von diesem Schema ab und verhindern so, dass sich die 13 Piano-Pop-Songs, die fast eine Stunde laufen, zur Einschlaf-Platte entwickeln.

Hinzuweisen bleibt noch auf a) die Videos zu „Planets“, „Fatal Gift“ und „Statuette“, b) die sich daran anschließenden, recht wohlwollenden Plattenkritiken, c) die nicht existierenden Konzerttermine  in Europa sowie d) die Schallplatte, gepresst auf doppeltes, oranges, 140 g schweres Vinyl.




Im Zentrum steht Haines’ Stimme, die nicht besonders kraftvoll ist, auch nicht glockenklar – aber charakterstark: Bei „Planets“ schwebt sie dahin, beim spartanischen „Strangle In Romance“ kehrt sie zurück, „Wounded“ ist dann beinahe ein Blues, und für das Titelstück zitiert Haines aus einem Gedicht des indischen Mystikers Sri Aurobindo – wer Kate Bush und Tori Amos mag, darf sich darauf freuen. Das beste Stück heißt „Fatal Gift“, wirbelt kontrolliert zu melancholischen Klavierakkorden und klingt dabei wie Broken Social Scene in Sonntagsanzügen.(musikexpress)




Bis auf ein oder zwei Songs mit treibendem Metric-Beat setzt sie wieder an, wo sie damals aufgehört hat, und die Balladen funktionieren immer noch genauso gut. Zugegeben, wer musikalische Innovationen sucht, sollte lieber woanders schauen. Aber die mit ihrer herb-süßlichen Stimme vorgetragene Verwundbarkeit, der besungene Herzschmerz und die selbstbewusste Melancholie transportieren Haines’ innere Welt dicht und empathisch zum Zuhörer. Es würde nicht überraschen, wenn es wieder ein Jahrzehnt dauerte, bis sie nachlegt. Aber »Choir Of The Mind« wird diese Zeit meistern.(intro)




Wenn wie in 'Wounded' mehrere Gesangsspuren überlagert werden, trügt der Schein dieser verhältnismäßigen Opulenz, denn auf "Choir Of The Mind" ist strikte Reduktion oberstes Gebot. Dadurch werden die textlichen Einblicke in Haines' Innenleben umso intimer, denn praktisch die gesamte ökonomisch in Szene gesetzte Instrumental-Peripherie dreht sich einzig um ihre Stimme. Nicht dass die Musik Makulatur wäre; wie angedeutet gefällt dieses zart poppige Treiben theoretisch einer breiten Masse, bloß dass dieser die eine oder andere finstere Textzeile im Hals steckenbleiben könnte."Choir Of The Mind ist mit seinem Piano-Fokus aber weder ein akustisches Tränental noch in irgendeiner Weise negativ. Davon zeugen etwa das besonders minimalistische Titelstück mit seinen reumütigen, aber eben nicht resignierenden Lyrics, und generell der gesangliche Duktus der Schöpferin, die immer ein bisschen wie ein kleines Mädchen klingt, so auch im kurzen 'Irish Exit', dessen Inhalt wohligen Grusel verbreitet, so man ihn auf sich selbst bezieht.(musikreviews)


Die Insel Neuseeland hat nicht viel mehr Einwohner als zum Beispiel Sachsen oder Rheinland-Pfalz, dennoch tauchen Musik...



















Die Insel Neuseeland hat nicht viel mehr Einwohner als zum Beispiel Sachsen oder Rheinland-Pfalz, dennoch tauchen Musiker aus diesem Land (nicht nur im Vergleich zu diesen beiden Bundesländern) recht häufig bei Platten vor Gericht auf: 2017 wurden bereits Alben von The Naked And Famous, The Bats, Fazerdaze, Lorde, Kane Strang und Neil Finn hier vorgestellt. Was Sachsen und Rheinland-Pfalz wohl dazu zu sagen haben?

Bisher nicht erwähnt haben wir, und das gilt es dringend nachzuholen, Aldous Harding aus Lyttleton, die 2014 über Flying Nun Records ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlichte und kürzlich via 4AD „Party“ folgen ließ. Der Albumtitel ist dabei nicht als Programm zu verstehen. 

Gemeinsam mit ihrem Produzenten John Parish nahm sie düsteren Folk zu karger Instrumentierung auf und erinnert dabei an die auch nicht aus Sachsen oder Rheinland-Pfalz stammende Nico. Fällt der Name Parish, ist die Nennung von PJ Harvey nicht weit entfernt. In diesem Fall möchte man am ehesten Vergleiche zu deren „White Chalk“ ziehen. 

Mit 9 Songs ist das in Bristol aufgenommene Album ähnlich spärlich ausgefallen wie die Arrangements. Die Lieder kratzen an Gothic-Folk, Jazz oder Kammerpop und brachten Harding, die eigentlich Hannah mit Vornamen heißt, hohe Bewertungen bei Metacritic ein: aktuell steht „Party“ bei 83/100 Punkten. Das durfte hier nicht verschwiegen werden - da dürften sogar Sachsen und Rheinland-Pfalz zustimmen.




Dass die Sängerin als Straßenmusikerin begann, das kann man den Songs noch anhören, sie sind spärlich instrumentiert, oft nur mit einer schön gezwirbelten akustischen Gitarre. Hardings Stimme schmiegt sich an die Akkorde, tritt aber genau so aus dem Wohlklang, als wolle sie noch ganz woanders hin, plötzlich von Bläsern getragen, die Stuart Staples auf einem Tindersticks-Album hat liegen lassen („Party“).Es gibt Momente, da klingt diese Stimme, als hätte Nico in einem früheren, viel früheren Leben Jazz-Standards gesungen, sie kann auch kraftvoll hochfahren und zerbrochen in Kammermusik mit kleinen Chor-Arrangements fallen, sie bespielt ganz intensiv zwei Hymnen zum Piano („Horizon“, „Imagining My Man“). PJ-Harvey-Intimus und Produzent John Parish hat dieser wunderbaren Stimme eine Feierstunde organisiert.(musikexpress)




Sonst muss der Produzent hier ja nicht viel machen, außer Harding, zu einfacher Klavier-und-Akustik-gitarren-Begleitung, einfach singen zu lassen, wie im Slow Folk von „Living The Classics“, „I’m So Sorry“ und „The World Is Looking For You“. Dazu auch mal eine zweite Stimme organisieren, die meist ­ihre eigene ist, gedoppelt. Und gelegentlich eine kleine Rhythmusbeilage oder traurige Bläser.
Oft changiert Aldous (eigentlich Hannah) Harding sekunden­bruchteilig zwischen kühler (Selbst-)Beobachterin und ­aufgewühlter Dramaqueen. Wenn sie sich nicht ihren Mann vorstellt, schreibt sie etwa einen Song über den Vorsatz, nie wieder Gras zu rauchen, der dann „What If Birds Aren’t Singing They’re Screaming“ heißt. Zum Schreien (gut). (Rolling Stone)




Aldous Harding in Deutschland:

25.10.17 Berlin
26.10.17 Hamburg
28.10.17 Nürnberg
30.10.17 München



Die Egil Olsens dieser Welt scheinen skurrile Typen zu sein.  Nehmen wir zum Beispiel den norwegischen Fußballtrain...



















Die Egil Olsens dieser Welt scheinen skurrile Typen zu sein. 

Nehmen wir zum Beispiel den norwegischen Fußballtrainer, der den Übergang vom Spieler zum Übungsleiter fließend absolvierte, die norwegische Nationalmannschaft in seinem ersten Spiel zu einem Sieg gegen Deutschland führte und später die irakische sowie noch einmal die norwegische Nationalelf trainieren sollte. Während das Mitglied der Kommunistischen Arbeiterpartei Norwegens  von der englischen Presse als „Evil Olsen“ bezeichnet wurde, hat man in Norwegen eine Eiscrèmesorte nach ihm benannt. 

Oder nehmen wir den norwegischen Singer/Songwriter, der als Schauspieler in Filmen und im Fernsehen auftritt, Comics zeichnet, die in mehreren Zeitungen veröffentlicht oder als Plattencover genutzt wurden, den Musiker in seiner Heimat mit einem Tribute-Album ehrten und der im Video zu zur ersten Single aus seinem neuen Album im Gorilla-Kostüm mit einer nachten Frau im Arm zu sehen ist: 




„You And I Forever“ deutete schon an, was „You And Me Against The World“ nun offen legt: der ruhige Singer/Songwriter-Stil ist ad acta gelegt und Egil Olsen rockt mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Bläsern drauflos, um die Grenzen zwischen Rock, Pop und Blues niederzureißen. Das ging teilweise ziemlich in die Hose/ins Gorilla-Kostüm („Ooh! Yeah! Wow!“, „You Safe The Day“) und hat tatsächlich seine besten Momente im ruhigen Singer/Songwriter-Stil („All Ears“, „Lucky Guy“).




Bei all der Leichtigkeit verwundert die Tatsache, dass ”You And Me Against The World” ein Konzeptalbum über Liebe als Ideal und Konstante in einer turbulenten Zeit ist - und umso mehr in Anbetracht der vorwiegend heiteren Atmosphäre, die es verbreitet. Das beginnt mit dem von fetten Bläsern befeuerten Intro 'Ooh! Yeah! Wow!' und setzt sich über das federnde 'Drivin Around' hinweg bis zum krachigen 'Pretty Brutal World' (der Titel führt in die Irre, denn das Ding ist nichts weniger als himmelhochjauchzend, ohne zu Tode betrübt zu werden) gen Ende fort, auch wenn zwischendurch wie oben angedeutet etwas Ruhe einkehrt.So gelingt es Olsen in nur einer halben Stunde eine Lanze für Gefühle zu brechen - der Kälte der Moderne zum Trotz und dennoch unter Berufung auch just dieses Jetzt. Mehr als sie haben wir schließlich nicht, und alles andere liegt im Spekulativen. Da lobt man sich etwas fest Greifbares wie diese Musik, die der Barde übrigens im Alleingang zu Hause gestemmt hat. Ein Echter Tausendsasssa, dieser Typ.(musikreviews)





10 Fakten zum neuen Album von Angus & Julia Stone : 1. Seit 2007 haben die Zwillinge Angus und Julia Stone vier g...



















10 Fakten zum neuen Album von Angus & Julia Stone:

1. Seit 2007 haben die Zwillinge Angus und Julia Stone vier gemeinsame Alben, sowie 5 Soloalben (Angus: 3 unter verschiedenen Namen; Julia: 2) veröffentlicht. Seit dem 15. September steht „Snow“ in den Plattenläden.
Bisher haben die Stones bei Platten vor Gericht so abgeschnitten: 
Down The Way“ (2010): 7,125 Punkte
By The Horns“ (2012; Julia Stone): 5,75 Punkte
Broken Brights“ (2012, Angus Stone): 7,083 Punkte
Angus & Julia Stone“ (2014): 7,167 Punkte

2. Zum Albumtitel erzählt Angus: "Wir haben mit der Platte angefangen, als wir von einem Trip in der Schweiz zurückgekommen sind. Wir haben da ein paar Leute getroffen und die nahmen uns mit zu einer Hütte oben auf einem der Berge. Dort sah alles so aus, als würden überall kleine Diamanten in der Sonne glitzern." Julia ergänzt: "Ich glaube, das war der initiale Punkt, an dem wir angefangen haben an dieser Platte zu arbeiten - diese Zeit da oben im Schnee."  

3. „Snow“ bietet 12 Titel, die 52 Minuten laufen und erstmals allein von Angus & Julia Stone produziert wurden. Neu für das Duo sind der Gebrauch einer Drum Machine und einer Orgel im Titelsong. Einem Ratschlag von Rick Rubin folgend, der das selbstbetitelte Album aus dem Jahr 2014 produzierte, schrieben die Geschwister erstmals alle Songs des Albums gemeinsam.

4. Die Aufnahmen fanden in in Angus' Landhaus-Studio in Belafonté in der Nähe von Byron Bay statt. Dazu Julia: "Es war ziemlich magisch, denn Angus und ich haben noch nie so viel Zeit miteinander verbracht. Normalerweise ist mindestens noch ein Tourmanager oder ein Engineer dabei, aber in der letzten Schreibphase und während der Aufnahmen waren es acht volle Wochen lang nur er und ich und die Ruhe."

5. „Snow“ kann als Download, CD und Vinyl käuflich erworben werden. Schallplatten-Fans haben die Wahl zwischen „Double Blue Vinyl“ und dem limitierten „Double Clear Vinyl“ im Klappcover mit dickem Booklet.

6. „Speed-Date Songwriting Session“ - so etwas gab es zwischen Angus & Julia sowie einem nicht näher genannten DJ. Das Ergebnis heißt „Sleep Alone“, jedoch wurde letztendlich auf die Beats des DJs verzichtet. 




7. Eine Hitsingle-Band waren Angus & Julia Stone bisher nicht: „Big Jet Plane“ war 2010 selbstverständlich ihre erfolgreichste Single mit Platz 21 in ihrer australischen Heimat. Daran konnten auch „Snow“ und „Chateau“ (#90) aus dem neuen Album nichts ändern. 
In Deutschland konnte das Duo erst eine Platzierung in den Single-Hitlisten verbuchen: „Grizzly Bear“ stand 2014 für eine Woche auf Rang 94.

8. Das Video zu „Chateau“ wurde von Jessie Hill gedreht, die bereits zuvor Regie führte bei Clips von Angus („Bird On The Buffalo“) und Julia („By The Horns, Justine“, „Let’s Forget All The Things That We Say“). Hier kann man auch ein „Behind The Scenes“-Video sehen.




9. Metacritic hast aktuell nur die beiden Vorgänger-Alben gelistet: „Down The Way“ (2010) kam auf 80/100 Punkten und „Angus & Julia Stone“ (2014) auf 66/100. Diese Tendenz scheint sich fortzusetzen, wenn man dem australischen Rolling Stone oder der Irish Times glauben mag:


It seems fitting that they open proceedings with the call-and-response of “Snow”, which sees the pair swap verses like a less cloying Moldy Peaches (despite Julia’s chorus of “la la las”). The Stones are at their best when they’re playing off each other like this: Julia providing the strong but sympathetic counterpoint to her brother’s just-rolled-out-of-a-two-day-bender version of charm.The use of a drum machine and a more expansive guitar palette is a marked difference from Rubin’s organic LA production. They even take a stab at indie-hop on “Baudelaire”, which works surprisingly well for two kids that grew up in Sydney’s northern beaches. (Straight outta Newport yo!)The album fittingly closes with the Stones finishing each others’ sentences. They’re stronger together – they just realise it now.(Rolling Stone)


This collection is pretty by the numbers, though, from Julia’s eye-rollingly coquettish vocals to Angus’s contrasting murmured growl and their call-and-response formula. More importantly, their songs are bland creations, dripping with laboured pretence, as heard on Sleep Alone and the lacklustre Baudelaire. Only the Springsteen-esque shimmer of guitar on Who Do You Think You Are? inspires any emotional response.It all sounds like the aural equivalent of a Pinterest board in the buyer’s department of Urban Outfitters: studied nonchalance with no real identity of its own.(The Irish Times)


10. Angus & Julia Stone werden ihre neuen Songs auch live in Deutschland vorstellen. Das sind die Termine:

11.10.17 Köln, Palladium
13.10.17 Stuttgart, hegel saal
29.10.17 Wiesbaden, Schlachthof
30.10.17 Berlin, Columbiahalle
03.11.17 München, Zenith
05.11.17 Hamburg, Sporthalle



Auch im Alter von 59 Jahren kann man noch innovative Aufnahme- und Veröffentlichungswege beschreiten: Neil Finn, vermut...



















Auch im Alter von 59 Jahren kann man noch innovative Aufnahme- und Veröffentlichungswege beschreiten: Neil Finn, vermutlich am bekanntesten als Sänger von Crowded House, probte jeden Freitag im August in seinen Roundhead Studios die Songs seines neuen Albums und nahm dieses schließlich in einer vierstündigen Session auf - alles wurde live via Facebook in die Welt übertragen.

Jetzt könnte man denken, dass er dies vielleicht allein mit der Akustikgitarre, möglicherweise mit familiärer Unterstützung (sein Sohn Liam an den Reglern, Bruder Tim, der ebenfalls zu Mikro und Gitarre greift, und Frau Sharon, die das Wohl aller im Blick behält), getan haben könnte. Weit gefehlt, zumindest, was den ersten Punkt betrifft. Denn neben den versammelten Finns tümmelte sich noch ein Orchester mit Streichern und Chorgesang im Studio. Insgesamt nahmen Neil Finn, der am Piano saß, und seine Mitstreiter in den vier Stunden 11 Songs auf, von denen es nur „Serious In Love“ nicht aufs 35-minütige Album schaffte. Nur für „Terrorise Me“ benötigten die Musiker mehr als drei Aufnahmen. Die gesamte Session kann man hier sehen:




Nur zwei der Songs („Second Nature“ und „Chameleon days“) erhalten dezente Schlagzeug- bzw. Percussion-Untermalung, ansonsten dominieren Piano, Streicher und Neil Finns Gesang, der  sich teils in Falsett-Höhen erhebt, teils von Chorgesang unterstützt wird. Mit „Chameleon days“ oder „Terrorise Me“ hat Finn zudem Lieder im Gepäck, die sich mit den besten seiner Karriere messen lassen können. In seiner Gesamtheit klingt „Out Of Silence“ wie eine Mischung aus The Beatles, XTC sowie natürlich Crowded House und darf sicherlich zu Finns stärksten Alben gezählt werden. 
   
Digital war „Out Of Silence“ bereits kurz nach dem finalen Mix erhältlich, die CD steht ab dem 22. September in unseren Plattenläden, nur Viynl-Fans müssen sich noch bis November gedulden.




Thematically, it's a heavy record. Musically, however, it's ornate, elegant and quite astonishing. Finn leading from the front on a gorgeous Steinway grand piano, tastefully augmented by an orchestra and a pop choir. The arrangements are subtle, yet rich and exquisite and filled with admirable restraint.Take the stark gospel of The Law is Always on Your Side, a brief yet affecting song about police violence that has Finn outright rejecting the song's title, singing, "They took away her son, when it's plain to see he was not doing any harm".
Or the devastating, delicate beauty of Terrorise Me, one of the greatest songs he's ever written.The song is his response to the atrocious terrorist attack on music lovers at an Eagles of Death Metal gig at Paris' Bataclan theatre. In falsetto, he coldly threatens the agents of terror before promising France that "I will sing for you when I return"."It may not change a lot, but I'll give it everything I've got. It will come alive because of you."It's a challenge to remain dry-eyed.
Finn's masterful use of contrast, the way he conjures emotions and shifts easily from the dark into the light and back again between verses is simply wondrous. He makes this stuff look effortless but it's really not.The songs here are made for quiet meditation. The more you listen, the more they reveal of themselves and the more you'll discover that will simply take your breath away.Out of Silence is a heavy trip, but goddamn is it a beautiful one. A quietly astonishing album that's worth shouting about.(NZ Herald)





Die Anzahl der bei Wikipedia zu Künstlern hinterlegten Musikgenres ist für mich immer wieder ein Quell der Überras...























Die Anzahl der bei Wikipedia zu Künstlern hinterlegten Musikgenres ist für mich immer wieder ein Quell der Überraschungen. Zola Jesus hätte ich bislang profan als Mischung aus Synth-Pop, Electro und Goth bezeichnet. Wikipedia bemüht allerdings die Bezeichnung "Hypnagogic Pop". Schaut selbst, was das sein soll. 

Hinter Zola Jesus steckt Nicole Hummel oder auch Nika Roza Danilova, man weiß nicht so richtig. Auf jeden Fall lebt sie in den USA. Ihre ersten drei Alben erfuhren durchaus Interesse bei Hörern und Kritikern. Nach einem kurzen Ausflug zu Mute Records für das vierte Album "Taiga" ist Zola Jesus wieder bei Sacred Bones Records gelandet. Die relativen Charterfolge des dritten Albums "Conatus" konnte Frau Hummel nicht wiederholen oder gar toppen. Dafür war "Taiga" einfach zu uninspiriert und mehr "Tundra" statt "Taiga". 

Das fünfte Album "Okovi" liefert mit seinem Namen erfreulicherweise wieder das Bild für Vergleiche: Das Wort steht für "Fesseln". Der Goth-affine Hörer wird die Stimmung des Albums gerne nutzen, um sich von selbiger fesseln zu lassen. Gleichzeit bekennt sich Zola Jesus auch wieder zu den Fesseln, die sie sich mit den ersten Alben angelegt hat. Der Fluchtversuch mit "Taiga" ist kläglich gescheitert. 

Für mich ist "Okovi" eine Mischung aus Synth-Pop, Electro und Goth und gelungener als der Vorgänger. Die Originalität und trotz aller Depressionen auch die Tiefe von "Conatus" oder "Stridulum II" werden allerdings nicht erreicht. "Soak", "Veka" und "Wiseblood" sind meine Empfehlungen darauf.

In meiner Wahrnehmung stimme ich mit dem Spiegel weitgehend überein:
Leider klingt "Okovi" auch so. Es ist ihr bisher angestrengtestes und bemühtestes Album. Es zieht in jedem Song jedes Register des Gefühls, gönnt kaum Pausen, sondern macht jede Note zu einem Baustein der großen, ersehnten Katharsis. Danilovas Stimme, irgendwo zwischen Fleetwood Macs Stevie Nicks und Elizabeth Fraser von den Cocteau Twins, ist auch weiterhin ausdrucksstark und zwingend, aber es fehlt die geisterhaft unheimliche Leichtigkeit, mit der sie etwa auf "Conatus" (2011) über ihre melodieselige Nachtschattenmusik hinwegschwebte.

Das Video zu "Soak":


Natürlich darf ein Song zum Thema "Exhumierung" nicht fehlen:


Zola Jesus' Tourdaten:
  • 28.10. Köln
  • 20.11. Nürnberg
  • 22.11. Berlin
  • 23.11. Leipzig
  • 25.11. Frankfurt
  • 29.11. Hamburg

Sorgenvoll konnte man beobachten, dass die Abstände zwischen den Alben von Lali Puna immer größer wurden: 2 Jahre, 3 J...



















Sorgenvoll konnte man beobachten, dass die Abstände zwischen den Alben von Lali Puna immer größer wurden: 2 Jahre, 3 Jahre, 6 Jahre und nun 7 Jahre. Hinzu kamen auf der einen Seite der Abschied von Markus Acher (The Notwist) und auf der anderen das Auftauchen jeder Menge Gastmusiker - Keith Tenniswood (Two Lone Swordsmen), Jimmy Tamborello (Dntel), Mary Lattimore (an der Harfe) und Midori Hirano (als MimiCof) - die deutlich in Richtung Elektro und Experimente wiesen. Dass die erste Single „Deep Dream“ mit einem Kylie Minogue-Zitat daher kam und mit „The Bucket“ ein Song der Kings Of Leon als zweite Single präsentiert wurde, dürfte auch nicht als gutes Omen durchgegangen sein. 

Dennoch zeigen sich Lali Puna, die in der aktuellen Besetzung aus Sängerin und Songschreiberin Valerie Trebeljahr sowie Christian Heiß und Christoph Brandner bestehen, auf ihrem fünften Album wie nach einer Frischzellenkur: die Songs knistern, knirschen, pluckern und piepsen so spannend wie schon lange nicht mehr und weisen eine deutliche Club-Tendenz auf. Auch die Plattenkritiken nehmen „Two Windows“ sehr positiv auf:


Die Beats des Titeltracks machen deutlich, dass Lali Puna tanzen wollen. Nicht enthemmt und zügellos, aber tanzen. Ihr vertrauter, leise klickender Trademark-Sound war zuletzt auf dem Vorgängeralbum Our Inventions ein bisschen zu wattig und erwartbar geworden, insgeheim hatte man die Band schon ad acta gelegt. Two Windows dagegen beginnt forsch und für Lali-Verhältnisse regelrecht technoid, was im sanften „Deep Dream“ (der Song mit Kylies Worten, „I should be so lucky in love“) zwar wieder zurückgefahren wird, aber dennoch: Dieses Album hat definitiv mehr Körper, im übertragenen wie buchstäblichen Sinn.(SPEX)




Deutlich eingängiger und technoider als bisher kommen die zwölf neuen Stücke Lali Punas daher und erreichen dabei einen faszinierend-berührenden, aber auch sehr tanzbaren Fluss zwischen Mount Kimbie und HVOB. Trebeljahrs sanft-zurückgezogene Stimme liegt wie eine Kuscheldecke über den dezent treibenden Beats und Synthie-Loops. (intro)




TWO WINDOWS, erstmals ohne Valerie Trebeljahrs Lebenspartner Markus Acher eingespielt, schließt in seinen feinteiligen Frickeleien und Trebeljahrs lindem, bisweilen fast gehauchtem Gesang einerseits da an, wo Lali Puna mit dem elektronisch geprägten OUR INVENTIONS aufhörten, andererseits ist jetzt auch eine zarte Orientierung Richtung Dancefloor auszumachen, die sich bereits im pulsierenden Beat des eröffnenden Titelstücks andeutet.Zu Tanzboden-Rockern werden Lali Puna damit natürlich nicht. Dafür sind die Klanglandschaften, zu denen Trebeljahr über veränderte Lebensbedingungen zwischen Hyper-Beschleunigung und Total-Überwachung sinniert, zu subtil gesponnen, zu sehr von der leisen Melancholie einer Band durchwirkt, die sogar einen Kings-Of-Leon-Song wie „The Bucket“ in ihr ureigenes Klanguniversum zu übersetzen vermag.(musikexpress)


Lali Puna unterwegs:
18.10.17 Nürnberg, Z Bau
19.10.17 Köln, Gebäude 9
25.10.17 Frankfurt, Zoom
25.11.17 Leipzig, Conne Island
26.11.17 Berlin, Volksbühne
28.11.17 Hamburg, Kampnagel
29.11.17 München, Kammerspiele