Complex, melodramatic, ambitious, vain, beautiful and frequently magnificent - Release the Stars may not yield many chart hits, but it feels...

Rufus Wainwright - Release The Stars



Complex, melodramatic, ambitious, vain, beautiful and frequently magnificent - Release the Stars may not yield many chart hits, but it feels like an album that will endure. (Observer Music Monthly)

This is so rich, so intelligent, so feeling, that most of us will throw our hands limply in the air and join voices with mum Kate McGarrigle who, according to the dedication on the back, "still whispers in my ear that I'm great". (Dot Music)

Wenn bei Tom McRae soeben die Rede von „bombastisch“ war, so ist dies natürlich nichts im Vergleich zu dem, was Herr Wainwright hier wieder auffährt und -führt: Streicher und Bläser zwischen Bombast und Kitsch, so dass man gar nicht weiß, wo der Pop endet und die Klassik beginnt, dazu jubilierende Chöre und tirilierende Bläser. Wie erschlagen sitzt man da ob dieser Opulenz, hört Herrn Wainwright noch einmal nachhaken „Do I disappoint you?“ (Hat er natürlich nicht) und drückt erst einmal die Pause-Taste, denn man hat gerade erst den Opener von „Release The Stars“ überstanden und fragt sich, was in der kommenden Stunde und 11 weiteren Titeln noch so alles auf einen zukommen wird.

There is simply nobody in contemporary pop quite like him. (The Times)

A wonderful album, packed with stunning melodies and brilliant lyrics. (The Guardian)

Das sei in dieser Ausführlichkeit auch gar nicht weiter erwähnt und ausgebreitet, sonst würde der Rekord für die ausführlichste Song-für- Song-Vorstellung (gehalten von Volkers Mia.-Präsentation) gebrochen werden. Also kein Wort mehr über Marimbaklänge, Piccolo-Flöten, Neil Tennant von den Pet Shop Boys, Lederhosen und Gartenzwerge im Booklet und der großen Liebe in Berlin!

One of the most gifted songwriters, his fifth and possibly best album. (Uncut Magazine)

Someone needs to tell Wainwright there's a huge difference between 'epic' and 'over-egged'. (NME)

Dem letzten, doch etwas negativen Zitat des NME möchte ich noch hinzufügen, was mir den Genuss dieses Albums (wie auch schon der Vorgänger „Want One“ und „Want Two“) etwas verdirbt bzw. nur in geringen Maßen erlaubt, nämlich die nölige Stimme des Rufus Wainwright.

„Going To A Town“ (Video; MP3)
„Do I Disappoint You“ (MP3)
„Between My Legs“ (MP3)

4 Kommentare:

  1. Want One fand ich toll, Want Two nicht mehr so richtig und nun?
    Natürlich muß man Pomp Kitscht Drama lieben, und der Anfang so bis "Between My Legs" ist stark, danach schwächelt er kompositorisch doch gewaltig.
    Auch tut man ihm, selbst wenn er persönlich es kolportiert haben sollte, mit diesen immer wieder gebrachten Klassikvergleichen keinen Gefallen. Er sollte es als das stehen lassen, was es ist, teils sehr schöne eingängige Popmusik, teils auf doch etwas arg wackeligen Beinen. Und natürlich ist das alles viel eher Musical als Oper. Beim "Phantom Of The Opera"-Part hab ich heftigst geschmunzelt
    7 Punkte

    AntwortenLöschen
  2. Mir spricht das NME-Zitat aus der Seele. Das ist wirklich zu viel, so was geht nur mit ironischem Unterton finde ich. Den erkenne ich hier aber nicht, daher 4,5 Punkte

    AntwortenLöschen
  3. Ich kann mich nicht so begeistern wie Volker, sondern siedel mich punktemäßig eher in der Region von Ingo an. Ich hatte diese nölige Stimme ja schon in meiner Vorstellung bemängelt...

    5,5 Punkte

    AntwortenLöschen