Gemischtes Doppel (V) "That bullet train was most enjoyable. The sight of Mount Fuji was, and indeed is, always amazing. Majestic, in f...

Kasabian - The West Ryder Pauper Lunatic Asylum




Gemischtes Doppel (V)

"That bullet train was most enjoyable. The sight of Mount Fuji was, and indeed is, always amazing. Majestic, in fact. A bit like that new Kasabian album. But then I am biased."
(Noel Gallagher)


Wenn Noel Gallagher eine andere Band lobt, dann kann man davon ausgehen, dass deren Musik Retro-Rock britischer Prägung ist, wie ihn Oasis selbst in ihren schwachen Momenten noch locker aus dem Ärmel schütteln, und dass die Songs so klingen, als seien die Entwürfe aus Noels Papierkorb stibitzt worden.

„The West Ryder Pauper Lunatic Asylum“, das mittlerweile dritte Album von Kasabian bietet Retro-Rock britischer Prägung, wie ihn Oasis selbst in ihren schwachen Momenten noch locker aus dem Ärmel schütteln, und die Songs klingen so, als seien die Entwürfe aus Noels Papierkorb stibitzt worden.
Dank Produzent Dan the Automator lassen die Madchester-Einflüsse weiter nach, wird vermehrt auf elektronisch versetzten, (big) beatlastigen Psychedelic-Rock gesetzt. So klingt gleich der Opener „Underdog“ - bekannt aus dem aktuellen Sony-Werbespot - so, als höre man erste, in Kooperation mit den Chemical Brothers entwickelte Töne aus Noels kommenden Soloalbum. „Where Did It All Gone Wrong?“, ein Bastard aus Beatles, Simian und Gorillaz, schließt sich an und wird mit Recht die zweite Singleauskopplung sein.
Auch wenn dieses Niveau nicht auf volle Albumlänge gehalten werden kann, ist „The West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ mehr als nur ordentlich und sicherlich das bisher beste Kasabian Album!

Kasabian sind tatsächlich der Mount Fuji, wenn Oasis der Mount Everest sind.


Das Klangbild wird wieder rauer, gleichzeitig allerdings auch vielschichtiger und von überflüssigem Klangballast befreit. Das Resultat ist eine Platte, die trotz erstaunlicher Brüche wie aus einem Guss wirkt und in einem generell psychedelischen Lichte erstrahlt.
Der Opener 'Underdog' ist programmatisch, bietet mit seinem 'typischen' Sound allerdings eine falsche Sicherheit, bereits das anschließende 'Where Did All The Love Go' fegt so federleicht-provokant über den Dancefloor wie ein Champagnerkorken über ein Meer aus Kokain, die arabischen Texturen von 'Take Aim' präsentieren Kasabian mit Migrationshintergrund, 'Thick As Thieves' klingt nach einem Hybrid aus The Kinks und den Arctic Monkeys, 'Vlad The Impaler' liefert monochromes Stampfen in Schlangenlederschuhen, während 'Ladies & Gentlemen (Roll The Dice)' sich dezent in nächtlich blauen 'Twin Peaks'-Gefilden verliert. Mit 'Fire' folgt mehr lässige Club Ekstase und das abschließende 'Hapiness' leuchtet in seiner kaputten Gospel-Ästhetik, wahlweise wie ein Mülleimer voller Glühwürmchen oder der The Rolling Stones Klassiker 'Exile On Mainstreet'.
(whiskey-soda.de)





„Fire“ Video


Auch "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" verbindet, ganz wie das überragende Debüt, das Beste aus Rock, Beat und Dance und verflechtet diese musikalischen Eckdaten zu einem stimmigen Ganzen, das ganz den Anschein erweckt, die Band würde seit Jahrzehnten nichts anderes machen. Nur wagen sich Kasabian mit ihrem nunmehr dritten Album sogar an den TripHop heran, geben eine sonderbare Form des Garagen-Electro zum Besten und entfernen sich somit von Klängen, die man dem reinrassigen Gitarren-Indie würde zuordnen können.
Songs wie "Fast Fuse", "Vlad The Impaler" und schließlich "West Ryder Silver Bullet" wirken trotz ihrer stilübergreifenden Ader derart routiniert vorgetragen und auskomponiert, dass man der Band alleine dafür schon einen Mut attestieren möchte, den man anderen britischen Formationen dieser Tage nur allzu gern strittig machen würde.
Der unbestrittene Höhepunkt von "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum", "Where Did All The Love Go", wird es bundesdeutschen Tanzflächen hingegen nicht ganz einfach machen, so verknüpft die Band hier doch musikalisch scheinbar Gegensätzliches und verwirrt den Hörer durch überraschende Rhythmuswechsel und eine Soundkulisse, die alles andere als alltäglich ist.
(sweetjanemusic.com)




„Vlad The Impaler“ Video


„Underdog“ ansehen und „Ladies And Gentleman (Roll The Dice)“ in einer akustischen Version anhören.

8 Kommentare:

  1. Hei,
    Mal ne richtig bescheuerte Frage: Wo steht denn bei euch die Bewertung von 1 - 10. Kann nicht immer eine finden...tschuldiougn für die dumme frage :)

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  2. Es gibt keine dumme Fragen, nur dumme Musik und solche findet sich hier selten. ;-)
    Die Bewertungen werden von allen "Richtern" hier in den Kommentaren eingetragen. Meist passiert das erst Ende des Jahres (dann aber sehr intensiv), weil man ja noch mit den anderen Angeklagten vergleichen muss.

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  3. Ich möchte bei meinen Vorstellungen auch kein vorschnelles Urteil fällen und lasse mir lieber etwas Zeit mit der endgültigen Note.

    Das Ganze soll ja als Anregung dienen vielleicht neue Künstler kennenzulernen, sich mit Platten auseinanderzusetzen und auszutauschen.

    Da fällt mir ein: Braucht jemand irgendwas???

    Ich habe gerade die Januar-Vorstellungen noch einmal komplett durchgehört und fange die Tage mal mit den ersten Noten an...

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  4. Da mach ich dann doch wieder mal ne kleine Liste

    Kilians
    Maccabees
    Ripchord
    The Enemy
    The Mummers
    Bat For Lashes
    Casiotone...
    Maia Hirasawa
    Manic Street Preachers
    Kasabian
    Tori Amos
    Phoenix
    Sin Fang Bous
    Eels
    ;-)

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  5. Die Band wird in der Tat von Album zu Album interessanter. Die Deluxe-Edition ist schick und die Musik verdient 7,5 Punkte

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  6. Kein anderes Album startete dieses Jahr so grandios: „Underdog“, „Where Did All The Love go?“. Toll.
    Erstaunlich, dass dieses hohe Niveau auch im Verlauf des Albums immer wieder mal erreicht wird.

    8,5 Punkte

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  7. Das Q Magazine setzt mehr auf bekannte Namen und verzichtet vollkommen auf The XX.

    1. KASABIAN
    2. FLORENCE + THE MACHINE
    3. YEAH YEAH YEAHS
    4. ANIMAL COLLECTIVE
    5. MANIC STREET PREACHERS
    6. ARCTIC MONKEYS
    7. MUSE
    8. LILY ALLEN
    9. U2
    10. PHOENIX
    11. DOVES
    12. JACK PENATE
    13. GRIZZLY BEAR
    14. DEVENDRA BANHART
    15. DIZZEE RASCAL
    16. EMPIRE OF THE SUN
    17. GREEN DAY
    18. MIKA
    19. MONSTERS OF FOLK
    20. FEVER RAY
    21. JAMIE T
    22. THE LOW ANTHEM
    23. THE PRODIGY
    24. MOS DEF
    25. NOAH AND THE WHALE
    26. BAT FOR LASHES
    27. THE DEAD WEATHER
    28. BRUCE SPRINGSTEEN
    29. WILCO
    30. LA ROUX
    31. BIFFY CLYRO
    32. PAOLO NUTINI
    33. DIRTY PROJECTORS
    34. WHITE LIES
    35. PEARL JAM
    36. SONIC YOUTH
    37. FUCK BUTTONS
    38. RICHARD HAWLEY
    39. THE HORRORS
    40. CHERYL COLE
    41. WILD BEASTS
    42. MARIACHI EL BRONX
    43. TINARIWEN
    44. THE VIEW
    45. CONOR OBERST AND THE MYSTIC VALLEY BAND
    46. GOLDEN SILVERS
    47. MADNESS
    48. IAN BROWN
    49. BOB DYLAN
    50. JARVIS COCKER

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