Heute sei nur kurz auf das bereits seit einiger Zeit erhältliche dritte Album von Lost In The Trees verwiesen. Hinter ...

Lost In The Trees - Past Life



















Heute sei nur kurz auf das bereits seit einiger Zeit erhältliche dritte Album von Lost In The Trees verwiesen. Hinter dem Folk-Pop-Orchester steckt  Ari Picker, der jedoch den Abgang von zwei Bandmitgliedern seit seinem letzten Album "A Church That Fits Our Needs" (2012) verzeichnen musste. 

Nun gehen Lost In The Trees also als Quartett ins Rennen, haben mit Nicolas Vernhes (Deerhunter, Dirty Projectors, Animal Collective) erstmals einen außenstehenden Produzenten verpflichtet und klingen daher minimalistischer, rhythmusorientierter, gitarriger und dynamischer als je zuvor. Exemplarisch höre man sich nur die Songs "Past Life" und "Rites" an. 

Die Kritiken sind positiv und loben die Weiterentwicklung von Lost In The Trees. So vergibt Pop Matters 7 Punkte:
The strange and exciting thing about Past Life, though, is how these odd elements mesh. If the overall effect of these songs is intimate, sublime, even dreamy, the individual elements are often far more scuffed. “Past Life” is built on jagged guitar fills that expand into frustrated, distorted grinds. The stillness of “Lady in White” is tilted by deeply funky bass lines. “Daunting Friend” contrasts the wide-open string arrangements with razor-thin guitar hooks. “Wake” juxtaposes similar strings with rumbling bass, squealing guitars, and horror-flick piano keys. All around these songs, shadowy space stretches out, not haunting so much as inviting, unknown. The rhythm section is what sells all of this. It propels the songs forward, even gives them a lively yet muscled shuffle. The electronic flourishes here are spare but also key, highlighting the clean rhythms and making the other instruments sound more vital, more alive, instead of coated in an inorganic drone.

Past Life is a controlled but never too controlled affair, a great pop-rock record from a band treading new ground. Lost in the Trees has always been in a state of change, and yet every piece of music they drop along the ways feels fully formed, never transitional. This is their most daring and dynamic shift yet, an album that can both carry the long shadow of the past and pump the hot blood of the here and now. On Past Life, Picker may not be totally sure what’s coming next, but he and the band sound ready to find out.

Ich bin mir noch ein wenig im Unklaren über "Past Life", denn man könnte sich, in Erinnerung daran, wie großartig "All Alone In An Empty House" (2009) war,  auch darüber klagen, dass den herrlichen Kammerpop-Arrangements nun rockige Gitarren ("Daunting Friend") oder fast funky Bass-Läufe ("Lady In White") entgegengesetzt werden und dass die bewegenden Momente entschwunden sind.
   


So wirken die Songs auf Past Life leichter zugänglich, befreiter – vielleicht liegt dies auch an der inzwischen durchlebten Verarbeitung des Todes von Pickers Mutter, der sich thematisch durch das letzte Album zog und das ihr auch gewidmet war. Trotz all der Traurigkeit, die man mitunter erleben muss, wird man reicher durch diese Erfahrungen, verdaut und verarbeitet, gewinnt an Verständnis für Tod und Leben, an Menschlichkeit und schreitet voran in eine Zukunft, an deren Horizont die Lichter glühen wir glitzernde Sterne vor einem wolkendurchzogenen Nachthimmel. Textlich scheint auf dem neuen Album ihre alte Tugend beibehalten, eine irrationale Mehrdimensionalität, ein Leben neben der Realität, wo Vögel aus Augen hervorfliegen, wo Engel durch die Lüfte schwirren und das Licht der Welt tatsächlich aus den Herzen kommt.
(Gutes Hören ist wichtig)

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