Als sich die Mitglieder der Band Abby vor einigen Jahren in Mannheim kennen lernten, tendierten sie musikalisch n...

Abby - Hexagon
























Als sich die Mitglieder der Band Abby vor einigen Jahren in Mannheim kennen lernten, tendierten sie musikalisch noch eindeutig in Richtung Alternative Rock mit psychedelischem Einschlag. Mittlerweile ist David Lemaitre nicht mehr in Abby involviert, sind Filou (Gesang, Gitarre), Tilly (Gitarre, Cello), Lorenzo (Keyboards, Sounddesign) und Henne (Schlagzeug) nach Berlin umgesiedelt und haben dort vor allem elektronische Einflüsse assimiliert. Dass Henne und Lorenzo gemeinsam House- und Technomusik produzieren oder Tilly als Studio- und Live-Musiker bei Apparat tätig ist, kann man "Hexagon", dem zweiten Album nach "Friends & Enemies" (2013) deutlich anhören. 
Dadurch sind die 12 Titel, an denen auch Pan-Pot ("Birth") oder Brandt Brauer Frick ("Hexagon") beteiligt waren oder M.I.A. im Song "EMA" die Miley Cyrus-Rolle von "Hunger Of The Pine" übernimmt, deutlich spannender, hypnotischer und vielschichtiger geworden. Stilistisch lassen sie sich irgendwo in der Schnittmenge von Bodi Bill und Radiohead oder auch Pink Floyd und Apparat oder alt-j und Wild Beasts eingruppieren.   





Hexagon verbindet die Intimität atmosphärischer Streicher- und Piano-Muster mit der Eingängigkeit repetitiver Gitarren-Lines, der Kühle verzerrter Beats und dem Pathos in Sänger FILOUs Stimme. Ihr Reiz liegt dabei im komplexen Wechselspiel von Ruhe und Kraft, Wiederholungen und Reizpunkten, die wie Nadelstiche unter die Haut gehen und für Live-Improvisationen prädestiniert sind. Starke Rhythmen und Ohrwurm-Vocals münden in Opener „Hush“ und „Time Is Golden“ – elektronische Abstraktion im Titeltrack „Hexagon“ mit BRANDT BRAUER FRICK, ab dem das Album zum düsteren Rausch kulminiert. ABBYs bewusst gewählte Monotonie sorgt hier zwar für keine Hymnen, kreiert am Ende aber genau die meditativ-melancholisch Grundstimmung, die Hexagon so systematisch zusammenhält.
(popmonitor)




Die erste Auskopplung ‘Hush‘ ist etwas ‘Paint It Black‘-mäßig und begeistert direkt mit einem psychedelisch-elektronischen Beat und Sänger Filous hohen, dramatischen Stimme. Der Song ist ganz anders als das, was Abby bisher geliefert haben. Besonders an die vibrierende Stimme des Sängers muss man sich erst mal gewöhnen. Abbys Begeisterung für Deep House und Techno kommt bei einigen Liedern zum Tragen, wie zum Beispiel auf Titeltrack ‘Hexagon‘, der problemlos in der Berliner Hipster-Disco gespielt werden könnte. Was die Platte deutlich von ‘Friends & Enemies’ unterscheidet ist ihre Experimentierfreudigkeit mit abgehackten und frickligen Songbausteinen. ‘Halo‘ ist so eine Mischung aus hymnisch und experimentell. “I look under your halo”, singt Filou inbrünstig und klingt wie Wild Beasts’ Hayden Thorpe, der ja Meister in Sachen dramatischer Falsett-Gesang ist. Dabei knirscht und heult es aus den Synthies. (...)
Ein typischer Abby-Ohrwurm darf natürlich nicht fehlen. ‘Time Is Golden‘ ist so einer: Indie-Pop mit Streichern und neuerdings auch weiblichem Gesang, der dem Song mehr Volumen gibt. Noch spannender ist allerdings ‘Hold Out And Drive‘, das schön spukig anfängt und sich zu einem groovigen House-Track aufbaut. Die Gitarren erklingen zum House-Beat während Filou “gold and brave we hold out to the sun” singt – vergleichbar als das etwas dunklere Pendant zu ‘Riddle‘ vom ersten Album. Abby zeigen auf ‘Hexagon’, dass sie markant klingen und sich von der Masse abheben können. Ihr Faible für gute Beats und prickelnde Melodien stellen sie erfolgreich unter Beweis. Auch wenn der Nachfolger nicht unbedingt ein typisches Hit-Album ist, so ist es doch ein echt rundes Ding geworden mit vielen überraschenden Momenten.
(Bedroomdisco)


Abby unterwegs:

09.10. Bremen – Lagerhaus
10.10. Osnabrück – Kleine Freiheit
11.10. Haldern – Pop Bar
12.10. Münster – Sputnikhalle
14.10. Frankfurt – Nachtleben
15.10. Karlsruhe – Jubez
16.10. Zürich (CH) – Papiersaal
17.10. Konstanz – Kulturladen
18.10. München – Ström
19.10. Bayreuth – Kneipenfestival
20.10. Wien (AT) – B7
21.10. Innsbruck (AT) – Weekender
22.10. Würzburg – Cafè Cairo
23.10. Berlin – Bi Nuu
25.10. Dresden – Scheune
26.10. Nürnberg - Nürnberg Pop
27.10. Erfurt - Museumskeller


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